OECD rechnet mit sinkenden Reallöhnen

Paris (dpa) – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht von sinkenden Reallöhnen aus. Für 2022 wird in Deutschland mit einem Rückgang der durchschnittlichen Reallöhne um 2,6 Prozent bei einer Erhöhung der Inflation auf 7,2 Prozent gerechnet. Der Rückgang falle hierzulande etwas stärker aus als im gesamten OECD-Raum. Zu diesem Ergebnis kam die Organisation in einer am Freitag in Paris veröffentlichten Studie zum Arbeitsmarkt. Weiterlesen

Hohe Inflation frisst Lohnsteigerungen auf

Wiesbaden (dpa) – Deutschlands Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben wegen der hohen Inflation trotz Lohnsteigerungen weniger Geld in der Tasche. Zwar waren die Löhne einschließlich Sonderzahlungen im zweiten Quartal 2022 um 2,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Weil die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum jedoch um 7,6 Prozent stiegen, ergab sich nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Montag unter dem Strich ein Reallohnverlust. Den preisbereinigten Verdienstrückgang bezifferten die Statistiker auf 4,4 Prozent. Bereits im ersten Quartal des laufenden Jahres waren die Reallöhne um 1,8 Prozent zum Vorjahresquartal gesunken. Weiterlesen

DGB-Chefin: Löhne allein lösen nicht alle Herausforderungen

Berlin (dpa) – DGB-Chefin Yasmin Fahimi hält unmittelbare Lohnerhöhungen in Zeiten der Inflation für besonders wichtig – sieht aber auch Grenzen. «Völlig klar ist, dass die jetzigen Herausforderungen nicht allein mit Lohnpolitik zu lösen sind», sagte Fahimi der Deutschen Presse-Agentur. «Dann müssten wir mit Lohnforderungen von 15 Prozent und mehr in die Tarifrunden gehen.» Die IG Metall etwa zieht mit einer Forderung nach 8 Prozent mehr Geld in die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie.

Die Tarifabschlüsse der vergangenen Monate und die aktuellen Lohnforderungen bezeichnete Fahimi als «hoch verantwortungsvoll und alles andere als übertrieben». In Zeiten der Inflation spiele die Frage der unmittelbaren Lohnerhöhung eine zentrale Rolle. Weiterlesen

Wohlstand bröckelt: Viele kommen an finanzielle Grenzen

Inflation
Von Holger Göpel, dpa

Berlin (dpa) – Bei der Inflation ist keine anhaltende Entspannung in Sicht – im Gegenteil: Vieles dürfte demnächst noch teurer werden. Nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Joachim Nagel könnte die Teuerung in den Herbstmonaten zweistellig werden. «Der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket laufen aus, das dürfte die Inflationsrate um gut einen Prozentpunkt erhöhen», sagte Nagel der «Rheinischen Post» (Samstag). Hinzu komme die Gasumlage, auch wenn es über die geplante Mehrwertsteuersenkung auf Gas Entlastung gibt. In Summe sei eine Inflationsrate von zehn Prozent möglich. Die Folge: Die Mehrheit der Bundesbürger kommt nach Einschätzung der Sparkassen wegen der hohen Inflation zunehmend an finanzielle Grenzen. Weiterlesen

Junge Menschen leben meist auf Kosten ihrer Angehörigen

Arbeitsmarkt
Von Mona Wenisch, dpa

Wiesbaden/Nürnberg (dpa) – Schule, Ausbildung oder Studium: Junge Menschen können ihr Leben oft noch nicht selbst finanzieren. Die Mehrheit (51 Prozent) der 15- bis 24-Jährigen in Deutschland lebt auf Kosten ihrer Eltern oder anderer Angehöriger. Nur 38 Prozent verdienten im vergangenen Jahr ihren Unterhalt überwiegend selbst und lebten von eigener Erwerbstätigkeit, wie das Statistische Bundesamt berichtet.

