Flaggenwechsel vor 100 Jahren in Koblenz

Koblenz (dpa/lrs) – Das Institut für Geschichtliche Landeskunde erinnert an einen wenig bekannten Jahrestag am kommenden Dienstag: Am 24. Januar 1923 wurde um 12 Uhr die amerikanische Flagge auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein eingeholt. Damit endete die amerikanische Besatzungszeit an Rhein und Mosel, die 1918 mit dem Ende des Ersten Weltkriegs begann.

Es sei weder im rheinland-pfälzischen noch im deutschen oder amerikanischen Gedächtnis verankert, dass schon damals weite Teile des Gebiets von Trier bis Koblenz und im Westerwald unter US-Besatzung gewesen seien, sagte Kai-Michael Sprenger vom Vorstand des Instituts für Geschichtliche Landeskunde. Die etwas mehr als vierjährige amerikanische Besetzung habe viele Spuren hinterlassen und zu interessanten Begegnungen zwischen den beiden Kulturen geführt. Das Institut hat diese Phase der deutsch-amerikanischen Geschichte mit einem eigenen Forschungsprojekt wieder stärker ins Bewusstsein gerückt.

An Stelle des Sternenbanners wurde vor 100 Jahren die französische Flagge gehisst. Grund war, dass die USA den Versailler Vertrag nicht ratifiziert hatten. Die alliierte Besatzungszeit endete dann 1929/30. Sehr viel stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert war dann die alliierte Besatzungszeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945.

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