Marienschwestern wollen Vorwürfe zu Kinderheim aufarbeiten

Langweiler/Berlin. Die Kongregation der Marienschwestern hat die Aufarbeitung von mutmaßlichen Kindesmisshandlungen durch Nonnen im einstigen Kindererholungsheim in Langweiler im Hunsrück angekündigt. Man wolle den Vorwürfen nachgehen, die Betroffene geäußert hätten, teilte die Regionaloberin der Deutschen Region, Cordula Klafki, in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Es werde einen unabhängigen Ansprechpartner geben, der für Gespräche mit Betroffenen zur Verfügung stehe. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet.

„Bislang haben wir das Thema nicht ernst genug genommen. Das tut uns leid“, teilte Klafki weiter mit. Der Orden wolle nun rasch Strukturen aufbauen, „damit wir für Betroffene ansprechbar werden“.  Zeitzeugen aus der Ordensgemeinschaft gebe es nicht mehr. Alle Schwestern, die in dem Heim im Kreis Birkenfeld gearbeitet hätten, seien inzwischen tot.

Die unabhängige Kontaktperson, die dann auf der Webseite der Marienschwestern zu finden sein solle, werde auch im Archiv nach Informationen zu dem Kindererholungsheim suchen, teilte die Regionaloberin mit. Ob sie dort Hinweise zu den Vorwürfen finden werde, sei nicht abzuschätzen. Der SWR hatte von Betroffenen berichtet, die in den 1960er Jahren als Kinder in dem Heim geschlagen und zum Essen gezwungen worden waren. (dpa/lrs)

 

 

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