Was hinter den neuen russischen Raketenangriffen steckt

Krieg gegen die Ukraine
Von André Ballin, Carsten Hoffmann und Ansgar Haase, dpa

Brüssel/Moskau/Berlin (dpa) – Erstmals seit Monaten attackiert Russland wieder massiv Ziele in der gesamten Ukraine. Die mit Marschflugkörpern und Drohnen ausgeführten Angriffe auf Städte wie Kiew lassen befürchten, dass der grausame Angriffskrieg von Wladimir Putin weit von einem Ende entfernt ist. Oder gibt es doch auch andere Szenarien? Fragen und Antworten im Überblick:

Was will Russland mit den Angriffen erreichen?

Zumindest für den Moment hat die russische Führung das Momentum in der öffentlichen Wahrnehmung damit gewendet. Die Raketenangriffe haben zu massiven Problemen bei der Energieversorgung der Ukraine geführt. In einigen Regionen ist der Strom komplett ausgefallen, was die Anfälligkeit der Ukraine zeigt. Gerade Moskaus Hardliner haben seit längerer Zeit eben solche Schläge gefordert. Sie versprechen sich davon sowohl abschreckende Wirkung als auch eine reale militärische Schwächung der Ukraine, weil auch die Kommunikation betroffen ist. Weiterlesen

Russland überzieht Ukraine mit neuen Raketenangriffen

Kiew/Moskau (dpa) – Russland hat bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mehrere Regionen des Landes am Dienstag erneut mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen. Die Behörden in Saporischschja im Süden der Ukraine meldeten Angriffe mit russischen Raketen.

In der Umgebung der Hauptstadt Kiew und im Gebiet Chmelnyzkyj habe es Explosionen gegeben, die Luftabwehr sei zum Einsatz gekommen, teilten offizielle Stellen mit. Die Behörden riefen die Menschen auf, in Kellern und Bunkern Schutz suchen. Die Gebiete Dnipropetrowsk, Wynyzja, Mykolajiw und Riwne wurden demnach ebenfalls beschossen. Weiterlesen

Nissan übergibt alle Beteiligungen in Russland

Moskau (dpa) – Der japanische Autohersteller Nissan hat seine Beteiligungen in Russland für den symbolischen Preis von einem Rubel abgegeben. «Im Zuge der Verhandlungen ist es gelungen, ein Format zu finden, bei dem das Unternehmen seine Betriebsfähigkeit wahrt: die Kernkompetenzen, der Produktionszyklus und die Arbeitsplätze bleiben erhalten – und das sind immerhin 2000 Mitarbeiter des Unternehmens», sagte Industrieminister Denis Manturow laut einer Pressemitteilung seines Ministeriums am Dienstag. Die Anteile gehen an ein staatliches Institut. Nissan erhält ein sechs Jahre gültiges Rückkaufsrecht. Weiterlesen

UN-Bericht: Klimawandel bedroht die Energiesicherheit

Genf (dpa) – Der Klimawandel bedroht nach Einschätzung der Weltwetterorganisation (WMO) die Energieproduktion weltweit. Hitzewellen und Trockenheit lassen etwa Wasserpegel sinken, die für Wasserkraft oder zur Kühlung von Atomkraftwerken gebraucht werden, wie die WMO in Genf warnte. Dazu gefährden Stürme und andere Wetterextreme vielerorts die Infrastruktur.

Der Energiesektor sei für drei Viertel der menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich, die den Klimawandel vorantreiben. Es sei deshalb unumgänglich, die Produktion radikal umzustellen. Doch die Regierungen täten zu wenig, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Sie schafften es nicht, die Klimaerwärmung wie angestrebt auf 1,5 Grad zu begrenzen, wenn die Stromproduktion aus sauberen Quellen nicht in den nächsten acht Jahren verdoppelt wird. Weiterlesen

IEA-Chef sieht Probleme bei Gasspeicher-Befüllung 2023

Rom (dpa) – Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) sieht mögliche Probleme für die Wiederbefüllung der Gasspeicher in Europa vor den Wintermonaten im kommenden Jahr. «Unsere Schätzungen sagen uns, dass die Lagerstände bis Februar 2023 von 90 Prozent auf 25 bis 20 Prozent zurückgehen», erklärte IEA-Chef Fatih Birol im Interview der italienischen Zeitung «La Repubblica» (Dienstag). Die Frage sei, wie Europa 2023 die Stände wieder auf 80 bis 90 Prozent füllen wolle. Weiterlesen

Britischer Geheimdienst: Moskau geht die Munition aus

London (dpa) – Moskau geht nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Ukraine-Krieg zunehmend die Munition aus. «Wir wissen, und das wissen auch russische Kommandeure im Krieg, dass ihnen die Ausrüstung und Munition ausgeht», sagte der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ, Jeremy Fleming, einem vorab veröffentlichten Redemanuskript zufolge, aus dem die BBC zitierte. Der russische Präsident Wladimir Putin mache Fehleinschätzungen und strategische Fehler.

