Urzendowsky als Brynhild bei Nibelungen-Festspielen

Worms (dpa/lrs) – Schauspielerin Lena Urzendowsky («Wir Kinder vom Bahnhof Zoo») übernimmt bei den diesjährigen Nibelungen-Festspielen in Worms (7. bis 23. Juli) die namensgebende Hauptrolle als Brynhild. Das teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Daneben werde Schauspieler und Ex-Bodybuilder Ralf Moeller in einer integrierten Filmsequenz als Fafnir zu sehen sein – von dem es heißt, er sei ein Drache. In dem Stück «Brynhild» will Regisseurin Pinar Karabulut unter anderem Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder hinterfragen. Weiterlesen

Kultursommer wird mit großem Fest in Trier eröffnet

Trier (dpa/lrs) – Mit einem großen Kulturfest geht die Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz vom 12. bis 14. Mai in Trier über die Bühne. Rund um die Konstantin-Basilika und im Palastgarten gebe es Straßentheater und Artistik, Musik verschiedener Stilrichtungen sowie Ausstellungen, teilte die Stadt Trier am Montag mit. Weiterlesen

Bad Hersfeld: «König Lear» wird weiblich

Bad Hersfeld (dpa) – Bei der Sichtbarkeit von Frauen jenseits der 50 in Gesellschaft, Kunst und Kultur besteht aus Sicht des Intendanten der Bad Hersfelder Festspiele, Joern Hinkel, deutlicher Verbesserungsbedarf. «Sie fühlen sich oft überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Bei Männern ist das nicht so», sagte Hinkel am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Im Gegenteil würden Männer mit zunehmenden Alter als reifer und interessanter wahrgenommen, so der Intendant.

Mehr Sichtbarkeit von Frauen über 50 wünscht sich auch die renommierte Schweizer Theater- und Filmschauspielerin Charlotte Schwab. Die 70-Jährige übernimmt bei den Festspielen in diesem Sommer (30. Juni bis 27. August) die Hauptrolle des König Lear im gleichnamigen Eröffnungsstück. Die Schauspielerin, die derzeit am Burgtheater in Wien engagiert ist und dem deutschen Fernsehpublikum durch zahlreiche Fernsehauftritte etwa in Krimiserien wie «Das Duo» und «Alarm für Cobra 11» bekannt ist, wirkt erstmals bei dem Theaterfestival mit. Weiterlesen

Kultursommer Rheinland-Pfalz wendet Blick nach Westen

Mainz (dpa/lrs) – 60 Jahre nach Unterzeichnung des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich blickt der Kultursommer Rheinland-Pfalz gen Westen. Im Fokus steht bei der 32. Ausgabe in diesem Jahr allerdings nicht nur der Nachbar Frankreich, sondern auch Luxemburg, Belgien, die Niederlande, Irland und Großbritannien. Das passe auch gut, weil Rheinland-Pfalz 2023 für zwei Jahre die Präsidentschaft der Großregion mit dem Saarland, Luxemburg, der belgischen Wallonie, Lothringen und westfranzösischen Departements übernommen hat, sagte Kulturministerin Katharina Binz (Grüne) am Montag bei der Programmvorstellung im Mainzer Institut français.

Das Thema «Kompass Europa: westwärts» ist der dritte und vorletzte Teil eines Zyklusses, der mit dem Oberthema «Nordlichter» anfing, dann «Ostwind» bot und im kommenden Jahr den Süden Europas in den Mittelpunkt stellen wird. Die Eröffnung des Kultursommers wird 2023 vom 12. bis 14. Mai in Trier über die Bühne gehen – der westlichsten Großstadt von Rheinland-Pfalz. Bis in den Oktober hinein gibt es ein Programm mit über 200 Kulturprojekten im gesamten Land. Weiterlesen

Baden-Baden: Mammutoper «Frau ohne Schatten» wird aufgeführt

Baden-Baden (dpa/lsw) – Zu den zehnten Osterfestspielen wartet das Festspielhaus Baden-Baden mit der aufwendigsten Operninszenierung seiner Geschichte auf: Zum Auftakt am 1. April (18.00 Uhr) steht die Neuinszenierung der Strauss-Oper «Die Frau ohne Schatten» mit den Berliner Philharmonikern und ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko auf dem Programm. «Es ist eine Mammutherausforderung für alle», sagte Petrenko am Donnerstagabend. Bereits jetzt begleitet er die szenischen Proben im mit 2500 Plätzen größten deutschen Opernhaus in Baden-Baden.

«Die Frau ohne Schatten» gilt als eine der rätselhaftesten und faszinierendsten Opern von Richard Strauss: Die Ehefrau des Kaisers braucht einen Schatten, um ihren Mann vor der Versteinerung zu retten und Kinder bekommen zu können. Dafür muss sie einer armen Färberin Schatten und Fruchtbarkeit abkaufen. Im Mittelpunkt steht die Frage: Darf man sein Lebensglück auf dem Unglück anderer bauen? Weiterlesen

Geraldine Chaplin: Mein Vater hat niemals aufgegeben

Berlin (dpa) – Die britische Schauspielerin Geraldine Chaplin (78) hat Nachwuchsschauspielern Mut zugesprochen. Als sie im Rahmen des Nachwuchsförderprogramms «Berlinale Talents» nach einem Ratschlag für das Publikum gefragt wurde, antwortete sie: «Am Ball bleiben.» Dies habe sie von ihrem Vater Charlie Chaplin gelernt, der selbst auch nie aufgegeben habe. «Mein Vater war der einzige Mentor, den ich jemals hatte», sagte sie am Dienstagabend, «und er war ziemlich gut». Geraldine Chaplin spielt eine Rolle im Film «Seneca» von Robert Schwentke, der auf der Berlinale gezeigt wird.

