BASF bestätigt nach Absatzeinbruch Jahresziele

Ludwigshafen (dpa) – Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat nach einem schwachen Jahresstart seine Ziele für dieses Jahr bestätigt. «BASF ist besser in das Jahr gestartet als von Analysten erwartet. Und dies in einem stagnierenden und schwierigen konjunkturellen Umfeld», sagte Konzernchef Martin Brudermüller am Donnerstag vor der Hauptversammlung. Dazu beigetragen hätten vor allem Geschäfte mit Kunden aus der Landwirtschaft und der Autobranche. Der Dax-Konzern hatte bereits vor zwei Wochen vorläufige Zahlen vorgelegt.

Für das laufende Jahr peilt die BASF-Führung weiter einen Umsatz von 84 bis 87 Milliarden Euro an. Das wäre lediglich im besten Fall so viel wie im Vorjahr. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebit) rechnet das Management mit 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro – und damit bis zu 30 Prozent weniger als 2022. Vor allem das erste Halbjahr dürfte nach Angaben vom Februar schwach ausfallen. Weiterlesen

BASF legt finale Quartalszahlen vor

Ludwigshafen/Mannheim (dpa) – Auf der Hauptversammlung des weltgrößten Chemiekonzerns BASF werden an diesem Donnerstag (ab 10 Uhr) Aussagen des Managements zum geplanten Stellenabbau im Konzern und zur Geschäftsentwicklung erwartet. Das Ludwigshafener Unternehmen plant, unter dem Strich weltweit 2600 Stellen zu streichen. Fast zwei Drittel davon sollen auf Deutschland entfallen. Am Tag des Aktionärstreffen in Mannheim will BASF auch die finalen Zahlen zum ersten Quartal veröffentlichen. Weiterlesen

21 Kinder durch Chlorgas in Schwimmbad verletzt

Bergheim (dpa) – Durch den Austritt von Chlorgas in einem Schwimmbad in Bergheim bei Köln sind am Dienstag 21 Kinder und drei Erwachsene verletzt worden. Alle Kinder würden mit leichten bis mittleren Verletzungen in umliegende Kinderkrankenhäuser gebracht, teilte die Feuerwehr mit.

Auch die drei Erwachsenen, allesamt Lehrkräfte, würden im Krankenhaus behandelt. Bei den Verletzungen handele es sich um Atemwegsreizungen, starken Husten und tränende Augen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Weiterlesen

BASF steckt Absatzeinbruch besser weg als gedacht

Ludwigshafen (dpa) – Ein Einbruch der Absatzmengen hat den weltgrößten Chemiekonzern BASF zum Jahresstart deutlich getroffen. Im ersten Quartal sackten Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft deutlich nach unten. Allerdings steckte der Dax-Konzern die Entwicklung besser weg als gedacht. Denn während die Einnahmen noch stärker zurückgingen als von Analysten erwartet, kam es bei der Gewinnentwicklung nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Vor allem das Geschäft mit der Landwirtschaft überraschte positiv, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Ludwigshafen mitteilte.

An der Börse wurden die Neuigkeiten vom Nachmittag eher positiv aufgenommen. Hatte der Kurs der BASF-Aktie vor den Nachrichten noch im Minus gelegen, sprang er danach um bis zu 1,2 Prozent ins Plus. Am Abend ging das Papier mit einem Aufschlag von 0,64 Prozent auf 49,425 Euro aus dem Handel. Das war mehr als sechs Prozent mehr als zum Jahreswechsel. Kurz vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 war das Papier allerdings noch zu rund 69 Euro gehandelt worden. Weiterlesen

Buhlen um die Besten: Pharma-Fachkräfte in Grenznähe gesucht

Von Marco Krefting und Alexander Sturm, dpa

Baden-Baden/Basel (dpa) – Bei der Suche nach Fachkräften macht der deutschen Pharma- und Chemiebranche insbesondere an der Grenze zur Schweiz die Konkurrenz aus der Eidgenossenschaft zu schaffen. «Der Wettbewerb um Talente wird immer größer», sagt Christjan Knudsen vom Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg. Er kritisiert eine «Über-Akademisierung» in Deutschland. Betriebe bräuchten «gut ausgebildete, fitte gewerbliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter».

