TU entwickelt Digitalmodelle von zerstörten Synagogen

Darmstadt (dpa) – Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Darmstadt wollen weitere von den Nationalsozialisten im Rhein-Main-Gebiet zerstörte Synagogen am Computer rekonstruieren. Geplant sind zunächst 13 Digitalmodelle von jüdischen Gotteshäusern in Darmstadt, Mainz und Frankfurt. Die TU setzt damit nach eigenen Angaben vom Mittwoch ein 1995 begonnenes Projekt des Fachgebiets Digitales Gestalten fort.

«Die digitalen Bilder und Virtual-Reality-Anwendungen stellen einen zeitgemäßen Zugang zur politischen Erinnerungsarbeit dar und sollen auch einen Beitrag leisten, Barrieren des Kennenlernens jüdischer Kultur abzubauen», sagte Initiator Marc Grellert.

Im Rhein-Main-Gebiet existierten den Angaben zufolge 1933 mehr als 260 Synagogen. Die Region war damit ein Zentrum jüdischen Lebens in Deutschland. Die jüdische Gemeinde in Frankfurt war laut TU mit gut 30 000 Mitgliedern nach Berlin die zweitgrößte zu dieser Zeit. Im November 1938 wurden die Synagogen – wie überall im Deutschen Reich – von den Nazis niedergebrannt.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen