Pflege: Kritik an Tätigkeitsverboten für Ungeimpfte

Saarbrücken (dpa/lrs) – Angesichts des Auslaufens der Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte zum Jahresende hat die Saarländische Pflegegesellschaft (SPG) kürzlich ausgesprochene Tätigkeitsverbote für Ungeimpfte kritisiert. «Dass in dieser Situation für wenige Wochen oder gar Tage Beschäftigungsverbote für das dringend benötigte Pflegepersonal verhängt werden, ist überhaupt nicht nachvollziehbar», teilte der Vorsitzende der Gesellschaft, Holger Wilhelm, am Mittwoch in Saarbrücken mit.

Er appellierte an den saarländischen Sozialminister Magnus Jung (SPD), «dem Beispiel anderer Bundesländer zu folgen» und von Beschäftigungsverboten abzusehen. Die Pflegegesellschaft habe «kein Verständnis» dafür, dass kürzlich vom Regionalverband Saarbrücken sowie von den Landkreisen Merzig-Wadern und Saarlouis Verbote für ungeimpfte Pflegekräfte und andere ungeimpfte Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen ausgesprochen wurden. Weiterlesen

Rheinland-Pfalz bleibt bei Maskenpflicht im ÖPNV

Mainz (dpa/lrs) – Anders als in Bayern oder Sachsen-Anhalt müssen Fahrgäste in Bussen und Bahnen in Rheinland-Pfalz weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das Bundesland halte an der Maskenpflicht im ÖPNV fest, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Mainz mit. Auch Hessen behält die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr bei. Sozialminister Kai Klose (Grüne) hatte diese Haltung bereits Mitte November damit begründet, dass die Menschen in Bussen und Bahnen teilweise sehr eng zusammenkommen. In Bayern und Sachsen-Anhalt hingegen fällt die Verpflichtung zum Wochenende weg, es gibt dann nur noch die Empfehlung, im ÖPNV eine Maske zu tragen.

RKI-Chef Wieler wirbt weiter für Isolation und Masken

Berlin (dpa) – Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, wirbt angesichts der unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern weiter für eine Isolation von Corona-Infizierten und für das Tragen von Masken. Inwieweit dies umgesetzt werde, sei «letztlich eine politische Entscheidung», sagte Wieler der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Dienstag).

Dank der Masken bleibe die Zahl der Atemwegserkrankungen insgesamt im Rahmen. «Momentan fällt auf, dass sich immer mehr Menschen mit der Grippe anstecken. Deshalb denke ich, dass es im Winter keine reine Corona-Welle geben wird, sondern dass eine Reihe von Atemwegsinfektionen parallel um sich greifen.» Dank Impfstoffen und Medikamenten sei die Ausgangslage im Kampf gegen Corona aber besser als zuvor. Weiterlesen

Kubicki über Lauterbach: «Er kann das Haus nicht führen»

Berlin (dpa) – Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert und Schwäche bei der Leitung seines Ressorts vorgeworfen.

«Ich gehe, ehrlich gesagt, nicht davon aus, dass Karl Lauterbach als Gesundheitsminister die ganze Legislaturperiode im Amt bleibt», sagte Kubicki der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». «Die SPD ist doch selbst komplett genervt von Lauterbach. Wenn Sie sich bei Mitarbeitern seines Hauses umhören, ist die Frustration nicht mehr zu toppen. Die Leute fragen, welchen Twitterkanal sie denn nutzen müssten, um zu wissen, was der Minister will.» Weiterlesen

Weniger Geburten durch Belastungen der Pandemie

Berlin/Wiesbaden (dpa) – Die späte Impfempfehlung für Schwangere und die Belastungen der Corona-Pandemie haben 2022 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zu einem Rückgang der Geburten geführt. Von Januar bis August seien nach vorläufigen Zahlen etwa acht Prozent weniger Kinder geboren worden als im selben Zeitraum 2021, teilte Destatis am Freitag in Berlin mit.

Laut Olga Pötzsch, Referentin von Destatis, gibt es drei Faktoren, die den Rückgang erklären könnten. Zum einen sei die Corona-Impfung am Anfang priorisiert worden – junge, gesunde Menschen hätten sich dadurch nicht impfen lassen können. «Und es gab sehr lange Zeit keine explizite Empfehlung der Stiko für Schwangere und Stillende», sagte Pötzsch. Diese habe die Stiko, also die Ständige Impfkommission, erst im September 2021 gegeben. «Und man kann vermuten, dass Paare, die sich ein Kind wünschten, tatsächlich das abwarten wollten, sich erstmal vielleicht impfen lassen wollten.» Weiterlesen

«Plateau» bei Corona – andere Atemwegserkrankungen legen zu

Berlin (dpa) – Die Corona-Inzidenz stagniert – und andere Atemwegserkrankungen legen zu. «Der Infektionsdruck ist im Herbst in allen Altersgruppen generell hoch, da auch die Verbreitung von akuten Atemwegsinfektionen durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen schlechter zu verhindern ist», schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem gestern Abend veröffentlichten Wochenbericht zur Entwicklung der Corona-Pandemie.

Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche gleich geblieben, heißt es. In der Woche zuvor war die Corona-Inzidenz im gleichen Zeitraum noch um 17 Prozent gesunken. Die Zahl der Krankenhausbehandlungen von Menschen mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und COVID-19 ging ebenfalls nicht weiter zurück. Weiterlesen

Flug-Ausschluss: Lufthansa entschädigt jüdische Reisende

Frankfurt/Main (dpa) – Die Lufthansa hat jüdische Reisende finanziell entschädigt, denen im Mai pauschal der Weiterflug nach Budapest verweigert worden war.

