TU entwickelt Digitalmodelle von zerstörten Synagogen

Darmstadt (dpa) – Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Darmstadt wollen weitere von den Nationalsozialisten im Rhein-Main-Gebiet zerstörte Synagogen am Computer rekonstruieren. Geplant sind zunächst 13 Digitalmodelle von jüdischen Gotteshäusern in Darmstadt, Mainz und Frankfurt. Die TU setzt damit nach eigenen Angaben vom Mittwoch ein 1995 begonnenes Projekt des Fachgebiets Digitales Gestalten fort. Weiterlesen

Wenn Tiere Menschen krank machen – Gefahr durch Zoonosen

Von Lucia Weiß, dpa

Dakar (dpa) – Affenpocken, Pest, Marburgfieber: Zahlreiche Krankheiten werden von Tieren auf Menschen übertragen. Tollwut ist ein weiteres bekanntes Beispiele für sogenannte Zoonosen. Der Biss, etwa eines infizierten Straßenhundes im Urlaub, und schon kann eine Übertragung passieren.

«Fast alles, was wir Menschen mit uns rumschleppen, kommt von Tieren. Die Masern zum Beispiel sprangen rund 300 v. Chr. von Rindern auf Menschen über», sagt der Veterinärmediziner Fabian Leendertz vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Greifswald.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 ist nach Annahmen vieler Forscher ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Tier auf den Menschen übergegangen. Ein abschließender Nachweis dafür steht jedoch noch aus. Das Ebola-Virus kann nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) beim Kontakt mit bestimmten Tieren oder Tierprodukten auf Menschen übertragen werden.

Eingriffe in Ökosysteme begünstigen Zoonosen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte im Juli, Afrika könne ein Hotspot für Zoonosen werden. In den vergangenen zehn Jahren habe die Zahl der Ausbrüche von Zoonosen dort im Vergleich zur vorherigen Dekade (2001-2011) um 63 Prozent zugenommen, so die WHO.

«In Afrika ist viel risikoreiches menschliches Verhalten zu beobachten, das Zoonosen begünstigen kann: Zum Beispiel massive Eingriffe in Ökosysteme, unter anderem die Abholzung von Primärwäldern. Auch die Jagd und der Konsum von Wildtieren bergen ein hohes Risiko», erläutert Sascha Knauf vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Greifswald.

Ein weiterer Faktor, der in afrikanischen Ländern eine Rolle für die Ausbreitung von Zoonosen spiele, sei die steigende Mobilität der Menschen, ergänzt Zoonosen-Forscher Leendertz. Die Folge: «Damit werden auch Pandemien wahrscheinlicher. Ganz verhindern kann man die nicht, aber man kann besser vorbereitet sein.»

Dazu gehörten eine bessere Gesundheitsinfrastruktur gerade in ärmeren Ländern, aber auch das Monitoring der Todesursachen von Tieren. Gerade in Afrika müsste es in den ländlichen Gegenden in den Dörfern gut ausgebildetes Personal geben, das Zoonosen schnell stoppen kann, bevor sie sich weiter ausbreiten.

Die Forschung setzt auf «One Health»

«Impfungen machen bei Epidemien Sinn für Risikogruppen oder um betroffene Gebiete herum, wie eine Art Ring», so Leendertz. Bessere und umfassende, weltweite Vorbeugung ist eine der Lehren aus der Corona-Pandemie. So haben die 194 WHO-Mitgliedsländer beschlossen, eine Rahmenvereinbarung dafür auszuarbeiten.

Um Pandemien einzudämmen verfolgt die Forschung inzwischen ein ganzheitliches Konzept, <<One Health>>  genannt, das Tiere und Menschen als miteinander lebende Wesen in den Blick nimmt. Noch bevor der One-Health-Ansatz in der Forschung populär wurde, hat sich schon gezeigt, wie stark die Gesundhaltung von Tieren auch den Menschen zugute kommt: Ein erfolgreiches Beispiel, wie ein ganzheitlicher Ansatz für Tiere und Menschen gute Ergebnisse erzielen kann, sei die de facto Ausrottung der Tollwut in Deutschland, sagt Forscher Knauf vom FLI. Deutschland ist laut RKI seit 2008 so gut wie tollwutfrei; vor allem durch die systematische Immunisierung von Füchsen.

«Die Gesundheit von Menschen ist nicht in Isolation zu sehen. Wir leben mit Tieren zusammen, wir essen Tiere. Die Umwelt wiederum beeinflusst die Tierwelt, zum Beispiel der Klimawandel. Da muss man über Disziplinen hinweg denken», sagt Leendertz, der am Helmholtz-Zentrum im Institut für One Health arbeitet.

