Bis zu 2000 Euro Selbstbeteiligung für Kassenpatienten?

Berlin (dpa) – Zur Finanzierung des teuren Gesundheitssystem schlägt der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen vor, dass gesetzlich Krankenversicherte pro Jahr gestaffelt bis zu 2000 Euro Selbstbeteiligung zahlen.

«Wir können uns das System nicht mehr leisten. Patienten müssen künftig mehr aus eigener Tasche dazu bezahlen», sagte der Professor an der Universität Freiburg der «Bild»-Zeitung. «Dazu muss es aber einen Sozialausgleich geben. Die Zuschüsse zum Beispiel für Geringverdiener müssen aus dem Bundeshaushalt kommen.»

Raffelhüschen sprach sich auch dafür aus, dass Versicherte Verletzungen nach selbstgewählten Risiken – wie Skifahren – komplett selbst bezahlen sollten. «Auch Raucher müssen sich an den Folgekosten von Behandlungen stärker selbst beteiligen», verlangte er. Weiterlesen

Fehltage von DAK-Versicherten wegen Erkältungen auf Rekord

Mainz (dpa/lrs) – Erkältungen und andere Atemwegserkrankungen haben die Fehltage erwerbstätiger DAK-Versicherter in Rheinland-Pfalz 2022 auf ein Rekordniveau steigen lassen. Der Krankenstand kletterte danach im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Punkte auf 5,7 Prozent – und somit auf dem höchsten Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren. «An jedem Tag des Jahres waren 57 von 1000 Beschäftigen krankgeschrieben. Das ist ein Anstieg von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr», teilte die DAK in Mainz mit. Für die Analyse wurden die Krankschreibungen von rund 150.000 Erwerbstätigen der Krankenkasse ausgewertet. Weiterlesen

TK: Rekord-Krankenstand im Saarland

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der Krankenstand hat im Saarland nach Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) ein Rekordniveau erreicht. Mitverantwortlich dafür sei eine der schwersten Grippewellen der vergangenen Jahre, teilte die TK am Dienstag mit. 2022 lag der Krankenstand demnach bei knapp sechs Prozent. Besonders im Juli (6,8 Prozent) und im August (7,3 Prozent) wurden viele Krankheitstage verzeichnet. Im Schnitt waren TK-Versicherte an 21,8 Tagen krankgeschrieben. Weiterlesen

Erste Maßnahme zur Entspannung bei Kindermedikamenten

Berlin (dpa) – Für bestimmte Kindermedikamente wie Fiebersaft oder Zäpfchen können die Krankenkassen den Herstellern ab 1. Februar vorübergehend mehr Geld zahlen. Damit soll der momentanen Knappheit bei diesen Arzneimitteln begegnet werden. Wie der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV) mitteilte, werden die sogenannten Festpreise für bestimmte Arzneimittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol sowie für Antibiotika für drei Monate ausgesetzt. Zuvor hatte das ARD-Hauptstadtstudio darüber berichtet. Die Branche glaubt allerdings nicht, dass das kurzfristig Entspannung bringt.

Von der Maßnahme betroffen sein sollen insgesamt 180 Fertigarzneimittel, darunter Ibuprofen-Säfte, Paracetamol-Zäpfchen und Antibiotika-Suspensionen.

Auf dem Höhepunkt der Debatte über knappe Medikamente hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Dezember angekündigt, dass die Kassen für bestimmte Medikamente künftig mehr Geld zahlen sollen, damit sich Lieferungen nach Deutschland für Pharmafirmen mehr lohnen. Weiterlesen

Studie: Starke Zunahme von Alkoholsucht Krankenkassen

Berlin (dpa) – Alkoholsucht unter Beschäftigten hat nach einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Die Zahl der KKH-versicherten Berufstätigen mit exzessiven Alkoholkonsum sei von 2011 bis 2021 um rund ein Drittel (32 Prozent) gestiegen, in der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen sogar um 88,5 Prozent, heißt es nach einem Bericht der Funke Mediengruppe (Donnerstag) in der Studie. Weiterlesen

Gesetzliche Krankenkassen mit Plus bis Ende September

Berlin (dpa) – Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) haben in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Plus verbucht. Bis Ende September stand bei den 97 Kassen ein Überschuss von 195,3 Millionen Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte.

Einnahmen von 215,6 Milliarden standen demnach Ausgaben von 215,4 Milliarden Euro gegenüber. Die Finanzreserven lagen bei 10,2 Milliarden Euro. Dies habe 0,4 Monatsausgaben und damit dem Zweifachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve entsprochen. Weiterlesen

Cyberangriff auf Krankenkasse: Hacker sind in Russland

Sydney (dpa) – Hinter dem Hackerangriff auf eine große Krankenversicherung in Australien steckt nach Polizeiangaben ein russisches Netzwerk.

