London: Russische Kriegsgegner sabotieren Schienennetz

London (dpa) – Russische Kriegsgegner haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert.

Die Beschädigung einer Bahnstrecke nahe eines Dorfes unweit der russisch-belarussischen Grenze Anfang dieser Woche sei bereits der sechste Akt seit Juni gewesen, zu dem sich eine russische Anti-Kriegs-Gruppe namens «Stop the Wagons» bekannt habe, heißt es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Aktionen seien Teil eines größeren Trends zu vermehrten Angriffen auf die Schienennetze in Russland und Belarus.

Die russische Armee sei enorm abhängig von dem mehr als 33.000 Schienenkilometer umfassenden Netz in Russland, um ihre Einheiten in die Ukraine zu transportieren. Da viele Strecken isoliert durch kaum besiedelte Gegenden führten, sei es schwierig, sie gegen Sabotage abzusichern, heißt es von den Briten. Weiterlesen

Premier Rishi Sunak setzt mit neuem Kabinett erste Akzente

London (dpa) – Der neue britische Premier Rishi Sunak will sich mit einem Kabinett aus Unterstützern und Vertretern anderer Parteiflügel breite Unterstützung in der gespaltenen konservativen Partei sichern.

Während Finanzminister Jeremy Hunt und Wirtschaftsminister Grant Shapps für Stabilität in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten sorgen sollen, gilt die erneute Einberufung von Suella Braverman als Innenministerin als Zugeständnis an den rechten Rand der Partei. Braverman war kurz vor dem Rücktritt von Sunaks Vorgängerin Liz Truss erst vor rund einer Woche erzwungenermaßen zurückgetreten, nachdem sie einen Bruch ministerieller Regeln zugeben musste. Weiterlesen

Wegen Regelbruch geschasste britische Innenministerin zurück im Amt

London (dpa) – Die wegen Regelbruchs geschasste britische Innenministerin Suella Braverman ist weniger als eine Woche nach ihrem Rücktritt schon wieder im Amt. Der neue britische Premierminister Rishi Sunak ernannte die rechtskonservative Politikerin am Dienstagnachmittag nach zahlreichen männlichen Kollegen als erste bestätigte Frau im Kabinett. Weiterlesen

Linde vor Dax-Ende: Konzern will Frankfurter Börse verlassen

Woking (dpa) – Der Industriegasekonzern Linde will sich von der Frankfurter Börse verabschieden. Der Verwaltungsrat habe entschieden, den Aktionären den Rückzug von der Frankfurter Börse vorzuschlagen, teilte der Dax-Konzern am Montagabend mit. Künftig wäre Linde dann ausschließlich an der New Yorker Börse notiert. Das Unternehmen begründete das damit, dass die doppelte Börsennotierung einen negativen Einfluss auf die Bewertung des Unternehmens habe.

Die Deutsche Börse würde bei einem Rückzug ein Schwergewicht und eines der wertvollsten Unternehmen im deutschen Leitindex Dax verlieren. De facto ist Linde bereits seit 2018 kein deutsches Unternehmen mehr.

Denn damals fusionierte der ehedem bayerische Konzern mit dem US-Konkurrenten Praxair und wurde zu Linde plc. Historisch sind beide Unternehmen einander sogar verbunden, denn Praxairs Wurzeln liegen in der ehemaligen US-Niederlassung von Linde, die während des Ersten Weltkriegs enteignet wurde. Weiterlesen

Truss verteidigt ihre Politik: «Müssen mutig sein»

London (dpa) – Liz Truss ist nicht mehr britische Premierministerin. Auf den Tag genau sieben Wochen nach ihrem Amtsantritt reichte die 47-Jährige bei König Charles III. ihren Rücktritt ein. Das teilte der Palast nach einem Treffen des Staatsoberhaupts mit Truss im Londoner Buckingham-Palast mit.

Unmittelbar danach soll der Monarch ihren Nachfolger Rishi Sunak formell mit der Regierungsbildung beauftragen. Charles ist weniger als zwei Monate im Amt und erlebt bereits seinen zweiten Premier.

Die scheidende Premierministerin verteidigte bei ihrem Abschied noch einmal ihre gescheiterte Steuerpolitik. «Aus meiner Zeit als Premierministerin bin ich mehr überzeugt denn je, dass wir mutig sein müssen angesichts der Herausforderungen, denen wir uns gegenüber sehen», sagte Truss in ihrem letzten Statement in der Downing Street. Weiterlesen

Lebensmittelpreise in Großbritannien enorm gestiegen

London (dpa) – Die Preise für Lebensmittel sind im Vereinigten Königreich im Vergleich zum Vorjahr enorm gestiegen. Das günstigste Pflanzenöl habe im September rund zwei Drittel (65 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat gekostet, teilte das britische Statistikamt ONS mit.

