79-Jährige soll jahrelang ihrem Pfarrer nachgestellt haben

Es geht um aufreizende Tänze im Vorgarten, zweideutige Geschenke und die Leidensgeschichte eines Pfarrers: Weil er seit Jahren von einer inzwischen 79-Jährigen belästigt wird, gab es schon zahlreiche Gerichtsverfahren. Nun landet der Fall wieder vor dem Landgericht.

Arnsberg (dpa) – Nackttänze vor dem Pfarrhaus und obszöne Avancen: Das Arnsberger Landgericht befasst sich am Mittwoch mit dem Fall einer 79-Jährigen, die jahrelang einem katholischen Pfarrer im Sauerland nachgestellt haben soll. 2019 war sie vom Amtsgericht Meschede wegen Stalkings zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. So soll sich die Seniorin dem Pfarrer wiederholt nackt gezeigt und mit vulgären Gesten belästigt haben. Außerdem soll sie seinen Garten mit Phallussymbolen wie Möhren mit angebundenen Ballons dekoriert haben. Alle Beteiligten hatten Berufung eingelegt. Zu klären ist etwa die auch in vorangegangenen Prozessen immer wieder strittige Frage, ob die Frau schuldfähig ist. Weiterlesen

Höchststrafe nach Messerattacke auf schwules Paar bestätigt

Karlsruhe (dpa) – Knapp eineinhalb Jahre nach dem tödlichen Messerangriff auf ein schwules Paar in der Dresdner Innenstadt ist die Verurteilung des Täters zur Höchststrafe rechtskräftig.

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verwarf die Revision des Mannes, der als islamistischer Gefährder galt, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Das Oberlandesgericht (OLG) Dresden hatte den jungen Syrer im Mai 2021 wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft verurteilt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Die Richter behielten sich zudem die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung vor. (Az. 3 StR 428/21) Weiterlesen

Juwelendiebstahl: Gericht lehnt Antrag auf Aussetzung ab

Dresden/Berlin (dpa) – Im Prozess um den Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe und den Diebstahl kostbarer historischer Juwelen hat die Jugendkammer des Landgerichts einen weiteren Antrag auf Aussetzung abgelehnt.

Der Verteidigung seien die Aufnahmen der Videoüberwachungsanlage im und am Residenzschloss nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt worden, um diese mit den Mandanten besprechen und bewerten zu können, kritisierte Rechtsanwalt Prof. Michael Nagel am Freitag. Die Aufnahmen seien ein «zentrales Beweismittel» der Staatsanwaltschaft für den ermittelten Tathergang. Ein Einstieg in die Beweisaufnahme nehme seinen Mandaten daher das Recht «auf effektive Verteidigung». Weiterlesen

Gericht: Hausverkäuferin muss nicht auf Doppelmord hinweisen

Coburg (dpa) – Eine Hausverkäuferin muss nicht darauf hinweisen, wenn in der Immobilie ein Verbrechen geschehen ist. Das hat das Landgericht Coburg in einem am Freitag veröffentlichten Urteil entschieden.

Das Gericht wies die Klage einer Käuferin ab, die 2018 ein Haus erworben hatte, in dem 20 Jahre zuvor eine Frau und ihr kleines Kind ermordet worden waren.

Nachdem die Klägerin nach dem Kauf von dem Verbrechen erfahren hatte, wollte sie den Kaufvertrag wegen arglistiger Täuschung anfechten und den Kauf rückgängig machen. Sie war der Ansicht, die Beklagte hätte auch ohne ausdrückliche Nachfrage auf den Doppelmord aus früheren Zeiten hinweisen müssen. Weiterlesen

Freund von Tochter in Tiefe gestoßen: Bewährungsstrafe für Eltern

Weil sie den Freund ihrer Tochter aus dem dritten Stock in die Tiefe gestoßen haben sollen, ist in Düsseldorf ein Elternpaar verurteilt worden. Dass sie mit Bewährungsstrafen davonkamen, verdanken sie laut Richter der Großzügigkeit des Opfers.

