«Ewige Chemikalien» sollen in EU beschränkt werden

Berlin/Brüssel (dpa) – Sie weisen Schmutz und Wasser ab: Die sogenannten PFAS-Chemikalien werden deshalb in Produkten wie beschichteten Pfannen und Jacken genutzt. Für Gesundheit und Umwelt können sie jedoch schädlich sein. Nun will Deutschland in der EU gemeinsam mit Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden etwa 10.000 dieser «ewigen Chemikalien» verbieten lassen.

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kündigte an, der Umweltbelastung durch diese besonders problematischen Chemikalien einen Riegel vorschieben zu wollen. Die Behörden schätzen, dass in den nächsten 30 Jahren rund 4,4 Millionen Tonnen PFAS in die Umwelt gelangen, wenn nichts dagegen unternommen wird. Weiterlesen

Nächstes VW-Batteriezellwerk kommt – Produktion in Spanien

Wolfsburg/Valencia (dpa) – Die Region Valencia in Spanien steht nun endgültig als nächster Ort für das europäische Batteriezell-Netz des VW-Konzerns fest. 2026 solle dort ein Werk mit über 3000 Beschäftigten seinen Betrieb aufnehmen, kündigte der Autobauer am Mittwoch an.

Zum Jahreswechsel sei ein passendes Grundstück in Sagunto gekauft worden. Die Stadt liegt rund 300 Kilometer südwestlich von Martorell, wo die Tochter Seat ihren Hauptsitz hat. Außerdem soll die neue Zellfabrik das Fahrzeugwerk in Pamplona mitversorgen. Im Zentrum Valencias hat die VW-Batteriesparte PowerCo jetzt auch eine eigene Niederlassung, um von dort aus die Aktivitäten in Spanien zu koordinieren. Weiterlesen

Russland-Rückzug bringt BASF Milliardenverlust

Ludwigshafen (dpa) – Die BASF-Tochter Wintershall Dea zieht sich aus Russland zurück – und brockt ihrem Mutterkonzern für 2022 einen Milliardenverlust ein. Unter dem Strich blieb bei BASF ein Fehlbetrag von rund 1,4 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern überraschend am Dienstagabend nach Börsenschluss in Ludwigshafen mitteilte. Hauptursache waren Abschreibungen auf Wintershall Dea in Höhe von 7,3 Milliarden Euro. Die Tochter beklagt eine faktische Enteignung ihrer dortigen Beteiligungen in Russland. Sie plant den Angaben zufolge einen vollständigen Rückzug aus dem Land unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Die Aktie sackte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um 3,6 Prozent ab.

«Eine Fortführung unseres Geschäftes in Russland ist nicht tragbar», sagte Wintershall-Dea-Chef Mario Mehren laut einer separaten Mitteilung. Der Krieg habe die Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa zerstört. Außerdem habe die russische Regierung die Tätigkeit westlicher Unternehmen in dem Land eingeschränkt. «Die Joint Ventures wurden de facto wirtschaftlich enteignet», sagte Mehren. Weiterlesen

Scholz spricht mit Chemieindustrie über Standortfragen

Mainz (dpa/lrs) – Am zweiten Tag seines Besuchs in Rheinland-Pfalz wird sich Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag (8.00 Uhr) in der Mainzer Staatskanzlei mit Spitzenvertretern der Chemieindustrie treffen. Auf Einladung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll es unter anderem um Innovationen und den Umbau der Industrie angesichts von Digitalisierung, Klimawandel und demografischen Veränderungen in der Gesellschaft gehen. An dem Gespräch nehmen unter anderem BASF-Vorständin Melanie Maas-Brunner und die Deutschlandchefin des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, Sabine Nikolaus, sowie Vertreter von Industrieverbänden und Gewerkschaften teil. Am Abend zuvor wollte Scholz bei der Jahresauftaktveranstaltung der rheinland-pfälzischen SPD in Mainz das zehnjährige Dienstjubiläum von Ministerpräsidentin Dreyer feiern.

IG BCE will Arzneimittelreserve

Hannover/Berlin (dpa) – Wegen der Versorgungsprobleme bei etlichen wichtigen Medikamenten fordert die Chemie-Gewerkschaft IG BCE den Aufbau einer strategischen Arzneimittelreserve für Europa. «Deutschland war einmal die Apotheke der Welt, das sind wir nicht mehr», sagte der Vorsitzende Michael Vassiliadis am Montag in Hannover. Man brauche eigene Notbestände zentraler Pharmaprodukte. «Das muss man jetzt gemeinsam besprechen.» Notwendig sei auch eine mehrfach abgesicherte Produktion «versorgungskritischer Wirkstoffe», für die es bisher mitunter nur eine einzige Anlage weltweit gebe.

Bei einigen Grundarzneien wie Schmerzmitteln und Fiebersäften für Kinder, stellenweise jedoch auch bei Krebsmedikamenten herrschten zuletzt Engpässe. Vor allem Basissubstanzen kommen inzwischen aus Indien oder China. Vassiliadis sagte, auf diesem «strategischen Feld» sei ein Frühwarnsystem hilfreich. Versorgungssicherheit müsse künftig Kernkriterium sein. Weiterlesen

Gewerkschaft: Preisbremsen «gutes Paket», aber nachschärfen

Berlin/Hannover (dpa) – Der IG-BCE-Chef und Co-Vorsitzende der Gaskommission, Michael Vassiliadis, sieht mit den vom Bundestag beschlossenen Energiepreisbremsen einen wichtigen Schritt zur Entlastung von Verbrauchern und Industrie.

