Unicef: Fast 37 Millionen Kinder weltweit auf der Flucht

New York (dpa) – So viele Kinder wie niemals zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg sind Ende 2021 weltweit auf der Flucht vor Konflikten, Gewalt und anderen Krisen gewesen.

Das Kinderhilfswerk Unicef teilte am Freitag mit, eine Rekordzahl von 36,5 Millionen Kindern sei aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben worden. Darunter seien 13,7 Millionen Flüchtlings- und asylsuchende Kinder und fast 22,8 Millionen Kinder, die wegen Konflikten und Gewalt im Inland vertrieben worden seien. Damit stieg die Zahl der weltweit vertriebenen Kinder im Vergleich zu 2020 um 2,2 Millionen.

7,3 Millionen Kinder wegen Naturkatastrophen vertrieben

Die Rekordzahl sei eine direkte Folge von langwierigen Konflikten wie in Afghanistan oder im Jemen. Rund 7,3 Millionen Kinder wurden 2021 wegen Naturkatastrophen heimatlos. Unicef forderte die Regierungen in aller Welt auf, den Schutz für Flüchtlinge, Migranten und Kinder zu verstärken.

Noch gar nicht eingerechnet in die Rekordzahl seien die heimatlos gewordenen Kinder in der Ukraine. Durch den russischen Angriffskrieg in dem Land seien seit Februar mehr als zwei Millionen Kinder zur Flucht veranlasst worden, rund drei Millionen Kinder seien innerhalb des Landes vertrieben worden. Darüber hinaus würden Kinder und ihre Familien auch durch extreme Wetterereignisse wie etwa die Dürre am Horn von Afrika und durch schwere Überschwemmungen wie in Indien, Bangladesch und Südafrika vertrieben.

Menschen in Kibumba in der Demokratischen Republik Konglo fliehen Ende Mai vor Kämpfen zwischen kongolesischen Streitkräften und Rebellen in das benachbarte Uganda. Foto: Moses Sawasawa/AP/dpa/Archiv

Über ein Drittel der vertriebenen Kinder lebe in Afrika südlich der Sahara (3,9 Millionen oder 36 Prozent), ein Viertel in Europa und Zentralasien (2,6 Millionen oder 25 Prozent) und 13 Prozent (1,4 Millionen) im Nahen Osten und Nordafrika, hieß es weiter. Etwa zwei Drittel aller Flüchtlingskinder seien in der Grundschule eingeschrieben, während nur etwa ein Drittel der jugendlichen Flüchtlinge eine weiterführende Schule besuche. Rund 34 Prozent der festgestellten Opfer des Menschenhandels weltweit seien Kinder.

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Baby in Deutschland getötet: Festnahme in Polen

Warschau (dpa) – Die Polizei in Polen hat einen 52-jährigen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, im September 2016 in Deutschland ein vier Monate altes Baby getötet zu haben.

Der Pole sei seit Mai von den Behörden in Flensburg mit einem europäischen Haftbefehl gesucht worden, sagte eine Sprecherin der Polizei in Danzig am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zu dem Ort in Deutschland, an dem sich die Tat ereignet hatte, machte sie keine Angaben. Weiterlesen

Kinderpornografiegesetz: EU-Kommissarin verteidigt Vorschlag

Brüssel (dpa) – EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat gelassen auf die Kritik aus der Bundesregierung an ihren Vorschlägen im Kampf gegen Darstellungen von Kindesmissbrauch im Internet reagiert. «Ich bin nicht nervös», sagte die Schwedin der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Sie arbeite insbesondere mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD) gut zusammen. Diese fühle sich dem Kampf gegen Missbrauchsdarstellungen ebenfalls sehr verpflichtet. Johansson setzt darauf, dass es noch etwas Zeit braucht, bis jeder und jede ihren Vorschlag im Detail gelesen und verstanden hat. Sie werde den Entwurf Ende der Woche bei einem EU-Ministertreffen vorstellen. Natürlich werde es einige Zeit dauern, bis die Minister den Text durchgegangen seien, denn es sei «ein ziemlich umfangreicher Vorschlag». «Aber ich bin sehr froh über die Unterstützung, die ich aus Deutschland bekommen habe, zum Beispiel von Nancy Faeser.» Weiterlesen

Vermisster Junge aus Kerkrade tot gefunden – Festnahme

Kerkrade (dpa) – Ein im niederländischen Grenzort Kerkrade vermisster Junge ist tot. Bei der Leiche, die am Samstag gefunden wurde, handele es sich um den neunjährigen Gino, teilte die Polizei in Kerkrade im Südosten des Landes mit. Nach dem Jungen war seit Mittwochabend gesucht worden.

