EVG kritisiert Vorstoß von Scholz zu Sozialpartnern

Berlin (dpa) – Nach der Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz einer sogenannten konzertierten Aktion mit Arbeitgebern und Gewerkschaften bleiben offene Fragen zum Ziel der geplanten Beratungen.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnte am Donnerstag vor einem staatlichen Eingriff in die Tarifautonomie. «Schon die Einladung macht deutlich, dass am Ende Zurückhaltung bei den Lohnforderungen erwartet wird», kritisierte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch.

Im Zusammenhang mit den steigenden Verbraucherpreisen hatte Scholz am Mittwoch verkündet, dass er Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu einer «konzertierten Aktion» zusammenrufen wolle. «Gemeinsam mit den Sozialpartnern wollen wir diskutieren, wie wir mit der aktuellen Preisentwicklung umgehen», sagte der SPD-Politiker. Es gehe um eine «gezielte Kraftanstrengung in einer außergewöhnlichen Situation». Weitere Details – etwa zum Zeitplan – gab es zunächst nicht. Weiterlesen

Hohe Inflation – Löhne halten mit Preisen nicht mehr Schritt´

Wiesbaden (dpa) – Wegen der Inflation bleibt Arbeitnehmern in Deutschland weniger Geld in der Tasche – trotz deutlich steigender Löhne. Der Anstieg der Verbraucherpreise zehrte Zuwächse auf dem Gehaltszettel im ersten Quartal mehr als auf, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

So legten zwar die Löhne einschließlich Sonderzahlungen in den ersten drei Monaten um 4 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum zu. Allerdings stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 5,8 Prozent. Unterm Strich gingen die Verdienste daher preisbereinigt (real) um 1,8 Prozent zurück, wie die Statistiker berichteten. Weiterlesen

Lebensmittelpreise dürften 2022 um über 10 Prozent steigen

Hamburg (dpa) – Die Menschen in Deutschland müssen für Lebensmittel in den nächsten Monaten wahrscheinlich noch einmal deutlich mehr bezahlen.

«In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen», fasste der Handelsexperte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade das Ergebnis einer aktuellen Studie zusammen. Umgerechnet entspreche das durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf.

Trotz der jüngsten Preissteigerungen seien die Preise im Lebensmitteleinzelhandel weit davon entfernt, den tatsächlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln in den vergangenen 18 Monaten widerzuspiegeln. «Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu», warnte Duthoit.  Weiterlesen

Heil fordert mit Blick auf Inflation «anständige Löhne»

Berlin (dpa) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich dafür ausgesprochen, dass sich die gestiegene Inflation auch in Tarifabschlüssen bemerkbar macht.

Er werde sich zwar nicht in die Verhandlungen einmischen, sagte der SPD-Politiker der Funke-Mediengruppe. «Aber ich sage offen, dass auch anständige Löhne dazu beitragen müssen, die Preisentwicklungen hier im Land abzufedern.» Die stärkste Inflation seit Anfang der 80er Jahre sei nicht das Ergebnis von überzogenen Lohnforderungen, sondern von Energiepreisen und Störungen in den Lieferketten. Weiterlesen

Grünes Licht für Mindestlohn-Erhöhung zum 1. Oktober

Berlin (dpa) – Der Sozialausschuss des Bundestags hat grünes Licht für die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro je Stunde zum 1. Oktober gegeben. Der Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wurde am Mittwoch beschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr.

Mit der Erhöhung will die Koalition zugleich die Grenze für Minijobs von 450 auf 520 Euro anheben. Vom 1. Oktober an sollen Monatsverdienste bis zu der neuen Grenze für Beschäftigte steuer- und sozialabgabenfrei bleiben. Weiterlesen

Auch Lidl erhöht Mindestlohn auf 14 Euro

Bad Wimpfen (dpa) – Auch der Discounter Lidl erhöht den Mindestlohn für seine Beschäftigten in Deutschland ab Juni von 12,50 auf 14 Euro.

