Sieben Tote nach Schüssen an zwei Tatorten in Kalifornien

San Francisco (dpa) – Im US-Bundesstaat Kalifornien sind erneut mehrere Menschen Opfer tödlicher Schusswaffengewalt geworden: Diesmal hat es eine ländliche Gemeinde im Norden des Westküstenstaates getroffen. An zwei Tatorten in Half Moon Bay kamen am Montag sieben Menschen ums Leben. Eine weitere Person wurde lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei am Montagabend (Ortszeit) mitteilte.

Der mutmaßliche Schütze, ein 67-jähriger Mann, sei festgenommen worden, sagte Sheriff Christina Corpus bei einer Pressekonferenz. Das Motiv für das Verbrechen sei nicht bekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann alleine handelte. Weiterlesen

Schwarzer stirbt nach Polizeikontrolle in USA

Memphis/Washington (dpa) – Erneut sorgt in den USA ein Polizeieinsatz für Entsetzen, in dessen Folge ein schwarzer Mann ums Leben gekommen ist. Der 29-jährige Tyre Nichols sei mehrere Minuten lang von den Einsatzkräften zusammengeschlagen worden, sagte einer der Anwälte der Familie, Antonio Romanucci, bei einer Pressekonferenz.

Nichols war der Polizei zufolge Anfang Januar in der US-Metropole Memphis im US-Bundesstaat Tennessee wegen «rücksichtslosen Fahrens» angehalten worden. Den Angaben nach war es dabei zu «Konfrontationen» gekommen – der Mann starb wenige Tage später im Krankenhaus.

Am Montag konnte sich die Familie des Opfers das Video des Polizeieinsatzes anschauen. «Er war wehrlos. Die ganze Zeit. Er war eine menschliche Piñata für diese Polizeibeamten», sagte Anwalt Romanucci im Anschluss. Er nannte das Vorgehen der Polizei rassistisch. Eine Piñata kann eine Figur sein, auf die zumeist Kinder mit Stöcken einschlagen, bis Süßigkeiten rausfallen. Weiterlesen

Musk verteidigt Tweets in Prozess zu Anlegerklage

San Francisco (dpa) – Tesla-Chef Elon Musk hat vor Gericht seine umstrittenen Tweets aus dem Jahr 2018 verteidigt, die ihm eine potenziell teure Anlegerklage eingebrockt haben. Er sei damals ehrlich gewesen, versicherte Musk in San Francisco. Verhandelt wird eine Sammelklage von Anlegern zu Musks überstürzter Ankündigung, den Elektroauto-Hersteller von der Börse nehmen zu wollen. Die Kläger werfen Musk Betrug vor, der sie um Geld gebracht hat. Nach einer stundenlangen Befragung am Montag muss er am Dienstag zum dritten Mal in den Zeugenstand steigen.

Speziell stehen zwei Behauptungen in Musks Tweets im Mittelpunkt. Er schrieb nicht nur, dass er erwäge, Tesla zum Preis von 420 Dollar pro Aktie von der Börse zu nehmen. Er behauptete auch, dass für einen solchen Deal die Finanzierung «gesichert» und die Unterstützung von Investoren bestätigt sei. Später stellte sich heraus, dass es keine schriftlichen Finanzierungsvereinbarungen gab und einflussreiche Anleger für den Verbleib an der Börse waren. Weiterlesen

Weißes Haus verteidigt sich in Bidens Dokumentenaffäre

Washington (dpa) – Nach einem erneuten Dokumentenfund hat das Weiße Haus abermals das Vorgehen von US-Präsident Joe Biden in der Affäre um die Geheimunterlagen verteidigt. Der Präsident habe dem Justizministerium den Zugang zu seinem Haus freiwillig gewährt, sagte Ian Sams, ein Sprecher des Rechtsberaters des Weißen Hauses. Die Ermittler hätten «die beispiellose Möglichkeit» gehabt, «auf jahrzehntealte, persönlich handgeschriebene Notizen, Akten, Papiere, Listen, Erinnerungsstücke und andere Materialien in seinem Haus zuzugreifen».