Die WHO-Prognose für Afrika als Zoonosen-Hotspot müsse man allerdings auch hinterfragen, findet Veterinärmediziner Knauf vom FLI: «Es ist schwer zu sagen, ob es einen tatsächlichen Anstieg an Zoonosen gibt – oder ob man einfach nur mehr findet, weil man intensiver auf die Suche geht.

Am Ende des Tages bleibt die Konsequenz aber die gleiche: Wir alle müssen unser risikohaftes Verhalten ändern. Denn es sind die Menschen, die das Problem schaffen, nicht die Tiere. Die nächste Pandemie kann genauso gut in Europa oder Asien beginnen.» Auch der menschengemachte Klimawandel könne Zoonosen begünstigen. «Wenn die Temperaturen in Deutschland steigen, können sich hier auch Erreger aus tropischen Gebieten besser ansiedeln. Ein Beispiel ist das Virus des West-Nil-Fiebers.»

Sorge über Virenmutation in Spanien

Fest steht laut Knauf, der am Institut für Internationale Tiergesundheit/One Health des FLI forscht: Deutschland kann von Afrika noch eine Menge lernen. «Zum Beispiel haben wir keine nationale One Health Strategie, viele afrikanische Staaten schon.» Etwa Nigeria. Das mit mehr als 200 Millionen Menschen bevölkerungsreichste Land des Kontinents hat 2019 eine auf mehrere Jahre angelegte nationale One-Health-Strategie veröffentlicht. Unter anderem sollen Zoonosen wie Vogelgrippe und Lassafieber in dem westafrikanischen Land besonders eng überwacht werden.

Im Verlauf der derzeit grassierenden weltweit größten jemals dokumentierten Vogelgrippe-Welle steckten sich nach FLI-Angaben von Anfang Februar wenige einzelne Menschen mit dem Virus an. Übertragungen von Mensch zu Mensch seien nicht bekannt. Mit Sorge betrachten viele Forscher jedoch eine Virenmutation beim Vogelgrippe-Ausbruch auf einer Nerzfarm in Spanien, die laut FLI eine Anpassung an Säugetiere darstellen könnte.

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Satellitenbilder zeigen langfristige Folgen der Erdbeben

Darmstadt (dpa) – Die schweren Beben in der Türkei und in Syrien haben nach Daten von Satelliten womöglich langfristige geologische Folgen. «In der Küstenstadt Iskenderun scheint es erhebliche Absenkungen gegeben zu haben, die zu Überschwemmungen geführt haben, während das Beben viele Hügel im ganzen Land einem ernsthaften Erdrutschrisiko ausgesetzt hat», hieß es von der europäischen Raumfahrtagentur Esa.

Der Sender NTV hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Gebäude in der türkischen Küstenstadt wegen überfluteter Straßen evakuiert werden mussten. Weiterlesen

Acht tote Schnabelwale an Zyperns Küste gestrandet

Nikosia (dpa) – Mindestens acht Schnabelwale sind in den vergangenen Tagen an der Nordwestküste der Mittelmeerinsel Zypern angeschwemmt worden. Zur Todesursache sei noch nichts bekannt, hieß es von der zuständigen Fischereibehörde der Mittelmeerinsel. «Wir sind uns noch nicht im Klaren, was geschehen ist», sagte der Sprecher der Fischerei- und Meeresforschungsbehörde, Ioannis Ioannou, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Bei sieben der Tiere handelte es sich demnach um Cuvier-Schnabelwale (Ziphius cavirostris), die weltweit am weitesten verbreitete Art. Beim achten Tier stand die Bestimmung zunächst noch aus. Weiterlesen

Wie Impfgegner Promi-Todesfälle im Netz instrumentalisieren

Von Markus Bergmann, dpa

Berlin (dpa) – Corona-Impfstoffe gelten als sicher, Milliarden Impfdosen sind seit Ende 2020 weltweit verabreicht worden. Doch in den sozialen Netzwerken machen Impfgegner weiter Stimmung. Eine Methode: Todesfälle von prominenten, meist jungen Menschen in einen Zusammenhang mit Impfnebenwirkungen rücken – ohne irgendeinen Beleg.

So etwa im Fall Jeremy Ruehlemann: Das US-Model starb im Januar im Alter von nur 27 Jahren. Unter die Trauer mischen sich im Netz Kommentare von radikalen Impfgegnern. Auf Twitter etwa nutzen sie den Hashtag «#plötzlichundunerwartet». Der sarkastisch gemeinte Code drückt letztlich nur die zynische Haltung aus: Hier ist nichts unerwartet, denn wir haben ja immer gewarnt, dass die Impfung gefährlich ist. Dieses Narrativ sucht sich mit Promi-Todesfällen neue vermeintliche Beweise.

Dass Medien längst über Ruehlemanns tatsächliche Todesursache berichtet haben, spielt in der Szene keine Rolle. Gegenüber der englischen Boulevardzeitung «Daily Mail» sprach der Vater des Toten von einer Medikamentenabhängigkeit und einer tödlichen Überdosis.

Mehr Belege als einen irgendwie vermuteten Zusammenhang zwischen Impfung und Tod präsentieren Impfgegner in der Regel nicht. Im Falle Ruehlemanns kursierte als angeblicher Beweis ein Foto, das ihn in New York bei einer Corona-Impfung zeigt. Ursprünglich hatte Ruehlemann es im Jahr 2021 auf seinem Instagram-Account veröffentlicht. Nach seinem Tod sammeln sich unter diesem alten Posting nun Kommentare wie «Natürliche Auslese» oder «Da hat er sein eigenes Todesurteil unterzeichnet».

«Ganz typisches Muster von Verschwörungstheorien»

Solche teils menschenverachtenden Sätze zu Ruehlemann reihen sich ein in Reaktionen auf andere Todesfälle. So sammelten Impfgegner unter «#plötzlichundunerwartet» in den vergangenen Wochen auch Verstorbene wie Sängerin Lisa Marie Presley, Skifahrerin Rosi Mittermaier und Model Tatjana Patitz. Der Herzstillstand von American-Football-Profi Damar Hamlin während eines Spiels Anfang Januar wurde ebenfalls als Impfnebenwirkung gedeutet. Nicht immer sind bei diesen Menschen Todesursachen oder Erkrankungen bekannt, doch allen Fällen ist gemein: Auf einen Zusammenhang mit der Impfung deutet nichts hin – außer dem Raunen im Netz.

Die Hamburger Journalistikprofessorin Katharina Kleinen-von Königslöw forscht zu sozialen Netzwerken und Verhaltensweisen von Nutzerinnen und Nutzern. «Der Impfgegner-Hashtag folgt einem ganz typischen Muster von Verschwörungstheorien. Deren Reiz besteht ja darin, spielerisch Hinweise zu finden für ein größeres Muster dahinter», sagt sie. Und tatsächlich kann jeder Nutzer mittels des Hashtags zu der Sammlung von vermeintlichen Impf-Todesfällen beitragen.

Es gebe verschiedene Gruppen, die sich an dieser Impfschaden-Erzählung beteiligen. Neben überzeugten Impfgegnern und Menschen, die zum Beispiel ein unternehmerisches Interesse an der Verbreitung von Verschwörungstheorien hätten, seien da Menschen, «die vielleicht einfach Fan waren oder die verstorbene Person interessant fanden», sagt Kleinen-von Königslöw. Bei dieser Gruppe bestehe die Gefahr, dass sie sich in die Verschwörungstheorie hereinziehen lasse. Denn es gebe verbreitet Unsicherheiten und «viele gute Gründe, warum man die Impfung unheimlich finden konnte: die schnelle Entwicklung der Impfstoffe und die neue mRNA-Technologie etwa».

Die konkrete Wirkung des Hashtags «plötzlichundunerwartet» besteht darin, dass er zu einer selektiven Wahrnehmung führt: «Wenn man einmal auf diesen vermeintlichen Trend aufmerksam gemacht wurde, fällt es viel stärker auf», sagt Kleinen-von Königslöw. Aus vielen Einzelfällen werde so der Eindruck: Todesfälle häufen sich – und der Grund kann nur sein, dass die Corona-Impfung schädlich ist.

Schwere Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe sehr selten

Tatsächlich sind schwere Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe sehr selten. In Deutschland führt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Statistiken über die Sicherheit der Impfungen. Ausgewertet werden zum Beispiel Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen. Auf diese Weise wurde etwa bekannt, dass in sehr seltenen Fällen nach der Impfung Herzmuskelentzündungen auftraten. Impfempfehlungen wurden daraufhin angepasst.

Anfang 2022 meldete das PEI 85 Todesfälle, bei denen ein «ursächlicher Zusammenhang mit der Corona-Impfung als möglich oder wahrscheinlich» eingestuft wurde. Verabreicht waren zu diesem Zeitpunkt fast 150 Millionen Impfdosen. Die Zulassung von Impfstoffen ist eine Frage der Abwägung: Übersteigt der Schutz, den sie bieten, die Risiken? Die Ständige Impfkommission sieht das bei Corona als gegeben: Die Impfung wird weiter empfohlen.

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Erdbeben in Istanbul ist «überfällig» Leben auf dem Pulverfass

Von Mirjam Schmitt und Annett Stein, dpa

Istanbul (dpa) – Die Tausenden Toten nach den Beben im Südosten der Türkei und Syrien sind für Istanbul eine grausame Vorwarnung. «Ein Beben dort mit einer Magnitude von bis zu 7,4 ist überfällig», sagt Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam.

In der Megacity leben nach offiziellen Angaben 16 Millionen Menschen, nach inoffiziellen Schätzungen sogar 20 Millionen. Es gebe rund 1,6 Millionen alte, nicht erdbebensicher gebaute Gebäude, erklärt Nusret Suna von der Istanbuler Bauingenieurskammer. «Das ist eine unglaublich hohe Zahl.»

Nächstes großes Beben ist überfällig

Die Türkei liegt in einer der seismisch aktivsten Gegenden der Welt. Ein Beben käme auch in der Region Istanbul – dem am dichtesten besiedelten Gebiet des Landes – alles andere als überraschend. Zwar habe sich die Situation für Istanbul durch die Beben im Südosten nicht verändert, das Risiko für die Metropole sei aber generell ähnlich hoch wie bei der aktuell betroffenen Region, erklärt GFZ-Experte Bohnhoff. Die mittlere Wiederkehrperiode für ein großes Beben liege für Istanbul bei 250 Jahren. Das letzte große Beben habe 1766 stattgefunden – das nächste sei also überfällig.

Der Region Istanbul droht nach Experteneinschätzung ein schweres Erdbeben in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten.

Die Region ist Teil des Nordanatolischen Verwerfungssystems, einer großen tektonischen Plattengrenze, die für zerstörerische Erdbeben mit vielen Opfern bekannt ist, wie es vom GFZ heißt. Der Hauptarm der Verwerfung verlaufe nur 20 Kilometer südlich von Istanbul unterhalb des Marmarameeres, sagt Bohnhoff. «Ein großes Beben hätte also verheerende Auswirkungen.»

In den vergangenen Jahrzehnten wanderten die Beben demnach entlang der Plattengrenze bereits immer mehr auf Istanbul zu. Am bisher nächsten lag das Erdbeben nahe der 80 Kilometer entfernten Stadt Izmit im Jahr 1999, bei dem mehr als 17.000 Menschen starben. «Der Bereich unterhalb des Marmarameeres ist der einzige seit mehr als 250 Jahren nicht aktivierte Bereich der gesamten Nordanatolischen Plattengrenze», so Bohnhoff. Vieles deute darauf hin, dass dieser Bereich schon seit langem verhakt ist und große Spannung aufgebaut hat.

Stadt auf weichem Untergrund gebaut

Hinzu kommt, dass die Stadt auf ungünstigem Untergrund fußt: Der südwestliche Teil liege leider nicht auf festem Grund wie Granit, sondern auf einer ausgetrockneten Lagune, erklärt Bohnhoff. «Auf weichem Untergrund kann es zu starken Verstärkungen der Bodenbewegungen kommen, teilweise zusammen mit Verflüssigungseffekten.» Beides sorge für schlimmere Schäden. In dem Bereich liege unter anderem der internationale Flughafen, so dass nach einem Beben das Einfliegen von Rettungskräften erschwert sein könnte.

Bekannt sind all diese Risiken und Effekte auch in der Türkei – an Vorsorge getan hat sich bisher allerdings furchtbar wenig, wie Nusret Suna von der Bauingenieurskammer sagt. «Die Theorie wurde nicht in die Praxis umgesetzt.» Die Behörden hätten versäumt, alte Häuser erdbebensicher zu sanieren, kritisiert Suna. Und selbst Gebäude, die nach 1999 gebaut wurden, seien trotz entsprechender danach eingeführter Regularien oft nicht sicher. Architekten, Bauunternehmen und andere Verantwortliche ignorierten häufig «ethische Prinzipien und moralische Werte» und agierten von Profitgier getrieben. Mit entsprechend katastrophalen Folgen sei für Istanbul zu rechnen.

Auf frühzeitigen Alarm über Frühwarnsysteme kann die Stadt nicht setzen. «Eine Erdbebenfrühwarnung für Istanbul ist aufgrund der geringen Entfernung zur Plattengrenze extrem schwierig», erklärt Bohnhoff. «Die Warnzeit beträgt im besten Fall nur wenige Sekunden.»