Die günstigste Pasta sei 60 Prozent teurer geworden, Tee 46 Prozent und Brot 38 Prozent. Im Durchschnitt legten die Preise für 30 Grundnahrungsmittel um 17 Prozent zu, das war etwas mehr als die Lebensmittelinflation in dem Zeitraum von 15 Prozent. Weiterlesen

Viele Baustellen für künftigen britischen Premier Sunak

Großbritannien
Von Benedikt von Imhoff, dpa

London (dpa) – Das Vereinigte Königreich bekommt heute seinen dritten Premierminister in wenigen Monaten. Ex-Finanzminister Rishi Sunak soll am späten Vormittag von König Charles III. formell mit der Regierungsbildung betraut werden, wie Downing Street mitteilte.

Die Konservative Partei hofft nun, dass Sunak nach der skandalumwitterten Zeit von Boris Johnson und der kurzen chaotischen Amtszeit von Liz Truss die Kurve kriegt und wieder in ruhiges Fahrwasser führt. Doch auf den jüngsten Premierminister seit mehr als 200 Jahren warten gewaltige Aufgaben.

«Sunak erbt eine alptraumhafte Suppe politischer und wirtschaftlicher Düsternis: eine gespaltene Partei, seit zwölf Jahren an der Regierung, offenbar süchtig nach internen Streitereien, düstere öffentliche Finanzen, steigende Preise und einen Krieg in Europa», kommentierte die BBC. Weiterlesen

London: Russland verliert viele Kampfhubschrauber

London (dpa) – Im Angriffskrieg gegen die Ukraine verliert Russland nach britischer Einschätzung besonders viele Kampfhubschrauber.

Seit Beginn der Invasion im Februar gebe es mindestens 23 bestätigte Verluste des russischen Kampfhubschraubers Ka-52 (NATO-Code: Hokum-B), teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Das entspreche mehr als einem Viertel der in Betrieb befindlichen Flotte von 90 Ka-52 und fast der Hälfte der gesamten Hubschrauberverluste Russlands in der Ukraine.

Die russischen Kampfhelikopter würden vor allem von sogenannten Manpads, also tragbaren Flugabwehrsystemen, zerstört, hieß es in London. Zudem hätten sie weniger Schutz durch Kampfjets als eigentlich in der russischen Militärdoktrin vorgesehen sei. Weiterlesen

Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister

Großbritannien
Von Benedikt von Imhoff und Larissa Schwedes, dpa

London (dpa) – Der frühere Finanzminister Rishi Sunak wird neuer britischer Premierminister und soll den Absturz seiner Konservativen Partei aufhalten. Der 42-Jährige konnte in der Fraktion deutlich mehr Unterstützer sammeln als seine einzige Konkurrentin Penny Mordaunt, die daraufhin am Montag ihren Rückzug bekanntgab.

Am hinduistischen Feiertag Diwali kürte die Partei damit erstmals einen bekennenden Hindu zum britischen Regierungschef. «Rishi Sunak ist zum Chef der Konservativen Partei gewählt worden», bestätigte der Chef des zuständigen Fraktionskomitees, Graham Brady, in London. Seine ersten Worte als designierter Premier richtete Sunak an seine Fraktion, erst später wollte er sich an die Öffentlichkeit wenden. Weiterlesen

König Charles lässt 14 Pferde der Queen verkaufen

Newmarket (dpa) – König Charles III. lässt 14 Pferde seiner gestorbenen Mutter Queen Elizabeth II. verkaufen. Es handele sich um Zuchtstuten, teilte das auf Rennpferde spezialisierte Auktionshaus Tattersalls am Montag der BBC mit. Darunter seien mit Just Fine, das Anfang Oktober als erstes Pferd für Charles ein Rennen gewonnen hatte, und Love Affairs zwei besonders bekannte Tiere. Das Unternehmen betonte, dass dies weder das Ende der royalen Pferdezucht bedeute noch ein ungewöhnlicher Schritt sei. «Sie verkaufen jedes Jahr Pferde», sagte Tattersalls-Sprecher Jimmy George. «Man kann sie nicht alle behalten.» Die Queen, die am 8. September starb, war eine begeisterte Züchterin und soll zuletzt etwa 180 Pferde besessen haben.

 

 

Sunak ist Favorit für den britischen Premier-Posten

London (dpa) – Im Rennen um die Nachfolge der scheidenden britischen Premierministerin Liz Truss zeichnet sich Ex-Finanzminister Rishi Sunak als klarer Favorit ab.

Sunak baute seinen Vorsprung aus. Mehr als 178 Abgeordnete seiner Konservativen Partei – und damit mehr als die Hälfte der Fraktion – sprachen sich öffentlich für den früheren Finanzminister aus, wie der Sender Sky News am Montag in London berichtete. Damit steigt der Druck auf die einzige andere Kandidatin Penny Mordaunt, sich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen. Das lehnt die Ministerin für Parlamentsfragen aber bisher ab.

Mordaunt war am Montagvormittag den öffentlichen Zählungen zufolge noch weit von der notwendigen Zahl von mindestens 100 Unterstützern entfernt. Weiterlesen

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