Am Wochenende war bekannt geworden, dass Ermittler in Bidens Haus im US-Bundesstaat Delaware auf weitere Geheimdokumente gestoßen waren. Ein Teil davon stamme aus Bidens Zeit als Vizepräsident, andere aus seiner Zeit als Senator, erklärte Bidens Anwalt Bob Bauer. Die knapp 13-stündige Durchsuchung war bereits am Freitag erfolgt. In den vergangenen Wochen waren mehrfach vertrauliche Unterlagen in privaten Räumen Bidens aufgetaucht. Von einigen Funden erfuhr die Öffentlichkeit erst, als Medien darüber berichteten. Justizminister Merrick Garland beauftragte einen Sonderermittler damit, die Vorfälle zu untersuchen. Weiterlesen

Verein und Lehrer erhalten Preis für jüdische Geschichte

Berlin (dpa) – Sechs deutsche Initiativen sind in Berlin für ihre Erinnerungsarbeit zur jüdischen Lokalgeschichte ausgezeichnet worden. Die Preisträger setzten sich beispielhaft für die Erinnerung an jüdisches Leben in Deutschland vor dem Holocaust ein und stellten sich Antisemitismus entgegen, teilte die US-amerikanische Obermayer Stiftung am Montag mit. Weiterlesen

Axel Springer will Amerikas größter Verlag werden

Berlin (dpa) – Der Medienkonzern Axel Springer will in den USA seine Reichweite deutlich ausbauen. Der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner sagte im Interview der Deutschen Presse-Agentur: «Heute sind wir nach Reichweite der viertgrößte Verlag in den USA. Wir haben dort in den letzten 15 Monaten 400 Journalistinnen und Journalisten eingestellt.» Gefragt, wo Springer in fünf Jahren stehen werde, sagte der 60-Jährige: «In den USA wollen wir weiter wachsen. Von Platz 4 kann man auf 3, von 3 auf 2, vielleicht sogar eines Tages von 2 auf 1. Unmöglich ist das nicht.»

Döpfner erläuterte: «Politico wird in den USA und auch in Europa expandieren und kann eine echte internationale Marke werden.» Mit Insider sei man heute schon in 19 verschiedenen Ländern. «Vielleicht werden wir auch noch neue publizistische Angebote dazu kaufen. Und selbst gründen.»

Springer schloss im Oktober 2021 den Kauf der digitalen US-Mediengruppe Politico ab – das war die größte Unternehmensübernahme der Firmengeschichte. Zu Axel Springer gehören auch die journalistischen Digital-Marken Insider und Morning Brew. Der Konzern, der in Deutschland vor allem durch die Marken Bild und Welt bekannt ist, beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit mittlerweile 3400 Journalisten, davon einen immer größeren Teil in den USA. Döpfner sagte: «Das sind doppelt so viele Journalisten wie die “New York Times” oder das “Wall Street Journal” und mehr als BBC und News Corp.» Weiterlesen

Nach Bluttat in Kalifornien: Mutmaßlicher Schütze tot

Los Angeles (dpa) – Am Tag nach der grausamen Bluttat in einem Tanzlokal im US-Bundesstaat Kalifornien gibt es Gewissheit: Der mutmaßliche Täter ist tot. Die Polizei fand den 72-Jährigen nach stundenlanger Suche leblos in seinem Lieferwagen, wie Sheriff Robert Luna bei einer Pressekonferenz mitteilte. Er habe sich mit einer Waffe das Leben genommen, als eine Sondereinheit der Polizei seinen Wagen umstellte. Weitere Verdächtige gebe es nicht.