«Da er intern kaum herausgefordert wird, haben sich seine Entscheidungen als fehlerhaft herausgestellt», so der Geheimdienstdirektor. Mittlerweile würde auch dem russischen Volk klar, welche Konsequenzen «Putins selbstgewählter Krieg» für sie persönlich im eigenen Land habe – etwa weniger Möglichkeiten zu reisen und kaum noch Zugang zu modernen Technologien und externen Einflüssen aufgrund der westlichen Sanktionen. Weiterlesen

China hält an Null-Covid-Strategie fest

Peking (dpa) – Angesichts neuer Corona-Ausbrüche hat Chinas Führung vor dem Kongress der Kommunistischen Partei bekräftigt, dass sie an der strikten Null-Covid-Strategie des Landes nicht rüttelt. Das Parteiorgan «Volkszeitung» und die Staatsagentur Xinhua verbreiteten am Dienstag amtlich abgesegnete Kommentare, die vor den Gefahren einer Lockerung warnten.

China sei ein großes Land mit 1,4 Milliarden Menschen, einer regional unausgewogenen Entwicklung und einem Mangel an medizinischen Ressourcen. Ein großflächige Rückkehr des Virus hätte «schwere Auswirkungen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung».

Die Probleme mit Lockdowns, Massentests, Quarantäne und Abschottung zum Ausland durch die Null-Covid-Politik sorgen für Unmut im Volk und belasten die zweitgrößte Volkswirtschaft. Wenn die 2300 Delegierten der Kommunistischen Partei von Sonntag an in Peking zu dem nur alle fünf Jahre stattfindenden Parteitag zusammenkommen, wird die Pandemie hinter den Kulissen eines der drängenden Themen sein. Angesichts eines neuerlichen Anstiegs der täglichen Infektionen auf einige Hundert sind Zig-Millionen Menschen in China gegenwärtig ganz oder teilweise von Lockdowns betroffen. Weiterlesen

USA: Russische Raketenangriffe wohl schon länger geplant

Washington (dpa) – Die schweren russischen Raketenangriffe auf Großstädte in der Ukraine von Montag sind nach Ansicht der US-Regierung vermutlich schon vor längerer Zeit vorbereitet worden.

«Wahrscheinlich hatten sie das vor geraumer Zeit geplant», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Sender CNN. Allerdings sei es möglich, dass die Explosion auf der Krim-Brücke einige Planungen beschleunigt haben könnte, ergänzte er. Weiterlesen

Hebelprodukte – Wie können Sie sie für Ihr Trading nutzen?

Schneller Reichtum ist ein Mythos. Stimmt doch, oder? Mit dieser Einstellung gehen viele Arbeitnehmer durch ihr Leben und lassen ihre Finger von risikobehafteten Anlagen. Und zu einem gewissen Grad haben sie auch Recht damit. Es gibt keinen magischen Knopf, keine magische Anlage, die Sie in kürzester Zeit reich machen kann. Weiterlesen

Nichts zu verlieren»: Iraner protestieren gegen das System

Demonstrationen
Von den dpa-Korrespondenten

Berlin/Teheran (dpa) – «Islamische Republik, wir wollen dich nicht», skandieren die Demonstranten. «Das ist kein Protest mehr, sondern der Beginn einer Revolution!» Seit mehr als drei Wochen gehen vor allem Frauen landesweit im Iran auf die Straßen – Intellektuelle, Studierende, Eltern, Schülerinnen, die sich ihr Kopftuch vom Haupt reißen. Die iranische Führung schlägt brutal zurück, mehr als 130 Menschen wurden nach Angaben von Amnesty International bereits getötet. Beobachter gehen von einer noch höheren Opferzahl aus. Doch die Proteste gehen weiter – am Wochenende waren sie besonders heftig.

Auslöser war im September der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini (22) in Polizeigewahrsam, die ihr Kopftuch nicht richtig getragen haben soll. Richteten sich die Proteste zunächst gegen die rigorosen Kleiderregeln – die die iranische Führung den Frauen seit der Islamischen Revolution 1979 aufgezwungen hat – stellen die Demonstrierenden inzwischen die Systemfrage. Weiterlesen

Kiesewetter: Deutsche auf längeren Ukraine-Krieg einstellen

Berlin (dpa) – Nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Roderich Kiesewetter müssen die Menschen in Deutschland darüber aufgeklärt werden, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine noch längere Zeit dauern könnte. «Auch unsere Bevölkerung muss darauf eingestellt werden, dass dieser Krieg womöglich noch zwei Jahre gehen kann und dass er sich ausweitet», sagte Kiesewetter dem Sender Welt. Die kritische Infrastruktur sei unter Druck. «Es wird nicht nur auf ukrainischem Boden stattfinden, das ist auch ein Krieg gegen uns», sagte Kiesewetter. Weiterlesen

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