Regisseurin: Festspiele hinterfragen Geschlechterbilder

Worms (dpa/lrs) – Die Nibelungen-Festspiele in Worms wollen in der diesjährigen Inszenierung «Brynhild» (7. bis 23. Juli) unter anderem Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder hinterfragen. «Wir werden eintauchen in ein dystopisches Universum, in der wir die Idylle der Mythologie neu formatieren und feministisch überschreiben», sagte Regisseurin Pinar Karabulut am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

In der historischen Vorlage gebe es mit Brünhild und Kriemhild zwei starke Frauen, die trotzdem dem «patriarchalen Darstellungsmuster» unterworfen würden. «Dies will ich in der Inszenierung dieses Jahr ändern. Alle Frauen auf der Bühne sollen selbstermächtigt handeln und ihre eigene Legende neu schreiben», kündigte Karabulut an. Weiterlesen

Turbulente Saison bei den Bayreuther Festspiele

Musiktheater
Von Britta Schultejans und Gerd Roth, dpa

Bayreuth (dpa) – Es ist eine bemerkenswerte Saison, die auf dem Grünen Hügel zu Ende geht: Sexismusvorwürfe hatten den Start der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth überschattet, Corona-Fälle im Team wirbelten die Pläne immer wieder durcheinander – und der neue «Ring des Nibelungen» sorgte für Diskussionen, um es mal vorsichtig auszudrücken.

«Es war vor allem eine sehr anstrengende Spielzeit. Wir hatten über 100 Corona-Fälle und es grenzt an ein Wunder, dass wir wirklich jeden Tag spielen konnten. Das war ein Puzzlespiel», sagt Festspiel-Chefin Katharina Wagner der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Festival des deutschen Films mit «Sayonara Loreley» eröffnet

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Mit der Komödie «Sayonara Loreley» von Wolfgang Murnberger ist das 18. Festival des deutschen Films im pfälzischen Ludwigshafen eröffnet worden. Zur Vorführung am Mittwochabend auf einer Insel im Rhein begrüßte Intendant Michael Kötz unter anderem mehrere Mitwirkende an dem Film sowie Vertreter von Landespolitik und Wirtschaft.

Das Festival geht bis zum 11. September, als Gäste sind unter anderem die Schauspieler Iris Berben und Ulrich Tukur sowie Regisseur Volker Schlöndorff und mehrere Produzenten angekündigt. Bereits fest steht, dass Preise für Schauspielkunst an Verena Altenberger und Anne Ratte-Polle gehen. Weiterlesen

Proteststurm für Bayreuther «Götterdämmerung»

Festspiele
Von Britta Schultejans, dpa

Bayreuth (dpa) – Das Bayreuther Publikum kann gnadenlos und mitunter unfair sein, das ist kein Geheimnis. Doch einen solchen Proteststurm haben die Richard-Wagner-Festspiele zuletzt selten erlebt:

Die Neuproduktion des «Ring des Nibelungen» wird am Freitagabend nach der Premiere der «Götterdämmerung» von weiten Teilen des Publikums minutenlang wütend und gnadenlos niedergebuht.

Als das Team um Regisseur Valentin Schwarz sich den Zuschauern zeigt, erhebt sich lautstarker und in der Heftigkeit nicht gerechtfertigter Protest. Diejenigen, die versuchen, mit Applaus und Bravos dagegen zu halten, gehen unter. Weiterlesen

Gnadenlose Buhs für Bayreuther «Siegfried»

Festspiele
Von Britta Schultejans, dpa

Bayreuth (dpa) – Valentin Schwarz hatte alle gewarnt: Einen «Pilotfim» nannte der Regisseur sein «Rheingold», den ersten Teil des neuen Bayreuther «Ring des Nibelungen», «der viele Fragen aufwirft, vieles anteasert und gespannt macht auf das, was da noch kommt – auch wenn man vielleicht noch nicht alles sofort einordnen kann». Im dritten «Ring»-Teil nun, dem «Siegfried», zeigt er, was er damit meint.

Sein buntes Konzept beginnt – nach einem holprigeren Start mit «Rheingold» und «Walküre» – langsam, aber sicher, aufzugehen. Fragen, die sich in den ersten beiden Teilen noch stellten, werden nach und nach beantwortet und Licht fällt in das komplizierte Beziehungsgeflecht, das der junge Österreicher in seiner Familiensaga auf die Bühne bringt. Goutiert wird das bei der «Siegfried»-Premiere am Mittwochabend vom Bayreuther Publikum aber kaum. Wütende Buhs werden laut, als der Vorhang am Ende des dritten Aktes fällt – und die gelten nicht dem musikalischen Part der Produktion. Weiterlesen

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