Die Tat hatte sich am Samstagabend am Rande einer Feier zum chinesischen Neujahrsfest in Monterey Park ereignet, einer östlichen Vorstadt der Pazifikmetropole Los Angeles, wo viele Menschen asiatischer Herkunft leben. Der Täter eröffnete das Feuer auf Feiernde: Mindestens zehn Menschen, fünf Männer und fünf Frauen, starben. Zehn weitere wurden mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Weiterlesen

Öffentliche Trauerfeier für Lisa Marie Presley in Graceland

Memphis (dpa) – Familienmitglieder und prominente Weggefährten wie Sänger Axl Rose, Sarah «Fergie» Ferguson und Sängerin Alanis Morissette haben der gestorbenen Elvis-Tochter Lisa Marie Presley bei einer öffentlichen Trauerfeier in Graceland gedacht.

Zu der Gedenkveranstaltung auf dem Elvis-Anwesen in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee kamen auch viele Freunde und Fans. «Danke euch allen, dass ihr hier seid», sagte Lisa Marie Presleys Mutter Priscilla Presley. «Unsere Herzen sind gebrochen, Lisa, und wir lieben dich alle.»

Nach der Trauerfeier zogen die Gäste zum Grab von Lisa Marie Presley, das sich auf dem Gelände von Graceland in der Nähe des Grabs von ihrem Vater, der Rock’n’Roll-Legende Elvis Presley, befindet. Das Graceland-Anwesen ist heute ein Museum und Pilgerstätte für Fans. Statt Blumen wünschte sich die Familie Spenden für die Presley-Stiftung, mit dem ausgewählte Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt werden sollen. Lisa Marie Presley, das einzige Kind von Elvis Presley, war am 12. Januar im Alter von nur 54 Jahren nach einem medizinischen Notfall gestorben. Details zur Todesursache gab es zunächst nicht. Weiterlesen

Flaggenwechsel vor 100 Jahren in Koblenz

Koblenz (dpa/lrs) – Das Institut für Geschichtliche Landeskunde erinnert an einen wenig bekannten Jahrestag am kommenden Dienstag: Am 24. Januar 1923 wurde um 12 Uhr die amerikanische Flagge auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein eingeholt. Damit endete die amerikanische Besatzungszeit an Rhein und Mosel, die 1918 mit dem Ende des Ersten Weltkriegs begann. Weiterlesen

Google-Konzern Alphabet streicht 12.000 Stellen

Mountain View (dpa) – Als nächstes Schwergewicht der Tech-Branche streicht der Google-Mutterkonzern Alphabet tausende Arbeitsplätze. Weltweit sollen rund 12.000 Jobs wegfallen, wie Firmenchef Sundar Pichai in einer am Freitag veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter schrieb. Das entspricht rund sechs Prozent der Belegschaft.

Erst diese Woche hatte Microsoft die Streichung von 10.000 Stellen angekündigt. Davor gab Amazon den Abbau von 18.000 Jobs bekannt und der Facebook-Konzern Meta kappte bereits im November 11.000 Stellen. Weiterlesen

US-Singer-Songwriter David Crosby stirbt mit 81

Von Benno Schwinghammer und Laura Almanza, dpa

New York (dpa) – Der Himmel sei «überbewertet», scherzte er noch vor wenigen Tagen auf Twitter – nun ist der einflussreiche US-amerikanische Singer und Songwriter David Crosby tot. Der Musiker starb im Alter von 81 Jahren «nach langer Krankheit», wie seine Ehefrau dem Magazin «Variety» mitteilte. Weitere US-Medien bestätigten am Donnerstag (Ortszeit) den Tod unter Berufung auf eine Quelle nahe der Familie.

«Obwohl er nicht mehr hier bei uns ist, wird uns seine Menschlichkeit und freundliche Seele weiterhin leiten und inspirieren. Sein Vermächtnis wird durch seine legendäre Musik weiterleben», zitierte «Variety» aus der Stellungnahme.

Der Sänger und Gitarrist mit dem Walrossbart wurde 1941 in Los Angeles geboren und für seine beiden Bands The Byrds und Crosby, Stills & Nash gleich zwei Mal in die «Rock and Roll Hall of Fame» berufen.