Man habe mit der «überwiegenden Mehrheit der Passagiere» eine Einigung erzielt, bestätigte ein Unternehmenssprecher einen Bericht des Branchendienstes «Simply Flying», ohne weitere Details zu nennen.

Laut Bericht soll Lufthansa jedem einzelnen betroffenen Passagier 21.000 Dollar (rund 20 125 Euro) Wiedergutmachung zahlen, was zu Gesamtkosten von rund 2,6 Millionen Dollar führen würde. Dazu kommt ein erheblicher Image-Schaden. Weiterlesen

Corona-Lockerungen: «Das ist so ein Gedrängele»

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor vorschnellen Festlegungen zu weiteren Corona-Lockerungen im Frühjahr etwa im öffentlichen Nahverkehr gewarnt. «Ich werde ja jetzt jeden Tag damit konfrontiert, was sollen wir im April machen, was sollen wir im März machen», sagte der SPD-Politiker in Berlin.

«Das ist so ein Gedrängele, wo es darum geht, wer ist der schnellste Lockerer.» Er sei in diesem Punkt aber gestimmt wie ein klassischer Arzt: «Ich muss mich mit dem medizinischen Problem beschäftigen, was wir jetzt haben.» Derzeit gebe es noch um die 1000 Tote pro Woche, volle Krankenhäuser und zu erwarten sei eine Corona-Winterwelle.

«Lassen Sie uns doch erstmal dieses Problem konzentriert lösen und nicht ständig gemischte Signale geben», mahnte Lauterbach. Es sei «nicht akzeptabel, dass wir in den letzten Monaten einer schweren Pandemie noch einmal viele Leute verlieren, weil die Botschaften, die wir senden, gemischt sind und weil wir die Maßnahmen nicht umsetzen, die so wirkungsvoll sind und uns schon so lange gut dienen.» Weiterlesen

Massive Polizeipräsenz verhindert neue Proteste in China

Corona-Politik
Von Andreas Landwehr und Jörn Petring, dpa

Peking (dpa) – Massive Polizeipräsenz hat in mehreren chinesischen Städten ein Wiederaufflammen der Proteste gegen die harte Null-Covid-Politik verhindert. Trotz des Unmuts in der Bevölkerung über Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests will die Regierung an den rigorosen Maßnahmen festhalten. Wie der Sprecher der Gesundheitskommission, Mi Feng, am Dienstag in Peking mitteilte, soll jedoch die Impfkampagne vorangetrieben werden – insbesondere in der älteren Gruppe der Bevölkerung.

Aus Angst vor Nebenwirkungen wurden Ältere in dem 1,4-Milliarden-Einwohner-Land bislang seltener geimpft. So bekamen erst 40 Prozent der Menschen über 80 Jahren eine Booster-Spritze, wie die Gesundheitskommission berichtete. Dies könnte nach Einschätzung von Experten bei einer unkontrollierten Corona-Welle zu vielen Opfern führen. Fortschritte wären eine wichtige Voraussetzung für eine Lockerung. Weiterlesen

Massive Polizeipräsenz verhindert neue Proteste in China

Peking (dpa) – Massive Polizeipräsenz hat in mehreren chinesischen Städten ein mögliches Wiederaufflammen der Proteste gegen die harte Null-Covid-Politik der Regierung verhindert. In der Hauptstadt Peking und in Metropolen wie Shanghai, Guangzhou und Hangzhou waren seit Montag verstärkt Sicherheitskräfte auf den Straßen zu sehen. Vielfach wurden Passanten angehalten, mussten sich ausweisen und ihre Handys zeigen, die auf verdächtige Inhalte oder Programme wie Tunneldienste (VPN) zur Umgehung der chinesischen Zensur untersucht wurden.

Aus Protest gegen die rigorosen Null-Covid-Maßnahmen wie Ausgangssperren, Zwangsquarantäne, Massentests und ständige Kontrolle über Corona-Apps waren am Wochenende in mehreren Städten Tausende von Menschen auf die Straßen gegangen. In Peking riefen sie «Hebt den Lockdown auf» und «Wir wollen keine PCR-Tests, wir wollen Freiheit». Es waren die größten Proteste in China seit der Demokratiebewegung, die das Militär 1989 blutig niedergeschlagen hatte. Weiterlesen

Ethikrat fordert Augenmerk auf junge Menschen in Krisen

Berlin (dpa) – Der Deutsche Ethikrat fordert als Lehre aus schweren Belastungen in der Corona-Pandemie ein deutlich größeres Augenmerk auf die Belange junger Menschen in gesellschaftlichen Krisen. Die Vorsitzende Alena Buyx sagte in Berlin, es sollte eine Regel sein: «Wie schützen wir die jungen Gerenationen, und wie können wir dafür sorgen, dass wir ihnen nicht zu viel aufbürden.» Dies betreffe angesichts sich «stapelnder» Krisen mit dem Ukraine-Krieg, Inflation und Klimaveränderung nicht allein die Gesundheitspolitik.

Buyx erläuterte, jüngere Generationen seien inzwischen Minderheiten in der Gesellschaft geworden. Dies führe zu der Gefahr, dass sie bei der Krisenbewältigung ins Hintertreffen geraten. «Das darf nicht passieren.» Konkret könne dies beispielsweise auch Vorhaben des Wirtschafts- oder Umweltministeriums betreffen. Weiterlesen

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