«Unsere Kollegen leisten täglich einen überdurchschnittlichen Einsatz und uns ist es ein zentrales Anliegen, dass dieser auch überdurchschnittlich und fair entlohnt wird», sagte der Geschäftsleitungsvorsitzende bei Lidl in Deutschland, Christian Härtnagel, am Mittwoch. Weiterlesen

Arbeitgeber erwägen Klage gegen Mindestlohnerhöhung

Berlin (dpa) – Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat ihre Forderung nach Nachbesserungen bei der geplanten Mindestlohnerhöhung bekräftigt.

«Wir glauben, dass der jetzige Gesetzgebungsvorschlag nicht nur politisch, sondern auch rechtlich ausgesprochen fragwürdig ist», sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter am Dienstag in Berlin. Das Gesetz von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) soll an diesem Donnerstag erstmals im Bundestag beraten werden und den Mindestlohn zum 1. Oktober auf 12 Euro pro Stunde erhöhen. Eine Klage gegen das Gesetz hält sich die BDA weiter offen. Sie lehnt staatliche Lohnfestsetzung ab. Weiterlesen

Aldi erhöht Mindestlohn auf 14 Euro

Mülheim/Ruhr (dpa) – Der Discounter Aldi erhöht den Mindestlohn für seine Beschäftigten in Deutschland ab Juni von 12,50 auf 14 Euro. Die Handelskette reagiere damit auf die aktuelle Welle von Preissteigerungen, teilte Aldi Süd am Dienstag mit.

«Alles wird aktuell teurer, und das spüren natürlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter». Auch das Schwesterunternehmen Aldi Nord hebe den Mindestlohn im Gleichschritt an, sagte ein Firmensprecher. Zuvor hatte die «Lebensmittel Zeitung» darüber berichtet. Weiterlesen

Reallöhne in Rheinland-Pfalz 2021 um 0,4 Prozent gesunken

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Reallöhne in Rheinland-Pfalz sind im vergangenen Jahr gesunken. Nach den endgültigen Ergebnissen der sogenannten Verdiensterhebung lagen die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Donnerstag mitteilte. Schon im ersten Corona-Jahr 2020 war es im Land mit den Reallöhnen nach unten gegangen – seinerzeit um 1,0 Prozent. Deutschlandweit gingen die Reallöhne im Vergleich von 2020 zu 2021 um 0,1 Prozent zurück. Der Reallohnindex wird errechnet, indem die Entwicklung der Verdienste der Preisentwicklung gegenübergestellt wird. Weiterlesen

5,90 Euro weniger im Osten: Lohnangleichung sehr langsam

Berlin (dpa) – Mehr als drei Jahrzehnte nach der deutschen Einheit schwinden die Lohnunterschiede zwischen West und Ost sehr langsam.

2021 betrug die Lücke beim durchschnittlichen Stundenlohn nach Daten des Statistischen Bundesamts 5,90 Euro – in den westdeutschen Bundesländern und Berlin wurden 26,81 Euro bezahlt, in den östlichen Bundesländern 20,91 Euro. Im Vergleich zu 2020 verringerte sich die Lücke gerade einmal um acht Cent.

Damals lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst im Westen bei 26,26 Euro und im Osten bei 20,28 Euro. Bundesweit ergab sich daraus ein Wert von 25,40 Euro für 2020, für 2021 dann 25,96 Euro. Alle Werte stiegen also nur wenig. Im Osten lag die Steigerung geringfügig über der im Westen, so dass sich die Schere etwas weiter schloss, aber eben nur minimal. Die Daten fragte die Linksfraktion im Bundestag ab. Sie liegen der Deutschen Presse-Agentur vor. Weiterlesen

Britische Experten: Stark sinkende Realeinkommen wegen Krieg

London (dpa) – Wegen der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine könnten die Realeinkommen in Großbritannien nach Einschätzung von Experten so stark fallen wie zuletzt in den 1970er Jahren.

Für den Zeitraum 2022/23 prognostiziert die Denkfabrik Resolution Foundation, dass das Realeinkommen eines durchschnittlichen britischen Haushalts um rund vier Prozent fallen könnte, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Analyse hervorgeht. Dies entspräche demnach dem größten Rückgang seit Mitte der 70er Jahre. Ein Durchschnittshaushalt könnte im Jahr rund 1000 Pfund (rund 1200 Euro) weniger zur Verfügung haben als zuvor, so die Analyse. Weiterlesen

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