Ukraine-Konflikt
Von Ulf Mauder und Hannah Wagner, dpa
Moskau/Kiew (dpa) – Eine gewaltige Explosion, lodernde Waggons und ins Meer gestürzte Teile der Krim-Brücke haben Kremlchef Wladimir Putin am Tag nach seinem 70. Geburtstag ein böses Erwachen beschert. Rasend verbreiteten sich am Samstagmorgen Videos von den in Flammen stehenden Treibstoffwaggons eines Güterzugs im Sonnenaufgang über der symbolträchtigen Brücke. Von drei Toten war die Rede. Putins Herzensprojekt, die von ihm selbst eröffnete 19 Kilometer lange Verbindung zwischen Russland und der 2014 annektierten Halbinsel, ist ins Mark getroffen.
Von einem «Terroranschlag» sprach Putin am Sonntagabend und gab der Ukraine, gegen die er seit Februar Krieg führt, die Schuld an der Zerstörung der strategisch wichtigen Infrastruktur. Namentlich nannte er sichtlich aufgeregt – wie zuvor auch ukrainische Medien – Kiews Geheimdienst SBU als Drahtzieher. Russische Bürger und ausländische Staaten sollen beteiligt sein. Die Ukraine hat die Tat nicht eingeräumt. Putin will an diesem Montag den nationalen Sicherheitsrat zusammenrufen – womöglich für eine Reaktion. Weiterlesen