Stromfresser: Auch die Wissenschaft spart Energie

Energiekrise
Von Christiane Oelrich, dpa

Genf (dpa) – Um Strom zu sparen, geht der weltweit größte Teilchenbeschleuniger vorzeitig in die übliche Winterpause. Wegen der Energiekrise wird die Anlage der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) im französisch-schweizerischen Grenzgebiet bei Genf am 28. November zwei Wochen früher als geplant heruntergefahren.

Auch 2023 soll die Betriebszeit gekürzt werden, in beiden Jahren zusammen um 20 Prozent. Dadurch werden weniger Daten für die Forschung erzeugt, wie Forschungsdirektor Joachim Mnich der Deutschen Presse-Agentur erläuterte. Auch bei stromintensiven deutschen Forschungsinstituten gibt es den Druck, Energie zu sparen.

Beim Cern hatte der französische Stromlieferant EDF um die kürzere Betriebszeit gebeten. Sie dürfte das System deutlich entlasten: Der Beschleuniger LHC verbraucht in einem vollen Betriebsjahr so viel Strom wie die Haushalte einer 300.000-Einwohner-Stadt. Weiterlesen

Weber: Europäische Solidarität für ukrainische Flüchtlinge

Berlin (dpa) – Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, fordert mehr europäische Solidarität bei der Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge. «Wenn jetzt über den Winter hinweg weitere Ukrainer durch die russischen Bombardements und Angriffe gezwungen werden zu fliehen, dann muss das westliche Europa mehr Verantwortung übernehmen», sagte der CSU-Chef der «Bild am Sonntag». «Diese beispiellose Herausforderung muss von allen EU-Staaten solidarisch getragen werden.»

Dem UNHCR zufolge haben bislang rund 7,9 Millionen Menschen (Stand 22. November) aus der Ukraine wegen des Kriegs seit dem 24. Februar im Ausland Schutz gesucht. Davon sind laut Bundesinnenministerium 1.027.789 Menschen in Deutschland registriert. In Frankreich (rund 119.000), Italien (rund 173.000) oder Spanien (rund 154.000) sind laut UNHCR zufolge deutlich weniger gezählt worden, Polen hat mit mehr als 1,5 Millionen ukrainischen Geflüchteten die meisten aufgenommen. Tschechien nahm im Verhältnis zur Einwohnerzahl (rund 10,7 Millionen) viele Ukrainer auf (rund 463.000). Weiterlesen

Nordkorea will stärkste Atommacht der Welt entwickeln

Seoul (dpa) – Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will künftig über die weltweit stärkste Atomstreitmacht verfügen. Der Aufbau der Nuklearstreitkräfte habe den Zweck, «die Würde und Souveränität des Staats und der Bevölkerung zu schützen», hieß es in einer Kim zugeschriebenen Anordnung, nach der führende Raketentechniker und Funktionäre befördert wurden.

Das «Endziel» sei es, die mächtigsten strategischen Streitkräfte der Welt zu besitzen, wurde Kim heute von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.

Kim gab die Anordnung nach dem international verurteilten Test einer atomwaffenfähigen Rakete aus, die theoretisch US-Territorium erreichen könnte. Nach Angaben Südkoreas hatte Nordkorea am 18. November zum zweiten Mal in diesem Monat eine Interkontinentalrakete (ICBM) in Richtung Meer abgefeuert. Einen Tag später beschrieb Nordkorea den Test als Fortschritt in den eigenen Bemühungen, die nukleare Schlagkraft des Landes als Abschreckung gegen die USA zu erhöhen. Weiterlesen

Nasa-Mission «Artemis 1» auf Mond-Umlaufbahn und mit Rekord

Washington (dpa) – Rund zehn Tage nach ihrem Start hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa zwei Erfolgsmeldungen zu ihrer unbemannten Mondmission «Artemis 1» verkündet.

