Tochter versklavt – Polizei nimmt verdächtige Eltern fest

Rom (dpa) – Ermittler in Rom haben ein bosnisches Ehepaar wegen des Verdachts festgenommen, die eigene Tochter versklavt zu haben. Die 14-Jährige sei körperlich und verbal misshandelt worden, sie habe gehungert und vor einem Supermarkt betteln müssen, teilte die italienische Polizei am Sonntag in Rom mit. Zudem sei sie gegen ihren Willen einem Fremden für Geld zur Ehe versprochen worden. Der tatverdächtige Mann (41) kam ins Gefängnis, seine 36 Jahre alte Ehefrau wurde unter Hausarrest gestellt. Die Minderjährige hatte den Fall laut Behörden im Oktober selbst angezeigt. Sie sei spontan in einem Polizeirevier erschienen und habe unter Tränen von den Taten berichtet, die sie seit Jahren erlebt habe. Nach ihrer Anzeige kam sie sofort in einer Schutzeinrichtung unter.

 

 

Schadstoffe im Spielzeug: Second Hand oder neu kaufen?

Schädliche Chemikalien
Von Alice Lanzke, dpa

Düsseldorf (dpa) – Spielzeug ist ein beliebtes Gut auf Flohmärkten und Online-Verkaufsplattformen – auch jetzt zu Weihnachten suchen viele Eltern gezielt nach gebrauchten Dingen. Mit Blick auf die Schadstoffbelastung ist das nicht immer zu empfehlen. Doch auch neues Spielzeug kann belastet sein, betont eine Expertin – und hat einen Tipp für sicheres Schenken.

Erst kürzlich berichteten schwedische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachblatt «Journal of Hazardous Materials Advances» von einer Untersuchung 157 gebrauchter und neuer Spielwaren aus Plastik. Demnach enthielten 84 Prozent der Second-Hand-Spielzeuge gesundheitsschädliche Chemikalien, darunter Phthalat-Weichmacher und kurzkettige Chlorparaffine. Weiterlesen

Ampel beschließt Plan zum Schutz queerer Menschen

Berlin (dpa) – Sichtlich stolz blickt der Queer-Beauftragte der Bundesregierung in die Kameras. Den Aktionsplan, den er dabei in den Händen hält, nennt er «historisch». Noch nie in der Geschichte der Bundesregierung habe es ein solches Maßnahmenpaket für queere Menschen gegeben, betont Sven Lehmann. Nur wenige Stunden davor hatte das Bundeskabinett den neuen Aktionsplan abgesegnet. Hier ein Überblick über die Kernpunkte.

Ausgangslage

Noch immer werden nicht-heterosexuelle Menschen in Deutschland im Internet, aber auch im ganz realen Alltag angepöbelt, beleidigt oder im schlimmsten Fall körperlich angegriffen. Drei bis vier Übergriffe dieser Art am Tag gebe es laut offizieller Statistik, sagt Lehmann. Die Dunkelziffer hält er aber für weitaus höher. «Wir haben ein Problem mit Hasskriminalität gegen diese Menschen», sagt er. Die bestehende Gesetzgebung reiche bei weitem nicht aus, um queere Menschen angemessen zu schützen und ihre Rechte zu stärken. Weiterlesen

Familienkarte wird landesweit eingeführt

Mainz (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz führt die Familienkarte mit Vergünstigungen etwa in Geschäften oder für Vereins- und Bildungsprogramme landesweit ein. «In den nächsten drei Jahren sollen damit alle Familien in Rheinland-Pfalz von den Vorteilen der Familienkarte profitieren können», teilte Familienministerin Katharina Binz (Grüne) am Freitag in Mainz mit. Die Karte soll zudem den Zugang für Beratungsangebote für Familien in Notsituation oder im Alltag erleichtern. «Mit der Familienkarte wollen wir Familien unterstützen, entlasten und informieren», sagte Binz. Weiterlesen

Koalitionseinigung: Kindergeld soll auf 250 Euro steigen

Berlin (dpa) – Familien können sich im kommenden Jahr auf mehr Kindergeld einstellen als bisher geplant. Die Ampel-Fraktionen einigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch darauf, die staatliche Unterstützung zum 1. Januar einheitlich auf 250 Euro monatlich zu erhöhen. Das wären für die ersten beiden Kinder 31 Euro mehr als bisher. Der Bundestag soll bereits am Donnerstag über die neue Summe abstimmen.

Bisher war zwar auch schon geplant, das Kindergeld wegen der hohen Inflation und der Energiekrise anzuheben. Doch war nur eine Erhöhung auf 237 Euro für die ersten drei Kinder vorgesehen. «Die Ampel legt bei der Entlastung von Familien noch eine Schippe drauf», sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Besonders für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen bedeute das eine wichtige zusätzliche monatliche Entlastung. FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer erklärte: «Das ist die größte Erhöhung des Kindergelds in der Geschichte der Bundesrepublik.» Weiterlesen

Fast 62 000 Kita-Plätze fehlen 2023 in Bayern

Wer in Bayern einen guten Kita-Platz für sein Kind ergattert, kann sich glücklich schätzen. Denn auch im nächsten Jahr gibt es davon viel zu wenige. Wo liegt das Problem?