Der verschärfte Fachkräftemangel nahe der Schweiz liegt zum einen an höheren Gehältern, wie eine Umfrage der Deutsche Presse-Agentur in der Branche ergab. Zum anderen verschärfen Fachkräftemangel, eine niedrige Arbeitslosenquote und Wohnungsmangel die Lage. Firmen wie Takeda, Novartis, Evonik und Roche lassen sich daher viel einfallen, um Personal in der Grenzregion zu gewinnen und zu halten. Das können zum Beispiel ein Fahrtkostenzuschuss für den Nahverkehr, Kita-Plätze oder die Übernahme von Umzugs- oder Maklerkosten sein.

Konkurrenz durch Schweizer Unternehmen

Verbände verstärkten in der Region gezielt ihre Ausbildungskampagne, sagt ein Sprecher der Vereinigung Chemie BW. Beim Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) heißt es, generell habe die Schweiz eine «Sogwirkung» auf Arbeitnehmer in Grenznähe – wegen guter Gehälter und niedrigerer Steuern.

Simone Berger, Personalchefin bei Stada, spricht von einer Gehaltsexplosion in manchen Pharmabereichen: Ausgewählte Spezialisten für Lieferketten etwa verlangten nahezu das Doppelte wie vor fünf Jahren. Auch Experten für Regulatorik seien sehr gefragt. «Natürlich gibt es auch die Konkurrenz durch Schweizer Pharmaunternehmen, die Verträge mit niedrigeren Steuern vor Ort anbieten können.»

Für Takeda sind das deutlich höhere Gehaltsniveau in der Schweiz sowie die geringe Bevölkerungsdichte und der Wohnungsmangel im Süden Baden-Württembergs nur einige Herausforderungen, wie eine Sprecherin erklärt. Hinzu kämen die niedrige Arbeitslosenquote und der damit verbundene Fachkräftemangel. Gerade in industriell geprägten Städten wie Singen werde dringend bezahlbarer Wohnraum benötigt. 40 Prozent der Stellen sind den Angaben zufolge mehr als 60 Tage offen.

Mitarbeiter-Fluktuation in die Schweiz

Eine Evonik-Sprecherin erklärt, dass auch Größe und Bekanntheit eines Arbeitgebers oder eine Vergütung am Standort Rheinfelden oberhalb des Chemietarifs nichts änderten: «Es ist häufig aufwendiger und dauert länger als in anderen Regionen Deutschlands, eine Stelle mit qualifiziertem Personal nachzubesetzen.» Viele Firmen entlang des Hochrheins spürten eine Mitarbeiter-Fluktuation in die Schweiz.

Nach Zahlen der Wirtschaftsregion Südwest pendelten 2021 mehr als 63.000 Menschen aus Deutschland in die Schweiz, mehr als die Hälfte davon aus den Landkreisen Waldshut und Lörrach. Thomas Bösch, Präsident des Arbeitgeberverbands Basler Pharma-, Chemie- und Dienstleistungsunternehmen (VBPCD), sagt: «Der Arbeitsmarkt in der Region Basel ist schon seit Jahrhunderten trinational.» Rund ein Drittel der Mitarbeiter bei den VBPCD-Mitgliedfirmen seien Grenzgänger aus dem französischen und deutschen Umland. Doch nicht nur das Lohnniveau sei in der Schweiz höher, auch die Kosten. Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen werden aus seiner Sicht entscheidend sein, um genügend Personal für die ganze Region gewinnen zu können.

Wettbewerb vor allem in der Produktion

Der Pharmakonzern Novartis etwa hat einen Standort in der Kleinstadt Wehr unmittelbar an der Grenze und spürt starken Wettbewerb vor allem in der Produktion. «Wir nutzen daher alternative Wege, um entsprechend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden», sagt eine Sprecherin und nennt lokale Angebote oder Empfehlungsprogramme als Beispiele. Weniger schwierig sei es bei gut ausgebildeten Kräften. «Hier setzen wir vor allem auf die interne Weiterentwicklung junger Fachkräfte.» Eventuelle Vakanzen sollen so vor allem aus den eigenen Reihen nachbesetzt werden.

