Eine Mutter hält ihren Sohn an der Hand.

Alleinerziehende stark von Armut betroffen

Gütersloh/Mainz. Alleinerziehende in Rheinland-Pfalz sind einer Studie zufolge überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen. Der Anteil liegt in dem Bundesland für das Jahr 2023 demnach bei 46,0 Prozent für Familien mit minderjährigen Kindern, wie die Bertelsmann Stiftung berichtet. Weiterlesen

Der Rest einer Hochzeitskuchendekoration liegt auf einer Brücke.

Weniger Scheidungen in Rheinland-Pfalz

Bad Ems. Im vergangenen Jahr haben sich in Rheinland-Pfalz weniger Menschen scheiden lassen als noch ein Jahr zuvor. Rund 7.100 Ehen seien geschieden worden, teilte das Statistische Landesamt am Montag in Bad Ems mit. Das seien rund 630 und damit 8,1 Prozent weniger als 2022 gewesen. Die Zahl der Scheidungen sei seit 2011 rückläufig – außer leichten Anstiegen 2016 und 2022. Weiterlesen

Die Außenfassade einer Schule mit einem geöffneten Fenster.

Förderung von Schulen sozial benachteiligter Kinder startet

Mainz. Am Startchancen-Programm zur Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher in Rheinland-Pfalz nehmen überwiegend Grundschulen teil. Insgesamt 200 Schulen werden von den knapp 100 Millionen Euro pro Jahr profitieren, die über das Förderprogramm von Bund und Land in den nächsten zehn Jahren zur Verfügung stehen. Weiterlesen

Bildungsministerin Stefanie Hubig spricht mit Berufsschülern.

Bildungsministerin: Schulbetrieb im Ahrtal wieder regulär

Mainz. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal läuft der Schulbetrieb in der Region mittlerweile wieder regulär. Alle Schulabschlüsse seien möglich und auch die Beförderung der Kinder und Jugendlichen klappe, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Dienstag in Mainz. Leichte Einschränkungen gebe es lediglich bei den Sportstätten, bei denen teils noch Sanierung und Bau liefen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler liege mit 145.000 auf Niveau vor dem Hochwasser im Jahr 2021. Weiterlesen

Marienschwestern wollen Vorwürfe zu Kinderheim aufarbeiten

Langweiler/Berlin. Die Kongregation der Marienschwestern hat die Aufarbeitung von mutmaßlichen Kindesmisshandlungen durch Nonnen im einstigen Kindererholungsheim in Langweiler im Hunsrück angekündigt. Man wolle den Vorwürfen nachgehen, die Betroffene geäußert hätten, teilte die Regionaloberin der Deutschen Region, Cordula Klafki, in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Es werde einen unabhängigen Ansprechpartner geben, der für Gespräche mit Betroffenen zur Verfügung stehe. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet. Weiterlesen

Verkehrsunfall mit zwei verletzten Kindern in Hetzerath

Hetzerath. Am Dienstag, 16.05.2023, kam es gegen 15:30 Uhr in der Straße ,,Kirchgäßchen”, unmittelbar vor der Kita in Hetzerath, zu einem Verkehrsunfall zwischen einem 9-jährigen Kind, welches die Straße mit seinem Fahrrad befuhr und einem 3-jährigen Kind. Durch den Zusammenprall wurden beide Kinder glücklicherweise nur leicht verletzt. Im Einsatz befanden sich der Notarzt mit Rettungshubschrauber, sowie das DRK und die Polizei Wittlich.

Zeugen, welche den Vorfall beobachtet haben werden gebeten, sich bei der Polizei Wittlich zu melden.

Messerangriff auf Berliner Schülerinnen: Suche nach Motiv

Berlin (dpa). Einen Tag nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen an einer Berliner Grundschule ist das Motiv des Täters zunächst weiter rätselhaft. Polizei und Staatsanwaltschaft äußerten sich noch nicht zu dem Fall, für den Tagesverlauf werden weitere Informationen erwartet.

Nach Angaben von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) geht die Polizei von einem Einzeltäter aus, der weder politisch noch religiös motiviert war. Ob er die Mädchen kannte, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine Polizeisprecherin.

Laut «B.Z.» hatte er keine Beziehung zu seinen Opfern. Es gebe Hinweise auf eine psychische Krankheit, hieß es weiter. Auch das wollte die Polizei zunächst nicht bestätigen.

Mädchen außer Lebensgefahr

Die besonders schwer verletzte Schülerin ist inzwischen außer Lebensgefahr. Das sagte eine Sprecherin der Senatsbildungsverwaltung heute. Die beiden niedergestochenen Mädchen, sieben und acht Jahre alt, seien aber weiterhin schwer verletzt und werden im Krankenhaus behandelt.