Zum einen hat die «Orion»-Kapsel gestern einen Entfernungsrekord aufgestellt. Sie sei mehr als 249.000 Meilen (über 400.000 Kilometer) von der Erde entfernt, teilte die US-Raumfahrtbehörde auf Twitter mit. Das sei die bisher längste Distanz für ein für Menschen gemachtes Raumschiff. Den bisherigen Rekord hatte vor mehr als 50 Jahren die Mission «Apollo 13» mit 248.655 Meilen aufgestellt, hieß es in einer Mitteilung.

Zum anderen hatte die Nasa bereits am Freitag gemeldet, dass die unbemannte Kapsel bei ihrem Testflug am Freitag wie geplant ihre Triebwerke angefeuert habe und so in die Mond-Umlaufbahn eingeschwenkt sei. Diese Umlaufbahn sei etwa 80 00 Kilometer von der Oberfläche des Mondes entfernt, weswegen «Orion» bereits für eine halbe Umrundung sechs Tage brauche. Die Kapsel werde in einer Richtung um den Mond fliegen die der entgegengesetzt ist, in der der Mond um die Erde fliege. Diese Umlaufbahn hat laut Nasa den Vorteil, dass sie sehr stabil ist und «Orion» auf ihr vergleichsweise wenig Treibstoff verbraucht. Weiterlesen

Belarussischer Außenminister überraschend gestorben

Minsk (dpa) – Der Außenminister von Belarus, Wladimir Makej, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Die staatliche Nachrichtenagentur Belta berichtete von einem «plötzlichen Tod», ohne nähere Einzelheiten zu nennen. Über Krankheiten war nichts bekannt.  Makej war seit zehn Jahren Außenminister des autoritär regierten Landes und gehörte zu den Vertrauten von Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko. Vor seiner Zeit als Minister war er Chef von dessen Präsidialadministration. Makej wurde zeitweise auch als möglicher Nachfolger Lukaschenkos gehandelt. Weiterlesen

Proteste gegen Lockdown nach Wohnungsbrand in Xinjiang

Peking (dpa) – Aus Protest gegen die strengen Corona-Maßnahmen der chinesischen Regierung sind in der Provinz Xinjiang im Nordwesten des Landes Hunderte Menschen auf die Straßen gegangen. In chinesischen Online-Medien waren am Samstag auf mehreren Videos aus der Millionenstadt Ürümqi zu sehen, wie Menschen Lockdown-Metallzäune durchbrechen und protestieren. Einige schreien: «Beendet den Lockdown!». Große Teile der Region Xinjiang und der dortigen Hauptstadt Ürümqi sind bereits seit mehr als 100 Tagen abgeriegelt.

Auch in der Hauptstadt Peking, in dem etliche Wohnanlagen ebenfalls im Lockdown sind, kam es zu Protestaktionen, wie Videos zeigen. In mehreren Nachbarschaften durchbrachen Bewohner die Zäune ihrer Siedlung. Auch dort wurden die örtlichen Behörden aufgefordert, die strikten Maßnahmen gegen eine Weiterverbreitung der Pandemie aufzuheben. Solche offenen Proteste sind in der kommunistisch regierten Volksrepublik mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern ungewöhnlich. Weiterlesen

Kiew gedenkt Holodomor: «Werden Tod erneut besiegen»

Kiew (dpa) – Inmitten des seit mehr als neun Monaten dauernden russischen Angriffskriegs hat die Ukraine der verheerenden Hungersnot Holodomor vor 90 Jahren gedacht. «Einst wollten sie uns durch Hunger zerstören, nun durch Dunkelheit und Kälte», schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in seinem Telegram-Kanal mit Blick auf Russlands Angriffe auf die Energie-Infrastruktur seines Landes.