Vor 30 Jahren war das Verhältnis demnach genau umgekehrt: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der jungen Altersgruppe lebten von ihrem Erwerbseinkommen und 40 Prozent waren noch von ihren Angehörigen finanziell abhängig. Nach Ansicht von Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, liegt das auch an der veränderten Situation vieler Familien im Vergleich zu früher. Weiterlesen

Mindestlohn hat kaum negative Folgen für Firmen

Mannheim (dpa) – Die befürchteten negativen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen in Deutschland durch den gesetzlichen Mindestlohn sind einer Studie zufolge ausgeblieben. Die Einführung des Mindestlohns Anfang 2015 und seine ersten Erhöhung 2017 hätten kaum zu Marktaustritten von Unternehmen geführt, hieß es in der Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Mindestlohnkommission. Manche Branchen seien teilweise sogar produktiver geworden. Weiterlesen

30 Millionen für 3 Jahre? Debatte über Diess-Ablösung bei VW

Wolfsburg/Stuttgart (dpa) – Die im September geplante Ablösung von VW-Konzernchef Herbert Diess durch Porsche-Chef Oliver Blume ruft bei manchen Investoren und Branchenexperten Stirnrunzeln hervor. Dabei geht es etwa um die Frage, warum der künftig mit einer Beraterfunktion ausgestattete Diess gerade vor einem Jahr noch einmal vorzeitig einen neuen Vertrag erhielt.

Im Juli 2021 stimmte der Aufsichtsrat der bis zum Oktober 2025 laufenden Weiterverpflichtung zu – obwohl es schon damals und zuvor von mehreren Seiten erhebliche Kritik an Diess’ Führungs- und Kommunikationsstil gegeben hatte. Weiterlesen

Monatsverdienste der Chemie-Industrie über 6000 Euro

Bad Ems (dpa/lrs) – Beschäftigte der chemischen Industrie verdienen in Rheinland-Pfalz einschließlich ihrer Sonderzahlungen im Durchschnitt mehr als 6000 Euro brutto im Monat. Im Jahr 2020 belief sich diese durchschnittliche Summe auf 6434 Euro, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Das entsprach einem Bruttojahresverdienst von 77.208 Euro. Übertroffen wurde dies von der Pharmaindustrie: Hier flossen im Durchschnitt 80.416 Euro Bruttoverdienst auf die Konten der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer.

Das Gastgewerbe erreichte dagegen laut den Statistikern durchschnittlich 23.722 Euro Bruttojahresverdienst. Etwas mehr Geld bekamen mit 35.263 Euro die Beschäftigten der Sparte Kunst, Unterhaltung und Erholung. 36.149 Euro inklusive Sonderzahlungen waren es im Bereich Post, Kurier- und Expressdienste.

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Mindestlohn steigt am 1. Oktober auf 12 Euro

Berlin (dpa) – Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steigt am 1. Oktober auf 12 Euro. Das beschloss der Bundestag in Berlin.

Das Mindestlohngesetz von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wurde mit den Stimmen der Koalition und der Linken verabschiedet. Die Unionsabgeordneten und die AfD enthielten sich. Derzeit liegt der Mindestlohn bei 9,82 Euro brutto. Zum 1. Juli steigt er turnusmäßig auf 10,45 Euro. Zugleich steigt die Grenze für Minijobs im Oktober von 450 auf 520 Euro. Weiterlesen

Heil ruft «alle» zu Beitrag gegen Inflation auf

Berlin (dpa) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht Gewerkschaften, Arbeitgeber und Politik für wirksame Schritte gegen die Inflation in Deutschland gefordert.

«Alle werden ihren Beitrag leisten müssen», sagte Heil bei den Haushaltsberatungen im Bundestag. Er bezog sich ausdrücklich auf die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeschlagene Konzertierte Aktion mit den Sozialpartnern. «Da geht es um Löhne, da geht es um Entlastungen, das geht es darum, dass der Sozialstaat funktioniert», sagte Heil. Weiterlesen

Mindestlohn soll erhöht werden – Kritik am Gesamtpaket

Berlin (dpa) – Die Ampelkoalition im Bundestag will am Freitag die versprochene Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro beschließen. Den Abgeordneten liegt dazu ein Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil vor. Die Erhöhung der Lohnuntergrenze ist zum 1. Oktober geplant.

Der Gesetzentwurf geht von etwa 6,2 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Stundenlohn unter 12 Euro aus. Frauen sowie Menschen in Ostdeutschland sollen überproportional von der Anhebung profitieren. Weiterlesen

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