Der einzige Weg sei, die Gebäude der Metropole so schnell wie möglich erdbebensicherer zu machen, sagt Suna. «Wenn wir gleich morgen anfangen, können wir immer noch Menschenleben retten.» Denn auch wenn sich Zeit und Stärke nicht genau vorhersagen lassen: Das große Beben von Istanbul kommt GFZ-Experte Bohnhoff zufolge ganz sicher. Es ist nur eine Frage der Zeit.

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RKI: Anteil der Omikron-Sublinie XBB.1.5 gestiegen

Berlin (dpa) – Der Anteil der Omikron-Sublinie XBB.1.5 in Deutschland ist weiter angestiegen. In der vergangenen Woche wurde die Sublinie in neun Prozent der untersuchten Stichproben nachgewiesen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht schrieb. «XBB.1.5 ist nun die am zweithäufigsten in der Stichprobe nachgewiesene Variante.»

Die Werte basieren allerdings auf geringen absoluten Zahlen, denn das vollständige Viruserbgut wird nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht. Für die kommenden Wochen werde mit einem weiteren Anstieg der Variante gerechnet, schreibt das RKI. In den USA sei die Variante laut der dortigen Gesundheitsbehörde bereits dominant. Weiterlesen

Forscherin: Istanbul droht großes Beben

Istanbul (dpa) – Für die Region Istanbul ist ein schweres Erdbeben in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten nach Experteneinschätzung sehr wahrscheinlich.

Zuletzt habe es dort 1766 ein großes Beben gegeben, seither baue sich zunehmend Spannung auf, sagte Heidrun Kopp vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen gebe es an dieser Stelle der Nordanatolischen Verwerfungszone ein Bewegungsdefizit von bis zu vier Metern. «Das ist vergleichsweise viel.» Weiterlesen

Faktenfehler in KI-Demo setzt Google-Aktie unter Druck

Mountain View (dpa) – Ein Faktenfehler in der ersten öffentlichen Demonstration des Google-Chatbots Bard hat die Aktie des Mutter-Konzerns Alphabet am Mittwochabend (Ortszeit) abstürzen lassen. Google hatte am Montag den Textroboter mit künstlicher Intelligenz vorgestellt, um Initiativen des Start-ups OpenAI und von Microsoft zu kontern. Am Mittwoch stellte sich allerdings heraus, dass Bard in seiner allerersten Demo sachlich daneben lag.

Bei einer von Google verteilten animierten Grafik (GIF) wurde am Montag die Antwort von Bard auf die Frage gezeigt: «Welche neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops kann ich meinem 9-Jährigen erzählen?» Die Antwort beinhaltete auch die Aussage, das Teleskop habe «die allerersten Bilder eines Planeten außerhalb unseres eigenen Sonnensystems aufgenommen». Weiterlesen

Kabinett beschließt «Zukunftsstrategie» für Forschung

Berlin (dpa) – Das Bundeskabinett hat eine «Zukunftsstrategie Forschung und Innovation» beschlossen. Das Vorhaben hatte die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. In dem gut 80-seitigen Papier setzt sich die Regierung Ziele und formuliert Prioritäten für ihre Forschungs- und Innovationspolitik der kommenden Jahre. In der Strategie ist von «Missionen» die Rede. Weiterlesen

Erdbeben: So funktionieren Frühwarnsysteme

Berlin/Triest (dpa) – Ein Erdbeben konkret vorherzusagen, das ist wissenschaftlich noch nicht möglich. Allerdings gibt es komplexe Frühwarnsysteme, die Erschütterungen schnell erkennen können, wie der Forschungsbereich Erde und Umwelt der Helmholtz-Gemeinschaft erklärt.

Regionale Systeme sind in den Gebieten installiert, in denen Erdbeben zu erwarten sind. Dort erfasst ein seismisches Beobachtungsnetzwerk starke Erschütterungen im Boden. Bei einem Erdbeben entstehen verschiedene Arten seismischer Wellen, darunter eine Kompressionswelle (P-Welle) mit relativ geringer Schwingung und die zerstörerische Scherwelle (S-Welle). Zwischen ihnen liegen nah am Epizentrum wenige Sekunden. «Je weiter man davon entfernt ist, desto mehr Zeit bleibt für einen Alarm. Ist man nah am Epizentrum, ist die S-Welle schon vor diesem angekommen», sagt Professor Stefano Parolai von der Universität Triest. Weiterlesen

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