Der Kitt war die Musik

Er habe am Morgen ein Zitat des Komponisten Gustav Mahler gelesen, schrieb Bandkollege Stephen Stills auf Facebook: «Der Tod hat auf sanften Katzenpfoten den Raum betreten». Dies habe ihn stutzen lassen. «Ich hätte wissen müssen, dass etwas geschehen war», schrieb er. Crosby und er seien im Lauf der Zeit häufig aneinandergeraten. Der Kitt, der sie zusammengehalten habe, sei die Musik gewesen. Crosby habe eine «geradezu geniale» harmonische Sensibilität gehabt. «Er war ohne Frage ein Gigant von einem Musiker».

Auch Graham Nash, das dritte Mitglied der Band Crosby, Stills & Nash (CSN), bekundete in den sozialen Netzwerken seine Trauer. Zwar sei ihre Beziehung manchmal «flatterhaft» gewesen, schrieb er. «Aber was für David und mich immer mehr als alles andere zählte, war die pure Freude an der Musik, die wir zusammen geschaffen haben, der Sound, den wir zusammen entdeckt haben und die tiefe Freundschaft, die wir über all diese langen Jahre geteilt haben».

Crosbys Anfänge als Rockmusiker führten ihn gleich in höchste Höhen mit den Byrds, die er zusammen mit Roger McGuinn und Gene Clark gegründet hatte. Von 1965 bis 1968 veröffentlichte die Band fünf Schlüsselalben des US-Folkrocks und hatte mehrere Hits («Mr. Tambourine Man», «Turn! Turn! Turn!» und «So You Want To Be A Rock ‘n’ Roll Star»).

Hoch hinaus und weich gefallen

Streitereien führten zu Crosbys Entlassung. Doch er fiel weich und bildete mit Stephen Stills (Buffalo Springfield) und Graham Nash (The Hollies) alsbald die «Supergroup» Crosby, Stills & Nash (CSN). Zeitweise kam der Kanadier Neil Young als viertes Studio- und Live-Mitglied hinzu, so auch 1969 beim berühmten Woodstock-Festival als CSNY.

Anfang der 70er konzentrierte sich der mit einer wunderbar klaren, hellen Stimme gesegnete Musiker auf sein herausragendes Solo-Debüt «If I Could Only Remember My Name…». Weitere Platten mit den ihm teilweise in Hassliebe verbundenen Weggefährten Stills, Nash und Young folgten eher sporadisch.

Schönheit wächst mit dem Alter

Häufig kamen Crosby Rauschgift-Eskapaden und sein ausschweifendes Privatleben in die Quere. Mit wirklich bemerkenswerten Alben trat der Amerikaner erst im gehobenen Alter wieder in Erscheinung. Die fünf zuletzt vorgelegten Solowerke zählen zum Schönsten, Berührendsten und Vornehmsten, was David Crosby in seiner langen Laufbahn gemacht hat – von «Croz» (2014) bis «For Free» (2021) ein beeindruckendes Spätwerk. Vergangenes Jahr hatte Crosby schließlich verkündet, dass er für Konzerte mittlerweile zu alt sei und ihm die Kraft fehle.

Sängerin Melissa Etheridge schrieb auf Instagram, sie trauere um ihren Freund und den biologischen Vater ihrer Kinder. Etheridges ehemalige Partnerin Julie Cypher hatte 1997 Tochter Bailey Jean und ein Jahr später Sohn Beckett zur Welt gebracht, der 2020 an einer Überdosis Drogen starb. Samenspender war Crosby gewesen, ein enger Freund des Paares. «Er hat mir eine Familie geschenkt», schrieb Etheridge, «ich werde ihm immer dankbar sein». Seine Musik werde viele zukünftige Generationen inspirieren.

«Ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer, dass es mir das Herz bricht», schrieb Beach-Boys-Musiker Brian Wilson auf Twitter. «David war ein unglaubliches Talent – so ein großartiger Sänger und Songwriter und ein wunderbarer Mensch.» Sängerin Carole King schrieb in einem Facebook-Post: «Mein alter Freund David ist gegangen, aber er hat uns seine Worte, seine Musik und seine wunderschöne Stimme hinterlassen.»

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