Britpop-Band: Pulp-Bassist Steve Mackey gestorben

London (dpa) – Der Bassist der Britpop-Band Pulp, Steve Mackey, ist am Donnerstag im Alter von 56 Jahren gestorben. Das teilten seine Frau Katie Grand und die Band Pulp auf Instagram mit.

«Nach drei Monaten im Krankenhaus, wo er mit all seiner Kraft und Entschlossenheit kämpfte, sind wir schockiert und am Boden zerstört, dass wir uns von meinem brillanten, schönen Ehemann verabschieden müssen», schrieb Grand. Mackey sei der talentierteste Mann, den sie gekannt habe, «ein außergewöhnlicher Musiker, Produzent, Fotograf und Filmemacher». Die Todesursache wurde nicht genannt. Pulp zählte zu den wichtigsten Vertretern des Britpops in den 90er Jahren und ist bekannt für Hits wie «Common People» und «Disco 2000». Weiterlesen

Berichte: De-La-Soul-Rapper Trugoy ist tot

New York (dpa) – US-Rapper Trugoy von der Hip-Hop-Formation De La Soul ist übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge tot. Wie der TV-Sender CNN und das Branchenmagazin «Pitchfork» am Sonntag (Ortszeit) berichteten, starb der Künstler mit dem bürgerlichen Namen David Jude Jolicoeur im Alter von 54 Jahren. Die Medien berichteten unter Berufung auf das Umfeld des Musikers. De La Soul, gegründet 1988, repräsentierte eine etwa sanftere Version des Raps als ihre historischen Vorbilder. Ihr Debütalbum «3 Feet High and Rising» mit dem Hit «Me, Myself and I» verschaffte dem Trio 1989 den Durchbruch.

Lob und Protest: Totenmesse für Kardinal Pell in Sydney

Sydney (dpa) – Unter großem Polizeiaufgebot und begleitet von Protesten ist in der St. Mary’s Cathedral in Sydney die Totenmesse für den umstrittenen australischen Kardinal George Pell abgehalten worden. Der vor drei Wochen in Rom gestorbene Pell war der ranghöchste Geistliche in der Geschichte der katholischen Kirche, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Im Jahr 2020 wurde er aber in einem Berufungsverfahren nach rund 13 Monaten Haft freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen.

Tausende strömten nach Medienberichten am Donnerstag zu der Kirche, um Abschied zu nehmen. Viele verfolgten das Requiem auf Leinwänden vor der Kathedrale. «Auch nachdem er vom High Court einstimmig entlastet wurde, dämonisierten ihn einige weiterhin», sagte Erzbischof Anthony Fisher, der die Messe zelebrierte. Pell habe aber ein großes Vermächtnis hinterlassen und sei der «einflussreichste Kirchenmann in der Geschichte der Nation» gewesen. Weiterlesen

Original-«Wednesday»: Schauspielerin Lisa Loring ist tot

Berlin (dpa) – Schon fast 60 Jahre vor der Netflix-Serie «Wednesday» hat US-Schauspielerin Lisa Loring die schlecht gelaunte Tochter der gruseligen Addams Family gespielt – nun ist sie laut US-Medien tot. Der einstige Kinderstar der amerikanischen Fernsehserie «Die Addams Family» (1964-1966) habe einen tödlichen Schlaganfall erlitten, sagte ihre Tochter dem Branchenblatt «Variety». Weiterlesen

Facebook-Konzern Meta hebt Sperre für Trump auf

Menlo Park (dpa) – Der frühere US-Präsident Donald Trump darf zu Facebook und Instagram zurückkehren. Die seit zwei Jahren geltende Sperre werde in den kommenden Wochen aufgehoben, teilte der Politikchef des Facebook-Konzerns Meta, Nick Clegg, mit.