«Wir glauben, dass die Verantwortlichen für die Tat in Russland sind», sagte Reece Kershaw, ein Sprecher der australischen Nationalpolizei, in der Hauptstadt Canberra. «Unsere Erkenntnisse weisen auf eine Gruppe lose verbundener Cyberkrimineller hin, die wahrscheinlich auch hinter anderen massiven Sicherheitsverstößen in Ländern auf der ganzen Welt stecken.»

Von dem Hackerangriff seien wahrscheinlich Millionen von Australiern betroffen, erklärte Kershaw. «Dieser Cyberangriff ist ein inakzeptabler Angriff auf Australien und verdient eine Antwort, die den böswilligen und weitreichenden Folgen angemessen ist, die dieses Verbrechen verursacht.» Weiterlesen

Kassen wollen Gesundheitskiosk nicht weiter finanzieren

Hamburg (dpa) – Die Ersatzkassen Barmer, DAK und Techniker Krankenkasse streichen dem bundesweit als Modellprojekt dienendem Gesundheitskiosk in Hamburg die Finanzierung. Die Übernahme der Kosten für den Betrieb des Kiosks, der Menschen in den sozialen Brennpunktstadtteilen Billstedt und Horn gesundheitlich berät, werde über das Jahresende hinaus nicht verlängert, erklärten die Kassen.

In der Einrichtung würden auch Beratungen angeboten, die zwar das Thema Gesundheit beträfen, aber nicht in den Aufgabenbereich der gesetzlichen Krankenversicherungen fielen, hieß es. Zudem stehe der Betrieb in keinem Verhältnis zu den hohen Aufwendungen der Kassen.

Auch doppelten sich die Leistungen des Gesundheitskiosks mit vielen bereits vorhandenen Angeboten des sozialen Hilfesystems, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. «In Hamburg gibt es zum Beispiel die Lokalen Vernetzungsstellen Prävention, Pflegestützpunkte, Angebote der einzelnen Krankenkassen sowie die vielfältigen Angebote der Gesundheitsämter.» Weiterlesen

Krankenstand unter AOK-Versicherten gestiegen

Eisenberg (dpa/lrs) – Der Krankenstand der AOK-Versicherten in rheinland-pfälzischen Betrieben ist gestiegen. Im ersten Halbjahr betrug er 6,1 Prozent nach 4,9 Prozent im Vergleichszeitraum 2021, wie die Krankenkasse der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mitteilte. Am höchsten war er im März 2022 mit 7,0 Prozent. Der Krankenstand aller AOK-Mitglieder in Deutschland war mit 6,5 Prozent in den ersten sechs Monaten 2022 etwas höher (Vorjahres-Halbjahr: 5,1 Prozent) als in Rheinland-Pfalz.

Atemwegserkrankungen waren der Grund für die meisten Krankmeldungen. Sie machten gut ein Fünftel (20,9 Prozent) der Arbeitsunfähigkeitsfälle aus – deutlich mehr als im ersten Halbjahr 2021 mit 9,9 Prozent. Die meisten Fehltage verursachten aber Rücken-, Muskel- und Skeletterkrankungen (18,5 Prozent). Weiterlesen

Zocken und Daddeln im Akkord

Computerspiele
Von Thomas Strünkelnberg, dpa

Hannover (dpa) – Spielen bis zum Umfallen? In der Corona-Pandemie hat sich das Daddeln mit Handy, Spielekonsole oder Computer einer Umfrage zufolge spürbar verstärkt – um dann nur leicht abzuflauen.

Jeder achte Mann zockt häufiger als vor der Pandemie – in der Lockdown-Zeit 2020 war es sogar jede fünfte, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse mit Sitz in Hannover ergab. Frauen scheinen weniger anfällig zu sein: Der Umfrage zufolge zockt jede 13. Frau mehr als zuvor, während dies 2020 noch jede achte Befragte sagte. Für die repräsentative Studie wurden im Juli 2020 und im Juli 2022 rund 1000 Menschen im Alter von 16 bis 69 Jahren online befragt. Mit rund 1,6 Millionen Versicherten ist die KKH eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen. Weiterlesen

TK-Versicherte bekommen häufiger Medikamente

Mainz (dpa/lrs) – Die Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz bekommen häufiger Medikamente und haben mehr Arztbesuche als im Bundesdurchschnitt. Den rheinland-pfälzischen TK-Versicherten seien im vergangenen Jahr 9,8 Prozent mehr Präparate verschrieben worden als allen Versicherten der Krankenkasse im Bundesdurchschnitt, teilte die Landesvertretung der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. «Auch hinsichtlich der Arztkontakte lagen rheinland-pfälzische TK-Versicherte im vergangenen Jahr mit 3,1 über dem Bundeswert von 2,9.» Weiterlesen

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