Um Mitarbeiter zu finden, werfen Unternehmen einiges in die Waagschale. So bietet Takeda, das neben Singen einen Standort in Konstanz hat, einen Fahrtkostenzuschuss für den Nahverkehr, Gesundheits- und Sportprogramme, eine Pflegezusatzversicherung, Kita-Plätze und übernimmt häufig Umzugs- oder Maklerkosten. Auch andere Firmen berichten von Unterstützungen und außertariflichen Angeboten.

Ein Arbeitsverhältnis in Deutschland biete umfassenden Arbeitnehmerschutz und zusätzliche gesetzliche Familienleistungen, heißt es beim Pharmariesen Roche. Eine Sprecherin von Boehringer Ingelheim sagt: «Sowohl als Land wie auch als Unternehmen punkten wir auch international mit unseren guten Rahmenbedingungen – etwa beim Thema Work-Life-Balance.» Als Argumente für eine Beschäftigung in Deutschland zählten neben niedrigeren Lebenshaltungskosten Dinge wie Elternzeit, Kinderbetreuung, Urlaubs- und Feiertagsregelungen, aber auch betriebliche Regelungen wie flexible Arbeitszeitgestaltung.

Vernetztes Arbeiten ein Plus

Bei berufserfahrenen Experten sei auch der inhaltliche Fokus des Jobs wie ein konkreter Forschungsbereich wichtig. Gerade Ausländer, die in der Schweiz studierten, seien für Wechsel nach Deutschland offen.

Roche mit Standorten quasi in Nachbarschaft auf beiden Seiten der Grenze sieht das sogar als Vorteil, weil die Nähe vernetztes Arbeiten in globalen Teams ermögliche und Entwicklungsoptionen biete. Oft bewerben sich Interessierte sowohl auf Stellen in Deutschland als auch in der Schweiz, wie ein Sprecher berichtet.

Weiter von der Grenze entfernt spielt Konkurrenz aus der Schweiz offenbar weniger eine Rolle. So hat Boehringer in Biberach keine Probleme mit offenen Stellen. Auch beim Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck sagen Bewerber laut einer Sprecherin nicht ab, weil sie anderswo mehr verdienen. Seien Qualifikationen wie im Bereich Datenanalyse besonders gefragt, sei man bereit nachzulegen.

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Chemiebranche erwartet weiter kräftig sinkende Produktion

Frankfurt/Main (dpa) – Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie erwartet nach einem schwierigen Jahr eine erneut kräftig schrumpfende Produktion. Die Herstellung werde 2023 um fünf Prozent sinken, teilt der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mit. Der Branchenumsatz dürfte bei sinkenden Preisen zudem um sieben Prozent fallen. Die Chemie ohne Pharma betrachtet dürfte es härter treffen: Hier prognostizierte der Verband einen Produktionsrückgang von acht Prozent und ein deutliches Umsatzminus von zehn Prozent. Weiterlesen

Nur noch Mini-Gewinn für Continental – trotzdem Zuversicht

Hannover (dpa) – Die starken Kostenzuwächse für Energie, Rohstoffe und Transporte haben den Gewinn des Autozulieferers Continental 2022 unterm Strich fast komplett aufgezehrt – im laufenden Jahr soll sich das Geschäft aber erholen. Wie der Dax-Konzern mitteilte, schrumpfte das Nettoergebnis von 1,4 Milliarden Euro (2021) auf 67 Millionen Euro zusammen. Auch hohe Abschreibungen wegen des wieder gestiegenen Zinsniveaus und der Russland-Sanktionen spielten dabei eine Rolle, erklärte Finanzchefin Katja Dürrfeld.

