Endspurt im Prozess gegen Boris Becker in London

London (dpa) – Auf der Zielgeraden des Londoner Strafprozesses gegen Boris Becker hat die zuständige Richterin begonnen, die Argumente für und gegen den Ex-Tennisprofi zusammenzufassen.

Dem 54-Jährigen wird vorgeworfen, in seinem Insolvenzverfahren Vermögen verschleiert zu haben. Ein Aspekt des Prozesses sei der Umstand, dass Becker seine Finanzen von anderen habe organisieren lassen, hielt Richterin Deborah Taylor zu Beginn ihrer Ausführungen am Mittwoch fest. Mit Blick auf von Becker unterzeichnete Dokumente sagte sie: «Er sagt, er hat sie unterschrieben, aber nie gelesen.»

Beckers Verteidiger hatte in seinem Plädoyer betont, es sei kein Verbrechen, sich auf Berater zu verlassen. Der Wahl-Londoner weist den Vorwurf der Anklage, die Vermögensbestandteile absichtlich verschwiegen zu haben, entschieden zurück. Theoretisch könnten ihm bis zu sieben Jahre Haft drohen.

Becker erschien erneut in Begleitung seiner Freundin und seines Sohnes Noah vor Gericht. Im Nadelstreifenanzug verfolgte er aus einem Glaskasten innerhalb des Gerichtssaals das Geschehen.

Es wurde erwartet, dass die Geschworenen im Anschluss ihre Beratungen aufnehmen. Wie lange es dauert, bis die Jury eine Entscheidung trifft, war aber völlig unklar. Dies kann binnen Stunden geschehen, aber auch eine tagelange Diskussion hinter geschlossenen Türen ist möglich.

 

 

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