Brand in Werkstattraum auf Umwelt-Campus: Sechs Verletzte

Birkenfeld (dpa/lrs) – Bei einem Brand auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld haben sechs Menschen am Dienstagnachmittag Rauchgasvergiftungen erlitten. Zwei von ihnen mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht und stationär behandelt werden, wie die Polizeidirektion Trier am Abend mitteilte. Ersten Ermittlungen zufolge kam es bei Arbeiten in einem Werkstattraum durch eine Stichflamme eines Lithium-Akkus zu dem Feuer. Der Schaden wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt. Die zuständige Kriminalpolizei Idar-Oberstein wird am Mittwochmorgen die Ermittlungen fortsetzen.

 

 

Gewalt gegen obdachlose Frau: Zwölf Jahre Haft für Totschlag

Trier (dpa/lrs) – Nach dem gewaltsamen Tod einer obdachlosen Frau hat das Landgericht Trier einen angeklagten Mann zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Außerdem behielten sich die Richter am Dienstag vor, Sicherheitsverwahrung für den 32 Jahre alten Mann anzuordnen. Wie eine Sprecherin mitteilte, sahen es die Richter als erwiesen an, dass er sich des Totschlags durch Unterlassen, versuchten schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht hat. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Weiterlesen

Männer sollen Karlsberg-Konzern betrogen haben

Homburg/Kaiserslautern (dpa/lrs) – Fünf Männer sollen den Karlsberg-Konzern in Homburg an der Saar um einen Millionenbetrag betrogen haben. Gegen die Männer im Alter zwischen 42 und 60 Jahren werde wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges zum Nachteil des Konzerns ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Dienstag mit.

Sie hätten dem Unternehmen Transportleistungen in Rechnung gestellt, «die tatsächlich überhaupt nicht oder in wesentlich geringerem Umfang stattfanden», hieß es in einer Mitteilung. Bei den Männern handle es sich um drei Logistikunternehmer sowie um einen früheren und einen aktuellen Mitarbeiter des Konzerns. Weiterlesen

Schüsse in die Luft: Schreckschusswaffe sichergestellt

Bad Kreuznach (dpa/lrs) – Schüsse in Bad Kreuznach haben am Montag einen Polizeieinsatz ausgelöst. Gleich mehrere Zeugen hätten gemeldet, dass zwei Männer mehrfach mit einer Waffe in die Luft geschossen hätten, sagte ein Sprecher der Polizei. Aufgrund detailreicher Personenbeschreibungen hätten die Beamten einen 63-jährigen Mann und dessen 30-jährigen Sohn nahe des Tatortes kontrolliert. Bei dem älteren Mann fanden sie demnach eine Schreckschusspistole, die sie sicherstellten. Der Mann sei nicht im Besitz eines Waffenscheins gewesen und habe keine Einsicht gezeigt. Er gab an, die Schüsse seien nur Spaß gewesen.

 

 

Zwei Männer mit Messer angegriffen und schwer verletzt

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Ein 22-Jähriger soll in Kaiserslautern zwei Männer mit einem Messer verletzt haben. In der Nacht zum Sonntag seien zwei Gruppen junger Männer und Frauen aufeinandergetroffen, teilte die Polizei mit. Dabei seien einzelne Personen in eine körperliche Auseinandersetzung geraten. Der Tatverdächtige soll dabei zwei Männern im Alter von 23 und 28 Jahren Stichverletzungen zugefügt haben. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei nahm den 22-Jährigen fest, ließ ihn jedoch später frei. Der genaue Hergang der Tat war zunächst unbekannt.

 

 

Cyberbunker-Prozess nähert sich dem Ende

Kriminalität
Von Birgit Reichert, dpa

Trier (dpa) – Der Trierer «Cyberbunker»-Prozess um ein unterirdisches Darknet-Rechenzentrum als Plattform für kriminelle Geschäfte hat schon immer mit seinen Zahlen beeindruckt.

Knapp 250.000 Straftaten sollen über 400 Server in einem alten Bunker in Traben-Trarbach gelaufen sein. Mehrere Millionen schwer waren die Deals mit Drogen, Falschgeld oder Cyberangriffen. Und fünf Jahre waren die Ermittler an der Schaltstelle dran, bis Hunderte Polizisten die Betreiber im September 2019 hochgehen ließen.