In der Nacht zum Samstag war bereits ein verdächtiger Mann festgenommen worden. Der 22-Jährige soll in der nächsten Woche dem Haftrichter vorgeführt werden. Weiterlesen

Baby und Rentner sterben bei Frontalzusammenstoß auf B9

Worms (dpa/lrs) – Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Autos auf der Bundesstraße 9 bei Eich (Landkreis Alzey-Worms) sind am Pfingstsonntag ein Säugling und ein 82-Jähriger ums Leben gekommen. Die vier weiteren Insassen der beiden Autos wurden bei dem Unfall am Sonntagmittag schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht, wie die Polizei in Worms mitteilte. Der Säugling starb noch an der Unfallstelle, der Rentner im Krankenhaus. Weiterlesen

14-Jähriger am Steuer von Papas Auto unterwegs

Wörth (dpa/lrs) – Ein 14-Jähriger hat sich im Landkreis Germersheim an das Steuer von Papas Auto gesetzt und eine nächtliche Spritztour mit Freunden unternommen. Sie endete auf der Hauptstraße in Schaidt – einem Ortsbezirk der Stadt Wörth am Rhein – mit einem Crash: Das Auto prallte gegen ein geparktes Fahrzeug, wie die Polizei mitteilte. Damit war die Tour in der Nacht auf Samstag beendet. Beide Wagen waren nicht mehr fahrbereit. Polizisten nahmen den Unfall auf und brachten den 14-Jährigen zu seinen Eltern.

 

Minister einig gegen Internet-Hass, nicht beim Schwarzfahren

Schwangau (dpa) – Schärfere Regeln für Betreiber sozialer Netzwerke, Strafen bei fahrlässigem Umgang mit Missbrauch und ein neues Namensrecht: 39 Themen haben die Justizminister von Bund und Ländern in Schwangau im Allgäu besprochen.

Bei 29 Anträgen fanden sie eine gemeinsame Linie unter den Ländern. Nur drei Anträge seien abgelehnt worden, sagte der Vorsitzende der Konferenz, Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU), nach dem Ende des Frühjahrstreffens. Bei manchen Themen gingen die Ansichten aber weit auseinander. Ein Überblick:

Hass im Netz: Die Justizminister der Länder wollen Betreiber großer sozialer Netzwerke bestrafen, wenn diese Hassbeiträge nicht zeitnah löschen. Der Bund solle prüfen, inwieweit dies rechtlich möglich ist. Es gehe um strafbare Inhalte, die den Unternehmen zum Beispiel durch Beschwerden bekannt sind, aber trotzdem nicht rasch gelöscht werden. Bisher liege der Fokus des Strafrechts auf den Verfassern, die Betreiber der Netzwerke müssten höchstens Bußgelder zahlen. Weiterlesen

Getötetes Baby Rabea – Mutter identifiziert und festgenommen

Mönchengladbach (dpa) – Nach dem Fund eines getöteten Babys in einem Mülleimer in Mönchengladbach Ende März hat die Polizei die Mutter (24) identifiziert und festgenommen. Ein DNA-Reihentest hat laut Polizei zu der Mutter des Babys geführt, das die Ermittler Rabea benannt hatten.

Die Frau soll am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Sie habe die Tat gestanden.

Das getötete neugeborene Mädchen war am 28. März von einer Passantin in einem Mülleimer am Rande eines Parks entdeckt worden. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf und gab dem Mädchen den Namen Rabea. Das Kind wurde später nach einer öffentlichen Trauerfeier beigesetzt. Weiterlesen

Politiker: KI im Kampf gegen Kindesmissbrauch

Hannover (dpa) – Nach der Aufdeckung schweren Kindesmissbrauchs in Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen wirbt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius für den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), um die Datenmengen bei Ermittlungen zu bewältigen.

Dies könne die Polizei bei der Aufklärung entlasten, sagte Pistorius der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag). In Niedersachsen werde derzeit eine Software getestet, um die riesigen Datenmengen auszuwerten, die bei solchen Verfahren anfallen, sagte der SPD-Politiker. Weiterlesen

Krise um Babynahrung – US-Regierung weiter unter Druck

Washington (dpa) – Vor dem Hintergrund anhaltender Engpässe von Säuglingsmilchnahrung gerät die Regierung von US-Präsident Joe Biden wegen ihres Krisenmanagements unter zunehmenden Druck.

Biden sagte bei einer Videoschalte mit Herstellern von Säuglingsnahrung, er wisse seit Anfang April über das Ausmaß des Problems Bescheid – das wäre Wochen nach Beginn der Krise im Februar. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte danach, die gesamte Regierung habe von Anfang an an der Bewältigung der Krise gearbeitet. Sie konnte aber auf wiederholte Fragen nicht aufklären, wann Biden von seinen Mitarbeitern über die Krise informiert wurde. Weiterlesen

Kindesmissbrauch: Faeser für Sicherung von IP-Adressen

Berlin (dpa) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich für die Sicherung der IP-Adressen von Computern ausgesprochen, um den sexuellen Missbrauch von Kindern im Internet besser verfolgen zu können.

«Ich glaube, dass man die IP-Adressen braucht», sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch im Deutschlandfunk. «Es geht weniger um die Vorratsdatenspeicherung als Ganzes. Es geht darum, wie können wir die IP-Adressen möglichst sichern, so dass wir in diesen Fällen Zugriff haben und die Täter auch ermitteln können.»

Eine deutsche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung liegt wegen eines anhaltenden Rechtsstreits seit 2017 auf Eis. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) muss darüber noch entscheiden. «Das werden wir abwarten und dann rechtsstaatlich umsetzen», sagte Faeser. Weiterlesen

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