Der Unterricht an der Evangelischen Schule Neukölln sollte für den Rest der Woche ausfallen. «Die ganze Schulgemeinde ist tief betroffen und entsetzt», schrieb Schulleiter Thorsten Knauer-Huckauf auf der Internetseite.

Für Schüler, Lehrer und Eltern sollen laut Senat am Donnerstag Beratungen und andere Unterstützungen angeboten werden. Bereits am Mittwoch waren psychologisch geschulte Helfer vor Ort im Einsatz. Auf dem Schulhof sollen anderen Kinder den Angriff miterlebt haben.

Schule bittet um Zeit und Ruhe

Die Schulleitung bittet daher auch um Rücksichtnahme. «Wir sorgen uns um die Kinder und Kolleginnen und Kollegen, die bei der Tat zugegen waren. Außerdem müssen wir davon ausgehen, dass auch Mitglieder unserer Schulgemeinde, die nicht selbst anwesend waren, unter einem schwerem Schock stehen», teilte der Leiter der Evangelischen Schule Neukölln, Thorsten Knauer-Huckauf, heute auf der Internetseite mit.

Die Schule bitte daher die Presse, «sich weder heute noch in Zukunft mit Fragen an Schülerinnen und Schüler oder unsere Mitarbeitenden zu wenden», stattdessen wurde eine E-Mail-Adresse für Presseanfragen angegeben. Schüler, Lehrer und Eltern bräuchten Zeit und Ruhe, um das schreckliche Ereignis zu verarbeiten. «Wir hoffen, dass man uns diese Zeit und Ruhe lässt.»

Am Mittwochnachmittag kurz nach 15.00 Uhr hatte ein Mann auf dem Schulhof an der Mainzer Straße mit einem Messer auf die beiden Mädchen im Alter von sieben und acht Jahren eingestochen. Den mutmaßlichen Täter, einen 38-jährigen Mann, nahm die Polizei nahe dem Tatort fest. Auch das Messer wurde gefunden. Laut der Zeitung «B.Z.» soll der Mann nicht geflohen sein.

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Totes Mädchen in Wunsiedel: 25-Jähriger in U-Haft

Wunsiedel (dpa) – Nach dem gewaltsamen Tod eines zehn Jahre alten Mädchens in einem Kinderheim im oberfränkischen Wunsiedel wird gegen einen weiteren Verdächtigen ermittelt. Ein 25 Jahre alter Deutscher sitze in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft heute mit. Es bestehe der Verdacht eines Tötungs- und eines Sexualdeliktes. Der Mann sei gestern vorläufig festgenommen worden. Weiterlesen

Nicht nur Schläge sind Gewalt

Von Gisela Gross, dpa

Berlin (dpa) – Schläge. Tritte. Spritzendes Blut. Mit solchen Bildern ist der Begriff Gewalt oft in erster Linie verbunden. Vor dem Tag der gewaltfreien Erziehung am Sonntag wollen Fachleute dafür sensibilisieren, dass weit mehr dahintersteckt. Der Kinderschutzbund teilt mit, das Thema psychische Gewalt mit Plakaten in Großstädten im Zuge der Kampagne «Gewalt ist mehr, als du denkst» in den Fokus zu rücken.

Als solche zu werten sind demnach etwa Demütigungen und Drohungen wie «Aus dir wird nie was.» Oder: «Wenn du jetzt nicht schläfst, dann knallt es!» Es geht aber nicht nur um Worte: Unter anderem werden auch längeres Anschweigen oder Ignorieren des Kindes, Isolieren zu Hause («Du hast zwei Wochen Hausarrest!») und extremer Leistungsdruck als psychische Gewalt eingestuft.

«Kinder nehmen nicht nur Schaden, wenn sie geschlagen werden», sagt Claudia Buß, Professorin am Institut für Medizinische Psychologie der Charité in Berlin. «Vernachlässigung und emotionaler Missbrauch können sich ebenfalls negativ auswirken.» Viele seien betroffen: Circa jedes dritte Kind werde Opfer von Misshandlung und/oder Vernachlässigung.

Nicht nur die Betroffenen tragen diese Erfahrungen oft ein Leben lang mit sich herum. Sie geben Risiken offenbar auch weiter. Forscher blickten auf die Gesundheit der Folgegeneration und fanden Zusammenhänge mit mütterlichen Missbrauchserfahrungen. Davon berichtete ein Team um Buß im Fachblatt «The Lancet – Public Health». Sie werteten Daten von über 4300 Mutter-Kind-Paaren aus.