Gütersloh (dpa/lby) – Viele Eltern werden auch im kommenden Jahr in Bayern nur schwer einen Kita-Platz für ihre Kinder finden. Gemessen am Betreuungsbedarf fehlen 2023 Jahr voraussichtlich fast 62 000 Kita-Plätze im Freistaat, wie sich aus den am Donnerstag veröffentlichten Berechnungen der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh zu den frühkindlichen Bildungssystemen ergibt. Größtes Problem ist demnach weiterhin der Fachkräftemangel.

Um die Nachfrage nach Kita-Plätzen zu decken, müssten der Studie zufolge 14 500 zusätzliche Kräfte eingestellt werden. Dadurch summierten sich allein die zusätzlichen Personalkosten auf mehr als 603 Millionen Euro jährlich. Weiterlesen

«Politikversagen»: Deutschland fehlen 384.000 Kita-Plätze

Berlin (dpa) – Rund 384.000 fehlende Kita-Plätze im Jahr 2023 – das ist eine Prognose, die nicht nur beteiligte Experten und Eltern umtreibt. Sie betrifft Millionen von Menschen in Deutschland – egal, ob sie selbst Kinder haben oder sind, als Erzieher arbeiten, Einrichtungen leiten oder politisch über die Betreuungsschlüssel entscheiden.

Der Ländermonitor Frühkindliche Bildung, den die Bertelsmann Stiftung an diesem Donnerstag veröffentlicht hat, offenbart nicht nur eine große Kita-Versorgungslücke zwischen Ost und West, sondern auch flächendeckende Personal- und Investitionslücken. Hier ein Überblick über die Befunde. Weiterlesen

Studie: Weiterhin zu wenig Kita-Plätze im Saarland

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Saarland mangelt es laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung weiterhin an Kita-Plätzen. Um den Bedarf seitens der Eltern für die Betreuung ihrer Kinder im kommenden Jahr zu decken, müssten voraussichtlich bis zu 4700 zusätzliche Plätze geschaffen werden, wie sich aus den am Donnerstag veröffentlichten Berechnungen der Bertelsmann Stiftung zu den frühkindlichen Bildungssystemen ergibt. Weiterlesen

Studie: In Rheinland-Pfalz mangelt es an Kita-Plätzen

Mainz (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz mangelt es laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung weiterhin deutlich an Kita-Plätzen. Um den Bedarf seitens der Eltern für die Betreuung ihrer Kinder im kommenden Jahr zu decken, müssten voraussichtlich bis zu 26.500 zusätzliche Plätze geschaffen werden, wie sich aus den am Donnerstag veröffentlichten Berechnungen der Bertelsmann Stiftung zu den frühkindlichen Bildungssystemen ergibt. Weiterlesen

Familienministerin: Frauen als Lösung für Fachkräftemangel

Berlin (dpa) – Angesichts des Fachkräftemangels hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen plädiert.

«Wir haben ein Riesenpotenzial an Frauen, die gerne mehr arbeiten möchten, dies aber nicht tun, weil sie derzeit Job, Familie und Haushalt nicht mehr unter einem Hut bekommen», sagte die Grünen-Politikerin heute bei einem Besuch der Berliner Stadtreinigung. Jede zweite weibliche Beschäftigte arbeite de facto in Teilzeit. Bei den Männern seien es elf Prozent. Weiterlesen

«Stark fürs Leben werden» – Mehr Pflegekinder brauchen eine Familie

Von Jessica Lichetzki

In Hessen nimmt die Zahl der jüngeren Pflegekinder zu, die Anzahl der Pflegefamilien verharrt aber auf einem Niveau. Was sind die Alternativen?

Frankfurt (dpa/lhe) – Hessenweit spitzt sich die Situation von Pflegekindern nach Aussage von Fachleuten zu. Während mehr jüngere Kinder und Jugendliche auf Hilfe angewiesen sind, stagniert die Zahl der Pflegefamilien. Das Unterbringungsproblem zwingt zu Alternativen: Für einige Kinder bis zu sechs Jahren müssen deshalb betreute Wohngruppen bereitgestellt werden. «Das ist sehr tragisch, weil ein kleines Kind viel besser in einer liebevollen Familie aufgehoben ist», sagt Bertram Kasper vom St. Elisabeth-Verein in Marburg.

Im Jahr 2020 waren laut dem Statistischem Landesamt 4079 Kinder und Jugendliche in Hessen in Pflegefamilien untergebracht. Im Jahr 2013 waren es noch 3585. Aktuellere Daten sind derzeit nicht verfügbar. «Die Zahl der Pflegefamilien ist stabil, allerdings ist der Bedarf in den vergangenen Jahren wegen Kindeswohlgefährdungen generell gestiegen», sagt eine Sprecherin des Ministerium für Soziales und Integration. Weiterlesen

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