Trumps Accounts bei großen Online-Plattformen waren nach dem Sturm seiner Anhänger auf den Sitz des US-Parlaments in Washington im Januar 2021 gesperrt worden. Der Republikaner hatte damals in einem Video Sympathie für die Randalierer bekundet. Zuvor hatte Trump seine Online-Kanäle monatelang für die Verbreitung der falschen Behauptung genutzt, er sei durch Betrug um einen Sieg gegen den Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl 2020 gebracht worden. Die Plattformen befürchteten damals, dass Trump weitere Gewalt auslösen könnte, wenn er seine Anhänger fortlaufend anstachelt. Weiterlesen

Synchron-Sprecher Wolfgang Draeger gestorben

Von Christof Bock, dpa

Hamburg (dpa) – Millionen Menschen kannten seine Stimme, doch kaum jemand sein Gesicht: Der Hörspiel-Star und Synchron-Sprecher Wolfgang Draeger ist tot. Der Hamburger wurde 95 Jahre alt. Das teilten seine Kinder Sascha Draeger und Kerstin Draeger am Dienstagabend auf Instagram mit. Das Hörspiellabel Europa bestätigte Draegers Tod am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Er war die deutsche Synchron-Stimme des US-Schauspielers Woody Allen. Die besondere Sprechweise des Stars sei für ihn nie ein Problem gewesen, sagte Draeger 2015 in einem dpa-Interview. «Weil ich zum Teil selbst so bin. Ich bin ein Stotterer und ich habe einen Hang für Psychopathen und Irre. Wenn ich die Rollen nicht nur sprechen, sondern spielen müsste, würde ich sie genau so anlegen. James Cagney, den ich auch gesprochen habe, war viel schwieriger. Bei diesem Dampfkessel musste ich richtig schauspielern und mich anstrengen. Aber Woody Allen, das bin in vielen Dingen praktisch ich.» Er sprach auch andere Stars, etwa Dudley Moore, einmal auch Roman Polanski.

Er war Kommissar Glockner aus «TKKG»

Im ARD-Kinderfernsehen «Sesamstraße» verlieh Draeger dem großen gelben Vogel Bibo seine Stimme. Der Hamburger ist aber auch sehr bekannt aus Kinder- und Jugendhörspielen des Labels Europa. Seine prominenteste Rolle dürfte Kommissar Glockner aus der Serie «TKKG» gewesen sein. In der Hörspiel-Reihe «Die drei ???» trat Draeger Ende der 1980er die Nachfolge von Horst Frank als Kommissar Reynolds an.

«Mit Wolfgang Draeger ist ein ganz großer, wunderbarer Schauspieler und Freund von uns gegangen», so Europa-Chefin Heikedine Körting. «Er hinterlässt uns allen unglaublich viele großartige Erinnerungen – sowohl im Film-Bereich als auch im Fernsehen, Synchron und im Hörspiel. Noch im letzten Jahr haben wir gemeinsam tolle Aufnahmen im Studio für “Die drei ???” gemacht. Ade, lieber Wolfgang Draeger!»

Als Schauspieler war Draeger in der ZDF-Serie «Das Erbe der Guldenburgs» zu sehen. Wieder als Kommissar. «Mit seinem Gentleman-Aussehen und seiner markanten Stimme passte er exzellent für Rollen von Respektspersonen», so Sachbuchautor Björn Akstinat. Die Zeichentrickfigur Inspektor Gadget gehörte ebenso zum Repertoire.

Wie Draegers Kinder bei Instagram schrieben, starb ihr Vater am Montag. «Jetzt waren wir gerade zu Deinem 95. Geburtstag hoch in Deinen geliebten Bergen… und jetzt wolltest Du einfach noch höher hinaus», so Kerstin Draeger.

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Öffentliche Trauerfeier für Lisa Marie Presley in Graceland

Memphis (dpa) – Familienmitglieder und prominente Weggefährten wie Sänger Axl Rose, Sarah «Fergie» Ferguson und Sängerin Alanis Morissette haben der gestorbenen Elvis-Tochter Lisa Marie Presley bei einer öffentlichen Trauerfeier in Graceland gedacht.

Zu der Gedenkveranstaltung auf dem Elvis-Anwesen in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee kamen auch viele Freunde und Fans. «Danke euch allen, dass ihr hier seid», sagte Lisa Marie Presleys Mutter Priscilla Presley. «Unsere Herzen sind gebrochen, Lisa, und wir lieben dich alle.»