Höhere Erkrankungsrisiken bei Kindern misshandelter Mütter

Die Nachkommen von Frauen, die als Kind missbraucht und/oder vernachlässigt worden waren, hatten laut der Studie ein höheres Risiko für verschiedene Erkrankungen: Vorstufen von Depression und Angststörungen, das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADHS, Autismus und Asthma. Bei Töchtern dieser Mütter wurde zudem häufiger Übergewicht festgestellt als bei deren Söhnen. Die Autoren können zwar nur Zusammenhänge feststellen, den Missbrauch also nicht als direkte Ursache der Erkrankungen nachweisen. Buß sieht die These der Weitergabe von Risiken über Generationen hinweg aber auch durch anderweitige Untersuchungen gestützt, etwa an Tieren.

«Die Forschung zeigt: Je schwerwiegender und je mehr verschiedene Missbrauchs- und Vernachlässigungserfahrungen ein Kind macht, umso schlimmer sind die gesundheitlichen Konsequenzen. Sowohl für das Opfer selbst als auch für die nächste Generation», sagt die Wissenschaftlerin. Sie fordert ein besseres Unterstützungssystem, um Überforderung bei Eltern zu erkennen und im Idealfall gleich zwei Generationen zu helfen. «Man weiß leider, dass Eltern, die ihre Kinder misshandeln oder vernachlässigen, das häufig selbst erlebt haben und damit überfordert sind. Statt ihnen die Schuld zuzuweisen, muss man schauen, wie man diese Menschen maximal unterstützen kann.»

Mehr Unterstützung schon vor der Schwangerschaft gefordert

Auch wenn die genauen Mechanismen der Übertragung des Risikos auf die folgende Generation noch nicht komplett entschlüsselt sind: Buß schweben Hilfen möglichst schon vor der Schwangerschaft vor. «Die Frage psychischer Belastungen müsste stärker in die generelle medizinische Versorgung einbezogen werden, etwa in der Gynäkologie und Kindermedizin.» So wie man Schwangeren zu gesunder Ernährung und zum Stillen rate, müssten werdende Eltern über die Bedeutung ihrer eigenen psychischen Gesundheit für eine gesunde Entwicklung des Kindes aufgeklärt werden. Gerade bei Frauen, die zum ersten Mal schwanger werden, könnten eigene Kindheitstraumata wieder hochkommen.

Bisher fehle der Raum, dies mit Fachkräften zu besprechen. «Wenn Vorbeugung nicht gelingt, muss man Missbrauchsopfer in der Kindheit so früh wie möglich erkennen und ihnen helfen. Je länger ein Kind in so einer Situation ist und je länger es unter chronischem Stress steht, desto schwerwiegender sind die Folgen», sagt Buß. Sie spricht von drohenden biologischen Narben: sich verändernden Hirnstrukturen und Veränderungen der langfristigen Regulation verschiedener Gene, die Grundlage sein könnten für spätere gesundheitliche Folgen.

Bisher noch wenig Bewusstsein – was Eltern tun können

Eine Studie des Uniklinikums Ulm zu Einstellungen zu Körperstrafen und elterlichem Erziehungsverhalten von 2020 zeigte, dass es in Deutschland noch an Bewusstsein für das Thema mangelt. «Dass ein moderner Gewaltbegriff auch emotionalen Druck, emotionale Herabwürdigung und Gesten, die vor allem demütigen (eine Ohrfeige oder ein Klaps auf den Po) miteinschließen, ist häufig nicht verstanden worden.» Dabei führe psychische Gewalt zu nicht weniger schlimmen Langzeitfolgen als körperliche und sexuelle Gewalt.

Für das Entstehen von Krankheiten jedoch müssen viele Faktoren zusammenkommen, macht Buß klar. «Es ist nicht davon auszugehen, dass ein Kind zerbricht oder krank wird, wenn es ab und zu erlebt, dass es den Eltern nicht so gut geht.» Eltern seien nicht unfehlbar. Wichtig sei ein Bewusstsein: «Wenn man als Eltern bemerkt, dass man sich im Ton vergriffen hat, kann man sich beim Kind entschuldigen und die Situation erklären.» Wer bei sich selbst eine dauerhafte Belastung bemerke, solle sich Hilfe holen.

Die Beobachtungsstudie jedenfalls zeigt: Längst nicht jedes Kind einer Mutter mit Misshandlungserfahrungen trägt gesundheitliche Folgen davon. Das deutet auf teils vorliegende schützende Umstände hin. Enge Bezugspersonen etwa, bei denen sich ein Kind sicher fühlt, können aus Expertensicht Negativfolgen abpuffern.

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