Vorstandschef Nikolai Setzer sprach von einem «weiteren Jahr mit Gegenwind». Aber: «In Anbetracht der zahlreichen Herausforderungen haben wir uns 2022 operativ gut behauptet.» Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine und des Covid-Lockdowns in China hatten die Hannoveraner erheblich belastet. Hinzu kam der Mangel an Elektronik, der das weltweite Auto- und Maschinenbaugeschäft ausbremste. Seine zuvor angepassten Ziele erreichte Conti jedoch. Weiterlesen

Kartelluntersuchung gegen Duftstoffhersteller wie Symrise

Brüssel/Bern (dpa) – Führende Duftstoff- und Aromenhersteller sind wegen des Verdachts auf Preisabsprachen ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. Am Dienstagabend hatte die EU-Kommission mitgeteilt, ein Wettbewerbsverfahren in der Branche gestartet zu haben, aber keine Namen genannt. Die Schweizer Wettbewerbskommission Weko bestätigte eine eigenen Kartelluntersuchung gegen mehrere Hersteller und nannte am Mittwochmorgen als betroffene Unternehmen die Schweizer Hersteller Firmenich International sowie Givaudan, den deutschen Dax-Konzern Symrise mit Sitz im niedersächsischen Holzminden und den US-Hersteller International Flavors & Fragrances.

Duftstoffe werden zur Herstellung zahlreicher Produkte verwendet, darunter insbesondere Kosmetik- und Körperpflegeprodukten sowie Wasch- und Reinigungsmittel. Weiterlesen

BASF warnt Anwohner vor «Fackeltätigkeit» im Werksteil Nord

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen kann es in dieser Woche zu sichtbarem Feuerschein kommen. Grund sei das Wiederanfahren einer Anlage im Werksteil Nord, teilte der Konzern am Montag in Ludwigshafen mit. Die Folge könnten sogenannte Fackeltätigkeiten sein. Diese würden möglicherweise bis zum Ende der Woche sichtbar sein. «BASF bittet ihre Nachbarn um Verständnis», heißt es in der Mitteilung.

Evonik rechnet mit Gewinnrückgang

Essen (dpa) – Der Chemiekonzern Evonik rechnet in diesem Jahr in einem weiter schwierigen Marktumfeld mit einem Gewinnrückgang. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 2,1 Milliarden und 2,4 Milliarden Euro liegen und damit unter dem Vorjahresergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro, wie der MDax-Konzern mitteilte. Der Umsatz soll zwischen 17 Milliarden und 19 Milliarden Euro betragen – nach 18,5 Milliarden Euro im Vorjahr.

Man blicke vor dem Hintergrund zahlreicher Unwägbarkeiten mit verhaltenem Optimismus auf 2023. Der Ausblick werde durch die Unklarheit erschwert, wie nachhaltig sich Energiepreise und Inflation wieder beruhigten und wie stark die konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft und vor allem Chinas ausfielen. «Insbesondere im ersten Quartal dürfte sich die negative Entwicklung der zweiten Jahreshälfte 2022 noch fortsetzen.» Weiterlesen

Merck stellt sich auf Gewinnrückgang ein

Darmstadt (dpa) – Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck stellt sich nach einem Gewinnanstieg 2022 auf rauere Zeiten ein. Profitierte das Dax-Unternehmen in der Pandemie von einer immensen Nachfrage von Impfstoffherstellern weltweit, wird diese Sonderkonjunktur in diesem Jahr weiter nachlassen, wie Merck am Donnerstag mitteilte.

Zudem schwäche sich der Halbleitermarkt ab, in dem der Konzern zuletzt gut verdiente. Dazu kommen negative Wechselkurseffekte und Kostendruck wegen der Inflation, etwa bei Energie, Rohstoffen und Logistik. Vorstandschefin Belén Garijo sprach bei der Bilanzvorlage in Darmstadt von einem herausfordernden Jahr.

Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) werde im schlechtesten Fall moderat zurückgehen und höchstens etwa stabil sein, prognostizierte der Konzern mit mehr als 64.000 Beschäftigten. Der Umsatz aus eigener Kraft soll leicht bis solide zulegen. Garijo zeigte sich aber zuversichtlich, das Umsatzziel von 25 Milliarden Euro bis 2025 zu erreichen. Dazu gebe es die Möglichkeit, das Wachstum mit Übernahmen und der Lizensierung von Medikamenten anderer Firmen zu beschleunigen. Die Kapazitäten dazu hatte Garijo zuletzt mit 15 Milliarden bis 20 Milliarden Euro beziffert und sich offen für größere Deals gezeigt. Weiterlesen

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