In den Jahren 1932/33 hatte der damalige Sowjetdiktator Josef Stalin gezielt eine Hungersnot in der Ukraine herbeigeführt, den so genannten Holodomor. Bis zu vier Millionen Menschen starben. Weiterlesen

Forscher finden verborgene Schätze am Grund der Ostsee

Schifffahrt
Von Julia Wäschenbach, dpa

Thyborøn (dpa) – Tausende Schätze schlummern tief unten am dunklen Meeresboden der Ostsee: Wracks von Schiffen, die vor Hunderten Jahren gesunken sind, jedes mit seiner eigenen Geschichte. Mit einem Expeditionsschiff und einem Tauchroboter stechen 27 dänische Forscher im November in See, um sich auf die Suche nach diesen Zeugen der Geschichte zu machen. Sie sind schon einige Tage unterwegs, als sie östlich der schwedischen Insel Gotland eine Entdeckung machen, die selbst die erfahrenen Meeresarchäologen überrascht: «ein Schiff, etwa 300 Jahre alt, aber völlig unberührt, als wäre es gerade gesunken».

So erzählt es David John Gregory vom dänischen Nationalmuseum. Wenn er an den Fund zurückdenkt, gerät er auch Wochen später noch ins Schwärmen. «Dieser Moment, in dem man 150 Meter da unten in tiefster Finsternis im Licht des Unterwasser-Roboters auf dem Kamera-Bildschirm plötzlich ein riesiges Schiff vor sich auftauchen sieht – das ist unbeschreiblich», sagt Gregory. «Ein totales «Wow»-Erlebnis, und gleichzeitig fast unheimlich.» Weiterlesen

London: Moskau setzt wohl veraltete Trägerraketen ein

London (dpa) – Russland setzt in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste veraltete Trägerraketen ein, die eigentlich für nukleare Sprengköpfe ausgelegt sind. Auf öffentlich zugänglichen Aufnahmen seien Trümmer eines mutmaßlich abgeschossenen Raketentyps zu erkennen, der aus den 1980er Jahren stamme und als nukleares Trägersystem entwickelt worden sei, heißt es in einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Trägerraketen würden jetzt unbewaffnet abgefeuert, ohne die Sprengköpfe. Weiterlesen

Selenskyj kritisiert Bürgermeister Klitschko – Die Nacht im Überblick

Gegen den russischen Angriffskrieg ziehen alle politischen Kräfte in der Ukraine an einem Strang. Umso mehr fällt auf, wenn Präsident Selenskyj einem Konkurrenten dann doch Vorwürfe macht. Ein Überblick über Geschehnisse der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.

Kiew/Moskau (dpa) – Nach den russischen Raketenangriffen mit massiven Zerstörungen macht die Ukraine Fortschritte bei der Wiederherstellung ihrer Stromversorgung. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte allerdings, dass es gerade in der Hauptstadt Kiew nur langsam vorangehe. «Viele Kiewer Bürger waren mehr als 20 oder sogar 30 Stunden ohne Strom», sagte er am Freitagabend. Er erwarte vom Büro des Bürgermeisters Qualitätsarbeit, sagte er in selten offener Kritik an Stadtoberhaupt Vitali Klitschko.

Noch schwieriger als in Kiew war die Lage in der vor zwei Wochen zurückeroberten Stadt Cherson in der Südukraine. Dort begann die Regierung mit der Evakuierung von Zivilisten. Ein Zug brachte 100 Menschen in die Stadt Chmelnyzkyj im Westen des Landes. Für die Ukraine ist Samstag der 276. Tag im Abwehrkampf gegen die Invasion. Weiterlesen

Warsteiner und Karlsberg planen Einkaufskooperation

Warstein/Homburg (dpa) – Die Getränkehersteller Warsteiner und Karlsberg suchen angesichts der Kostensteigerung bei Rohstoffen, Verpackung und Energie den Schulterschluss. Der Karlsberg Getränke Verbund und die Warsteiner Gruppe wollen eine neue eigenständige Einkaufsgesellschaft gründen, wie die beiden Familienunternehmen auf Anfrage mitteilten. Die neue Gesellschaft soll demnach ihren Firmensitz in der Nähe von Frankfurt am Main haben und in naher Zukunft für weitere Getränkehersteller und -abfüller offen sein. Für das Vorhaben sei noch grünes Licht der Kartellbehörden erforderlich. Mehrere Medien berichteten über die geplante Einkaufskooperation. Weiterlesen

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