Nach der Trauerfeier zogen die Gäste zum Grab von Lisa Marie Presley, das sich auf dem Gelände von Graceland in der Nähe des Grabs von ihrem Vater, der Rock’n’Roll-Legende Elvis Presley, befindet. Das Graceland-Anwesen ist heute ein Museum und Pilgerstätte für Fans. Statt Blumen wünschte sich die Familie Spenden für die Presley-Stiftung, mit dem ausgewählte Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt werden sollen. Lisa Marie Presley, das einzige Kind von Elvis Presley, war am 12. Januar im Alter von nur 54 Jahren nach einem medizinischen Notfall gestorben. Details zur Todesursache gab es zunächst nicht. Weiterlesen

US-Singer-Songwriter David Crosby stirbt mit 81

Von Benno Schwinghammer und Laura Almanza, dpa

New York (dpa) – Der Himmel sei «überbewertet», scherzte er noch vor wenigen Tagen auf Twitter – nun ist der einflussreiche US-amerikanische Singer und Songwriter David Crosby tot. Der Musiker starb im Alter von 81 Jahren «nach langer Krankheit», wie seine Ehefrau dem Magazin «Variety» mitteilte. Weitere US-Medien bestätigten am Donnerstag (Ortszeit) den Tod unter Berufung auf eine Quelle nahe der Familie.

«Obwohl er nicht mehr hier bei uns ist, wird uns seine Menschlichkeit und freundliche Seele weiterhin leiten und inspirieren. Sein Vermächtnis wird durch seine legendäre Musik weiterleben», zitierte «Variety» aus der Stellungnahme.

Der Sänger und Gitarrist mit dem Walrossbart wurde 1941 in Los Angeles geboren und für seine beiden Bands The Byrds und Crosby, Stills & Nash gleich zwei Mal in die «Rock and Roll Hall of Fame» berufen.

Der Kitt war die Musik

Er habe am Morgen ein Zitat des Komponisten Gustav Mahler gelesen, schrieb Bandkollege Stephen Stills auf Facebook: «Der Tod hat auf sanften Katzenpfoten den Raum betreten». Dies habe ihn stutzen lassen. «Ich hätte wissen müssen, dass etwas geschehen war», schrieb er. Crosby und er seien im Lauf der Zeit häufig aneinandergeraten. Der Kitt, der sie zusammengehalten habe, sei die Musik gewesen. Crosby habe eine «geradezu geniale» harmonische Sensibilität gehabt. «Er war ohne Frage ein Gigant von einem Musiker».

Auch Graham Nash, das dritte Mitglied der Band Crosby, Stills & Nash (CSN), bekundete in den sozialen Netzwerken seine Trauer. Zwar sei ihre Beziehung manchmal «flatterhaft» gewesen, schrieb er. «Aber was für David und mich immer mehr als alles andere zählte, war die pure Freude an der Musik, die wir zusammen geschaffen haben, der Sound, den wir zusammen entdeckt haben und die tiefe Freundschaft, die wir über all diese langen Jahre geteilt haben».

Crosbys Anfänge als Rockmusiker führten ihn gleich in höchste Höhen mit den Byrds, die er zusammen mit Roger McGuinn und Gene Clark gegründet hatte. Von 1965 bis 1968 veröffentlichte die Band fünf Schlüsselalben des US-Folkrocks und hatte mehrere Hits («Mr. Tambourine Man», «Turn! Turn! Turn!» und «So You Want To Be A Rock ‘n’ Roll Star»).

Hoch hinaus und weich gefallen

Streitereien führten zu Crosbys Entlassung. Doch er fiel weich und bildete mit Stephen Stills (Buffalo Springfield) und Graham Nash (The Hollies) alsbald die «Supergroup» Crosby, Stills & Nash (CSN). Zeitweise kam der Kanadier Neil Young als viertes Studio- und Live-Mitglied hinzu, so auch 1969 beim berühmten Woodstock-Festival als CSNY.

Anfang der 70er konzentrierte sich der mit einer wunderbar klaren, hellen Stimme gesegnete Musiker auf sein herausragendes Solo-Debüt «If I Could Only Remember My Name…». Weitere Platten mit den ihm teilweise in Hassliebe verbundenen Weggefährten Stills, Nash und Young folgten eher sporadisch.

Schönheit wächst mit dem Alter

Häufig kamen Crosby Rauschgift-Eskapaden und sein ausschweifendes Privatleben in die Quere. Mit wirklich bemerkenswerten Alben trat der Amerikaner erst im gehobenen Alter wieder in Erscheinung. Die fünf zuletzt vorgelegten Solowerke zählen zum Schönsten, Berührendsten und Vornehmsten, was David Crosby in seiner langen Laufbahn gemacht hat – von «Croz» (2014) bis «For Free» (2021) ein beeindruckendes Spätwerk. Vergangenes Jahr hatte Crosby schließlich verkündet, dass er für Konzerte mittlerweile zu alt sei und ihm die Kraft fehle.