Seit nun fast einem Jahr stehen acht Angeklagte vor dem Landgericht Trier. In einem der größten Cybercrime-Prozesse, die es in Deutschland bislang gab: So hatte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz, zu der die Landeszentralstelle Cybercrime gehört, das Verfahren zum Prozessauftakt am 19. Oktober 2020 betitelt. Den sieben Männern und einer Frau wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gegründet und Beihilfe zu der Viertelmillion Straftaten geleistet zu haben.

Acht Angeklagte, 16 Verteidiger

Nach mehr als 100 Zeugen, Tausenden Seiten Akten, Dutzenden Prozesstagen – teils zwei Mal pro Woche – neigt sich der Prozess nun langsam dem Ende zu. Zumindest die Beweisaufnahme. Die Kammer wolle ihr Programm gegen Ende September abschließen, sagte der Verteidiger des Hauptangeklagten Niederländers, Michael Eichin. Dann würden von der Verteidigung noch Beweisanträge kommen. Und schließlich Plädoyers gehalten: Jeder der acht Angeklagte habe zwei Verteidiger. Der Prozess ist bis Ende 2021 terminiert.

Anwalt Sven Collet schätzt, dass das Verfahren bis Mitte November beendet sein könnte. «Ich rechne damit, dass wir bis Ende des Jahres auf jeden Fall durch sind» Er vertritt die Calibour GmbH, die das als «Bulletproof-Hoster» (vor dem Zugriff der Polizei «kugelsicher») beworbene Rechenzentrum betrieben hatte, und deren alleiniger Vertreter der Hauptangeklagte ist.

Beihilfe oder nicht?

Eine der zentralen Frage in dem Mammutprozess ist: Hat man den Angeklagten den Vorwurf der Beihilfe nachweisen können – also, dass sie von den illegalen Machenschaften ihrer Kunden wussten? Und diese dabei auch unterstützt haben? Für Eichin deutet viel darauf hin, dass «das mit der Beihilfe wohl nichts wird. Aber was natürlich weiter im Raume steht, ist die Bildung einer kriminellen Vereinigung» Auch wenn er es nicht für gerechtfertigt halte.

Auch Collet meint: «Die Beihilfe müsste man ja für jeden einzelnen Fall hinbekommen» Das sei schwierig, sei doch das Rechenzentrum eigentlich nichts anderes als ein Bankschließfach. «Und solange wir nicht selber aufschließen und da reingucken können, wissen wir doch nicht, was die Leute da reintun» Bei dem Vorwurf der kriminellen Vereinigung müsse man schauen, für wen das gelten könnte. «Nicht für alle»

Das Gericht gibt sich bei der Frage nach dem Stand des Verfahrens wenig auskunftsfreudig. «Die Beweisaufnahme läuft noch», teilte die Pressestelle mit. Dass der Prozess so lange dauere, sei «dem Umfang des Prozessstoffes geschuldet». Es seien überwiegend Ermittler gehört worden. Es handele sich aber wohl nicht um den längsten Prozess am Landgericht Trier.

Am Montag und Dienstag (27./28.9.) gehe die Beweisaufnahme weiter. «Der weitere Verlauf und die Dauer des Verfahrens hängt insbesondere auch vom Verteidigungsverhalten der Angeklagten ab», teilte die Pressestelle weiter mit. Angeklagt sind vier Niederländer, drei Deutsche und ein Bulgare.

Klage vor Bundesgerichthof?

Anwalt Eichin kritisierte «gravierende Ermittlungsdefizite», die im Prozess immer wieder zutage getreten seien. Zum Beispiel bei der Auswertung der Server. «Da hat man behauptet, es wäre nichts Legales auf diesen Servern gewesen. Und dann stellt sich heraus, man hat nur fünf Prozent ausgewertet» Dass sein Mandant dann von all dem gewusst haben soll, sei «absurd».