«Das ist so, wie es verabschiedet wurde, insgesamt wirklich ein gutes Paket», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Jedoch sollte die Ampelkoalition auch in weiteren Gesprächen auf EU-Ebene versuchen, in zwei wichtigen Punkten nachzusteuern. Diese beträfen vor allem große Betriebe, die gleichermaßen auf hohe Strom- wie Gasmengen angewiesen seien. Weiterlesen

Chemiebranche erwartet Umsatz- und Produktionsrückgang

Frankfurt/Main (dpa) – Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie schöpft in der Energiekrise keine Hoffnung für das kommende Jahr. Nach einem Produktionseinbruch warnte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vor weiteren kräftigen Rückgängen 2023.

Auch der Umsatz werde «aller Voraussicht nach» schrumpfen, sagte VCI-Präsident Markus Steilemann in Frankfurt. Eine konkrete Prognose gab der Verband nicht ab. Er warnte vor der Abwanderung von Chemiebetrieben ins Ausland wegen der hohen Gas- und Strompreise in Deutschland.

«Die Ertragslage der gesamten Branche hat sich im Jahresverlauf rapide verschlechtert», sagte Steilemann. Die Vorzeichen für 2023 in der drittgrößten deutschen Industriebranche nach dem Auto- und Maschinenbau seien denkbar schlecht. Jedes vierte Branchenunternehmen mache Verluste. Insbesondere der Mittelstand sei betroffen. Auch Kurzarbeit werde im Frühjahr wieder Thema werden, sagte Steilemann. Weiterlesen

Hohe Gaspreise belasten BASF

Ludwigshafen (dpa) – Dem Chemiekonzern BASF machen die steigenden Gaspreise zunehmend zu schaffen. «Wir müssen wirtschaftliche Entscheidungen treffen, ob wir bestimmte Anlagen bei diesen Preisen laufen lassen können oder nicht», sagte BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel im Gespräch mit den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa.

So habe etwa die BASF-Ammoniakproduktion an den Standorten Antwerpen und Ludwigshafen an zwei der drei Anlagen seit März «über weite Teile des Jahres gestanden». Ammoniak wird zum Beispiel für die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft gebraucht.

Das benötigte Ammoniak habe BASF zum Teil auf dem Weltmarkt billiger zugekauft, als es das Unternehmen hätte selbst produzieren können. «Den Sommer über ging das ganz gut», sagte Engel. «Wir müssen schauen, wo es betriebswirtschaftlich Sinn ergibt zu produzieren. Wo der Markt nicht bereit ist, die entsprechenden Preise zu zahlen, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Produktion zurückzunehmen.» Weiterlesen

Hohe Gaspreise belasten BASF: Verbrauch zurückgefahren

Ludwigshafen (dpa) – Dem Chemiekonzern BASF machen die steigenden Gaspreise zunehmend zu schaffen. «Wir müssen wirtschaftliche Entscheidungen treffen, ob wir bestimmte Anlagen bei diesen Preisen laufen lassen können oder nicht», sagte BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel im Gespräch mit den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. So habe etwa die BASF-Ammoniakproduktion an den Standorten Antwerpen und Ludwigshafen an zwei der drei Anlagen seit März «über weite Teile des Jahres gestanden». Ammoniak wird zum Beispiel für die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft gebraucht.

Das benötigte Ammoniak habe BASF zum Teil auf dem Weltmarkt billiger zugekauft, als es das Unternehmen hätte selbst produzieren können. «Den Sommer über ging das ganz gut», sagte Engel. «Wir müssen schauen, wo es betriebswirtschaftlich Sinn ergibt zu produzieren. Wo der Markt nicht bereit ist, die entsprechenden Preise zu zahlen, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Produktion zurückzunehmen.» Weiterlesen

Energieverbrauch der Industrie weiter gestiegen

Bad Ems (dpa/lrs) – Der Energieverbrauch der rheinland-pfälzischen Industrie ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 um knapp 3,5 Prozent gestiegen. Im Zehn-Jahres-Vergleich nahm der Verbrauch um 1,8 Prozent zu, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Insgesamt verbrauchte die Industrie im vergangenen Jahr 87.284 Gigawattstunden. 72 Prozent wurden von der wichtigen chemischen Industrie genutzt (plus 3,8 Prozent). Die Branche braucht einen beachtlichen Teil der Energieträger wie Öl und Gas allerdings nicht zur Energiegewinnung, sondern als Ausgangsstoff für Produkte. Wie im Vorjahr seien knapp 35 Prozent des Energieverbrauchs der Industrie auf diese Art der Verwendung entfallen, teilte das Landesamt mit.

 

 

Giftiger Stoff ausgetreten – BASF: keine Gefahr für Anwohner

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Aus einem Werk des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen ist aus bisher unbekannten Gründen der giftige Stoff Ethylendiamin ausgetreten. Kurzeitig habe sich am Montag eine sichtbare weiße Wolke gebildet, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte. Ein Mitarbeiter sei dabei mit seiner Hand in direkten Kontakt mit dem Stoff gekommen und wurde von dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Ethylendiamin kann laut BASF unter anderem allergische Hautreaktionen verursachen und beim Einatmen zu Atembeschwerden führen. Weiterlesen

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