Sängerin Melissa Etheridge schrieb auf Instagram, sie trauere um ihren Freund und den biologischen Vater ihrer Kinder. Etheridges ehemalige Partnerin Julie Cypher hatte 1997 Tochter Bailey Jean und ein Jahr später Sohn Beckett zur Welt gebracht, der 2020 an einer Überdosis Drogen starb. Samenspender war Crosby gewesen, ein enger Freund des Paares. «Er hat mir eine Familie geschenkt», schrieb Etheridge, «ich werde ihm immer dankbar sein». Seine Musik werde viele zukünftige Generationen inspirieren.

«Ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer, dass es mir das Herz bricht», schrieb Beach-Boys-Musiker Brian Wilson auf Twitter. «David war ein unglaubliches Talent – so ein großartiger Sänger und Songwriter und ein wunderbarer Mensch.» Sängerin Carole King schrieb in einem Facebook-Post: «Mein alter Freund David ist gegangen, aber er hat uns seine Worte, seine Musik und seine wunderschöne Stimme hinterlassen.»

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Ältester Mensch der Welt gestorben – Französin wurde 118

Toulon (dpa) – Der älteste Mensch der Welt, die französische Ordensschwester André, ist gestorben. Sie wurde 118 Jahre alt, wie der Bürgermeister ihres südfranzösischen Wohnorts Toulon, Hubert Falco, auf Facebook schrieb.

Schwester André starb in der Nacht von Montag auf Dienstag im Altersheim, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf den Sprecher der als Lucile Randon geborenen Frau. Weiterlesen

Öffentliche Trauerfeier für Lisa Marie Presley am Sonntag

Los Angeles (dpa) – Die mit 54 Jahren gestorbene Elvis-Tochter Lisa Marie Presley soll am Sonntag mit einer öffentlichen Trauerfeier auf dem Familienanwesen Graceland südlich der Stadt Memphis (US-Staat Tennessee) beigesetzt werden.

Der Gottesdienst in Gedenken an das einzige Kind der Rock’n’Roll-Legende Elvis Presley werde am 22. Januar um 9.00 Uhr (Ortszeit) auf dem vorderen Rasen des Anwesens beginnen, hieß es in einer Mitteilung auf der Besucherseite von Graceland. Die Öffentlichkeit sei eingeladen zu kommen.

Statt Blumen wünsche sich die Familie Presley von allen, die etwas geben wollten, Spenden für die Presley-Stiftung, hieß es weiter. Mit dem Geld wolle die Stiftung dann ausgewählte Wohltätigkeitsorganisationen unterstützen, die sich Kinderprogrammen, der Kunst oder Bildung widmen. Weiterlesen

Italienische Film-Ikone Gina Lollobrigida gestorben

Von Manuel Schwarz und Carola Frentzen, dpa

Rom (dpa) – Auf der Leinwand verdrehte sie den Hollywood-Stars reihum den Kopf, auf den roten Teppichen setzte sich Gina Lollobrigida immer gern als große Diva in Szene. In ausgefallenen Abendroben, grell geschminkt und mit schriller Haarpracht war die Italienerin mit dem umständlichen Nachnamen ein Unikum. Auf ein Metier ließ sie sich nie festlegen. Sie war Kino-Ikone, Sexsymbol, Fotojournalistin, Bildhauerin und UN-Botschafterin – und in allem stets selbstständig.

Umso schmerzhafter war es für ein ganzes Land, wie «Lollo» nach einem Familienstreit entmündigt wurde und in den letzten Jahren nur noch um ihre Würde flehte. Nun ist Gina Lollobrigida im Alter von 95 Jahren gestorben – Italien verliert einen seiner großen Stars.

1927 in dem Örtchen Subiaco östlich von Rom geboren, wird Gina schon als Dreijährige in einem Wettbewerb zum schönsten Kleinkind gekürt. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht sie in die Hauptstadt, will Malerei und Bildhauerei studieren und schlägt sich mit Statistenrollen und Kohlezeichnungen von Gästen in den Lokalen durch.

Start mit «Opernrausch»

Zum Film kommt sie zufällig: 1946 wird sie auf der Straße entdeckt und 1947 vom Produzenten Mario Costa für den Film «Opernrausch» engagiert. Nur ihr Name erscheint anfangs selbst den Regisseuren zu schwer – sie wollen den vielversprechenden Jungstar «Diana Lori» nennen. Lollobrigida sträubt sich: «Mein Onkel ist trotz unseres langen Namens ein bekannter Maler geworden.»

Lange gilt die brünette Darstellerin in Anlehnung an einen ihrer Filmtitel als «die schönste Frau der Welt». In den 50er und 60er Jahren macht sie als umgarnter Männerschwarm Furore. Doch hat Gina – eine Koseform des Namens Luigina – stets mehr zu bieten: In mehr als 60 Filmen wirkt sie mit und macht später noch mit der Fotokamera und als Bildhauerin eine zweite und dritte Karriere.

Bereits Anfang der 70er Jahre entscheidet sich «Gina nazionale» zu dem Rollenwechsel vom Film zur Fotografie – mit gutem Grund: «Ich habe es abgelehnt, mich auszuziehen», erklärt sie später. Daraufhin hätten die Filmproduzenten sie links liegen lassen.

Von Pelé bis Dalí

Kein Problem für die selbstbewusste Italienerin, die sich kurzerhand auf ihre andere Passion konzentriert. Sie lichtet Prominente wie Fidel Castro, das brasilianische Fußballidol Pelé, Ronald Reagan, Paul Newman und Salvador Dalí ab. Selbst die deutsche Fußballnationalmannschaft posiert vor ihrer Linse.

In den 1990er Jahren folgt die dritte Karriere. Lollobrigida kehrt quasi zu ihren Anfängen zurück und nimmt Unterricht bei dem bekannten Bildhauer Giacomo Manzù. Später arbeitet sie häufig in ihrem Atelier in Pietrasanta in der Toskana, stellt Skulpturen in Moskau und Sevilla aus. Nebenbei engagiert sie sich für eine bessere Welt, wird zur Unicef- und FAO-Botschafterin.

«Der Glöckner von Notre-Dame»

Zu Gina Lollobrigidas Welterfolgen zählen Filme wie «Fanfan, der Husar» und «Die Schönen der Nacht» sowie «Der Glöckner von Notre-Dame», wo sie an der Seite von «Quasimodo» Anthony Quinn die umschwärmte Esmeralda spielt. Sie dreht an der Seite von Humphrey Bogart, Marcello Mastroianni, Sean Connery, Alec Guinness, Burt Lancaster und Rock Hudson und arbeitet mit Regisseuren wie Howard Hughes und René Clair zusammen.

Einen Oscar, den ihre Landsfrauen Sophia Loren und Anna Magnani bekamen, erhält Lollobrigida jedoch nie. Dafür wird sie in Washington von Präsident Eisenhower empfangen und erhält 1985 aus der Hand des französischen Kulturministers das «Offizierskreuz für Kunst und Wissenschaft».

«Weniger Glück als andere» hat sie nach eigenen Angaben «in Herzensangelegenheiten». 1949 heiratet sie den jugoslawischen Arzt Milko Skofic. Aus der Ehe, die 1971 geschieden wird, geht Sohn Milko Jr. hervor. Anschließend sagt man «Lollo» zahlreiche Affären etwa mit Milliardär Howard Hughes und dem Politiker Henry Kissinger nach.

2006, mit 79 Jahren, macht sie noch einmal Schlagzeilen, als sie den 34 Jahre jüngeren Javier Rigau heiraten will. Doch dazu kommt es nicht – der Spanier stellt sich als Heiratsschwindler heraus.

In ihren letzten Jahren steht erneut ein junger Mann im Fokus, «mein großes Glück», wie Lollobrigida sagt. Offiziell ist er ihr Assistent und wohnt mit seiner Familie bei der Schauspielerin. Sohn Milko behauptet, der Mann habe die Seniorin manipuliert. Deswegen und als Folge des Eklats um den spanischen Betrüger erwirkt der Sohn, dass seiner Mutter ein Finanzvormund vorgesetzt wurde. Lollobrigida und ihr Anwalt meinen, Milko gehe es nur um das Vermögen der Mutter.

«Ich habe das Recht in Frieden zu leben, aber auch in Frieden zu sterben», sagt Lollobrigida 2021 in einem TV-Interview. «In meinem Alter sollte ich eigentlich ein bisschen Frieden haben. Aber den habe ich nicht. Ich bin müde. Man sollte mich in Frieden sterben lassen.»

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