Achtung, Radarfalle: Blitzermarathon in acht Bundesländern

Eine Radarfalle steht am Straßenrand und überprüft die Geschwindigkeit vorbeifahrender Autos.

München. In mehreren Bundesländern müssen Autofahrer am Freitag besonders auf Blitzgeräte am Straßenrand achten: Die Polizei führt in Bayern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg schwerpunktmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch. Die Tempomessungen sind Teil des Blitzermarathons, mit dem die Polizei Raserei als eine der Hauptunfallursachen bekämpfen will.

Eine Radarfalle steht am Straßenrand und überprüft die Geschwindigkeit vorbeifahrender Autos.
Foto: Daniel Karmann/dpa

Allein in Bayern hat das Innenministerium angekündigt, mit 2000 Polizistinnen und Polizisten sowie kommunalen Mitarbeitern an bis zu 1500 Messpunkten aktiv werden zu wollen. Insgesamt ist von Tausenden Radarfallen in Deutschland auszugehen.

„Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit ist eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle. 125 Menschen sind im vergangenen Jahr auf Bayerns Straßen bei Geschwindigkeitsunfällen ums Leben gekommen“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

„Diese schlimmen Schicksale wären vermeidbar gewesen. Unser Blitzmarathon soll deshalb wachrütteln, sich unbedingt an die Tempolimits zu halten. Es geht uns nicht darum, möglichst viele Bußgeldbescheide zu verschicken“, betonte der Politiker.

Meinungen über Effektivität gehen auseinander

Allerdings ist die Auffassung über die Wirkung solcher Aktionen geteilt. Berlin, Bremen, das Saarland und Sachsen verzichten auf eine Teilnahme. In Berlin wurde argumentiert, die Auswirkung früherer Aktionen sei kaum messbar gewesen. In Baden-Württemberg ist man dagegen von der Sinnhaftigkeit der Kontrollaktion mit insgesamt mehreren Tausend Polizisten überzeugt: „Bereits wenige Stundenkilometer zu schnell können über Leben und Tod entscheiden“, heißt es aus dem dortigen Innenministerium.

In Bayern waren im vergangenen Jahr 8690 Geschwindigkeitssünder erwischt worden – obwohl die Messpunkte vorher bekannt gegeben worden waren, wie das Innenministerium mitteilte. Den Höchstwert lieferte ein Autofahrer auf einer Staatsstraße bei Freising – er war mit 155 Stundenkilometern statt der erlaubten 60 gemessen worden. (dpa)

 

 

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