Düsseldorf (dpa/lnw) – Der Prozess gegen ein Elternpaar, das den Freund der Tochter aus dem Fenster gestoßen haben soll, ist überraschend mit Bewährungsstrafen für beide zu Ende gegangen. Der angeklagte Vater und seine Frau wurden am Donnerstag zwar wegen gemeinschaftlichen versuchten Totschlags und Körperverletzung verurteilt, kamen aber mit Freiheitsstrafen auf Bewährung davon – er bekam 18 Monate, sie 24 Monate. Weiterlesen

Mehrjährige Haft für drei Geldautomaten-Knacker

Koblenz (dpa/lrs) – Das Landgericht Koblenz hat drei Geldautomaten-Knacker zu mehrjähriger Haft verurteilt. Wegen einer Sprengstoffexplosion, Diebstahls und Sachbeschädigung bekamen sie am Donnerstag Gefängnisstrafen von sechs, viereinhalb und vier Jahren. Der Mann mit der längsten Haftstrafe sollte wegen seiner Drogensucht zunächst in eine geschlossene Entziehungsanstalt kommen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Das Trio hatte nach Überzeugung der Richter im April 2021 in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen Geldautomaten aufgehebelt, ein Gasgemisch eingeleitet und zur Explosion gebracht. Der Sachschaden betrug rund 130.000 Euro. Mit etwa 140.000 Euro Beute flohen die Täter. Weiterlesen

Tränengeständnis im Prozess um koksende Polizisten

München
Von Britta Schultejans, dpa 

München (dpa) – Wenn der 28-Jährige heute in dem Münchner Viertel, in dem er lebt, einen Streifenwagen sieht, dann schaut er weg. Es falle ihm schwer, den Kollegen in die Augen zu sehen, sagt er – und schluchzt.

«Dass sich Kollegen wegen dem Verhalten von mir, von Einzelnen, rechtfertigen müssen», das beschäme ihn. «Dass sie so behandelt werden, als wären alle so»

Mit einem tränenreichen Geständnis hat vor dem Amtsgericht am Donnerstag ein Prozess um den Drogen-Skandal begonnen, der die Münchner Polizei – und die Öffentlichkeit – 2020 erschütterte. Der Angeklagte ist einer von 37 Polizeibeamten, denen vorgeworfen wurde, in den Skandal verwickelt zu sein. Weiterlesen

Falscher Impfarzt räumt zum Prozessauftakt Vorwürfe ein

Traunstein (dpa) – Ein Theologe, der als falscher Impfarzt mehrere Hundert Menschen geimpft haben soll, hat vor dem Landgericht Traunstein die Vorwürfe der Anklage weitestgehend eingeräumt.

Über seine Verteidigung ließ er zum Prozessauftakt am Donnerstag mitteilen, es sei richtig, dass er zwei falsche Doktortitel benutzt, eine Approbationsurkunde gefälscht und somit zu Unrecht Impfstoff verabreicht habe. Er könne aber nicht rekonstruieren, wie viele Menschen er selbst geimpft habe, sagte seine Anwältin Carolin Arnemann. Im Regelfall habe das medizinische Fachpersonal geimpft. Weiterlesen

Lebenslang für Mordkomplott – vier Deutsche verurteilt

Dresden (dpa/sn) – Das Landgericht Dresden hat zwei Frauen und zwei Männer aus Großenhain (Landkreis Meißen) am Mittwoch wegen Mordes zu jeweils lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Die Schwurgerichtskammer sah es als erwiesen an, dass eine 33-Jährige im Sommer 2020 ihren damaligen Freund und ein bekanntes Pärchen zum Mordanschlag auf ihren Noch-Ehemann anstiftete und ausführte. Dabei wiege für Witwe Stefanie W. die Schuld besonders schwer, sagte der Vorsitzende Richter Herbert Pröls. Weiterlesen

19-Jährige nach Tötung aus Mordlust verurteilt

Bamberg (dpa) – Sie bewundert einen US-amerikanischen Serienkiller – jetzt ist eine 19-Jährige selbst verurteilte Mörderin.

Nach Ansicht des Landgerichts Bamberg tötete sie einen 39-Jährigen aus Mordlust: «Dass jemand nur, weil er sehen will, wie jemand stirbt, einen anderen umbringt – das ist eine echte Ausnahme», sagte der Richter bei der Urteilsverkündung am Mittwoch. Sie wurde zu einer Jugendstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Weiterlesen

Cum-Ex-Urteil: Angeklagter bekommt dreieinhalb Jahre Haft

Bonn (dpa) – In dem milliardenschweren Cum-Ex-Steuerskandal hat das Bonner Landgericht ein weiteres Urteil gefällt. Ein inzwischen 63-Jähriger wurde wegen Steuerhinterziehung in zwei Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt, wie eine Sprecherin des Gerichts am Mittwoch sagte.

Der einstige Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft der Hamburger Privatbank M.M. Warburg soll mit den Geschäften, in die er involviert war, für einen Steuerschaden von 109 Millionen Euro gesorgt haben. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen