79-Jährige soll jahrelang ihrem Pfarrer nachgestellt haben

Es geht um aufreizende Tänze im Vorgarten, zweideutige Geschenke und die Leidensgeschichte eines Pfarrers: Weil er seit Jahren von einer inzwischen 79-Jährigen belästigt wird, gab es schon zahlreiche Gerichtsverfahren. Nun landet der Fall wieder vor dem Landgericht.

Arnsberg (dpa) – Nackttänze vor dem Pfarrhaus und obszöne Avancen: Das Arnsberger Landgericht befasst sich am Mittwoch mit dem Fall einer 79-Jährigen, die jahrelang einem katholischen Pfarrer im Sauerland nachgestellt haben soll. 2019 war sie vom Amtsgericht Meschede wegen Stalkings zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. So soll sich die Seniorin dem Pfarrer wiederholt nackt gezeigt und mit vulgären Gesten belästigt haben. Außerdem soll sie seinen Garten mit Phallussymbolen wie Möhren mit angebundenen Ballons dekoriert haben. Alle Beteiligten hatten Berufung eingelegt. Zu klären ist etwa die auch in vorangegangenen Prozessen immer wieder strittige Frage, ob die Frau schuldfähig ist.

Die Frau hatte den Pfarrer 2000 im kleinen Ort Meschede-Freienohl kennengelernt und sich nach Darstellung der Amtsrichterin in der Urteilsbegründung von 2019 derart in eine angebliche Liebesbeziehung hineingesteigert, dass sie ihm seither massiv nachstellte. In mehreren Gerichtsverfahren hatte der Pfarrer bereits versucht, seine Stalkerin zu stoppen. Er macht gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen und Bluthochdruck durch den Liebesterror geltend.

 

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