Persönlich störe ihn, dass die Staatsanwaltschaft «wirklich sehr, sehr einseitig» ermittele. «Man guckt wirklich nur: Was ist belastend? Das Entlastende wird völlig ausgeblendet» Der «Jagdtrieb» sei klar, sie wollten das Paket, an dem sie fünf Jahre geschnürt hätten, fertig bekommen. «Aber man muss sich vorstellen: Die Menschen sitzen jetzt schon teilweise seit zwei Jahren in Untersuchungshaft»

Eichin sagte, am Ende werde der Prozess nicht in Trier entschieden. «Egal, wie er ausgeht, geht er sicherlich zum Bundesgerichtshof» Möglicherweise folge dann auch eine Verfassungsbeschwerde. «Das wird alles Zeit in Anspruch nehmen. Und dann werden wir vielleicht in vier bis fünf Jahren wissen, wie es wirklich war. Nur dann wird sich keiner mehr daran erinnern», sagte der Anwalt in Mannheim.

 

 

 

Autofahrer mit 4,61 Promille flieht nach Unfall

Speyer (dpa/lrs) – Ein stark betrunkener 39-jähriger Autofahrer ist nach einem Verkehrsunfall in Speyer geflohen. Der Mann habe am Sonntagabend ein parkendes Auto touchiert und sei danach weggefahren, teilte die Polizei am Montag mit. Die Beamten fanden den Autofahrer demnach in seinem Zuhause und stellten bei ihm durch einen Atemalkoholtest einen Promillewert von 4,61 fest. Zusätzlich fand die Polizei eine geringe Menge Cannabis. Der Mann muss sich nun wegen Unfallflucht, Straßenverkehrsgefährdung und des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten. Die Drogen sowie der Führerschein des 39-Jährigen wurden sichergestellt.

 

Geisterfahrer mit 2,18 Promille gestoppt

Germersheim (dpa/lrs) – Ein betrunkener Falschfahrer hat am Samstagabend eine Flut an Notrufen bei der Polizei in Germersheim und Wörth ausgelöst. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, war der 57-Jährige auf der Bundesstraße 9 in Richtung Speyer auf der Gegenfahrbahn unterwegs. Bei der Verkehrskontrolle habe sich der Fahrer kaum auf den Beinen halten können. Ein Alkoholtest habe einen Wert von 2,18 Promille ergeben. Der Führerschein des Mannes wurde sichergestellt.

 

 

 

Polizei stoppt Autofahrer mit fünf Promille

Frankenthal (dpa/lrs) – Ein Autofahrer mit fünf Promille ist auf der B9 bei Frankenthal von der Polizei gestoppt worden. Ein Autofahrer habe die unsichere Fahrweise des 67-Jährigen am Samstag bemerkt und bei der Polizei gemeldet, teilten die Beamten mit. Kurz darauf hielt die Polizei den Autofahrer an und stellte bei ihm einen starken Alkoholgeruch fest. Ein zweifacher Atemalkoholtest zeigte schließlich den hohen Promillewert an. Dem Mann wurde eine Blutprobe entnommen, auch sein Führerschein wurde sichergestellt. Er muss sich nun in einem Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr verantworten. Normalerweise gilt eine Alkoholkonzentration ab etwa 3,5 Promille für viele Menschen als lebensgefährlich.

 

Privatfeier von Schülern eskaliert: Zwei Personen verletzt

Wissen (dpa/lrs) – Zwei Personen sind durch einen Schlag mit einer Flasche auf einer Feier in Wissen (Landkreis Altenkirchen) verletzt worden. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, nahmen am Freitagabend mehrere Hundert Menschen an der von Schülern der 13. Jahrgangsstufe einer Schule organisierten Feier teil. Teils hätten die Gäste nicht der Schule angehört. Als diese gebeten worden seien, die Feier zu verlassen, seien einige Personen aggressiv geworden. Dabei sei es zu der Kopfverletzung beider Personen gekommen. Erst nach Eingreifen der Polizei habe sich die Situation beruhigt. Weiterlesen

Kriminologin: Gewaltbereitschaft steigt seit Jahren

Idar-Oberstein/Gießen (dpa) – Aggressionen und Gewaltbereitschaft nehmen nach Einschätzung der Kriminologin Britta Bannenberg in Deutschland seit Jahren zu. «Das Klima ist insgesamt rauer geworden und das spüren viele», sagte Bannenberg, die seit Jahren auch zur Kriminalprävention forscht. «Es ist ein Groll gegen die Gesellschaft spürbar, und an den Corona-Maßnahmen entzündet sich vieles. Aber sie sind nicht die Ursache» Sich jetzt nur auf Corona-Leugner zu fokussieren, sei zu einseitig. «Es ist breiter» Weiterlesen

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