Politiker besorgt über BASF-Sparmaßnahmen: «Warnsignal»

Mainz/Ludwigshafen (dpa/lrs) – Auf die angekündigten Sparmaßnahmen beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen haben Politiker in Rheinland-Pfalz mit Sorge reagiert.

«Die Nachricht ist natürlich eine unerfreuliche, das ist überhaupt gar keine Frage», sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Freitag. Es sei aber «gute Tradition» bei BASF, dass solche Schritte sozialpartnerschaftlich abgefedert würden. «Und dass es in anderen Bereichen der BASF eher so aussieht, dass immer mehr Fachkräfte gesucht werden und der Markt, das wissen wir alle, ist sehr schwierig.» Trotzdem könne man am Beispiel des Konzerns auch sehen, was Strukturwandel bedeute, so die SPD-Politikerin. «Dass bestimmte Dinge an Standorten nicht mehr getan werden in der Zukunft.»

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt sagte: «Es muss uns ein deutliches Warnsignal sein, dass die BASF als eines der wichtigsten Unternehmen in Rheinland-Pfalz solche massiven Einschnitte ankündigt.» Deutschland müsse im weltweiten Vergleich wieder wettbewerbsfähiger werden. Weiterlesen

Sparprogramm und Stellenabbau: Gewerkschaft kritisiert BASF

Ludwigshafen (dpa) – Der BASF-Betriebsrat und die Chemie-Gewerkschaft IG BCE halten das Sparprogramm und den geplanten Stellenabbau des weltgrößten Chemiekonzern BASF für überzogen. «Anlagen abbauen und Stellen streichen ist noch kein Konzept für eine erfolgreiche Zukunft des größten Chemieareals der Welt», kritisierte der IG-BCE-Chef und BASF-Aufsichtsrat Michael Vassiliadis am Freitag. Dieser Standort stehe vor seiner ganz eigenen Zeitenwende. Und diese sollte nur mit mutigen Innovationen und Investitionen gestaltet werden und nicht mit dem Kostenhammer. Die aktuelle Energiepreiskrise dürfe sich nicht zum dauerhaften Standortnachteil entwickeln. Weiterlesen

BASF will weltweit 2600 Stellen streichen

Ludwigshafen (dpa) – Der weltgrößte Chemiekonzern BASF will weltweit 2600 Stellen streichen. Davon entfallen rund zwei Drittel auf Deutschland, teilt der Dax-Konzern mit. BASF hatte im vergangenen Jahr wegen der explodierenden Energiekosten in Europa und der abflauenden Konjunktur ein Sparprogramm angekündigt. Damit will das Unternehmen ab 2024 jährlich 500 Millionen Euro außerhalb der Produktion einsparen, davon soll die Hälfte im Stammwerk Ludwigshafen realisiert werden. Schwerpunkte der Kosteneinsparungen sind Service-, Unternehmens- und Forschungsbereiche sowie die Konzernzentrale.

«Die Wettbewerbsfähigkeit der Region Europa leidet zunehmend unter Überregulierung», sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller laut Mitteilung. Sie leide auch immer mehr unter langsamen und bürokratischen Genehmigungsverfahren und vor allem unter hohen Kosten für die meisten Produktionsfaktoren. All dies habe bereits über viele Jahre das Marktwachstum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst. Zusätzlich belasteten jetzt die hohen Energiepreise die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit in Europa. Weiterlesen

BASF rechnet 2023 mit deutlichem Ergebnisrückgang

Ludwigshafen (dpa) – Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet im laufenden Jahr mit einem deutlichen Rückgang beim operativen Ergebnis. Die hohen Unsicherheiten aus dem vergangenen Jahr infolge des Kriegs in der Ukraine, hoher Rohstoff- und Energiekosten in Europa, steigender Preise und Zinsen werden 2023 fortbestehen, teilte der Dax-Konzern am Freitag in Ludwigshafen mit. All das werde die weltweite Nachfrage belasten. Das Unternehmen gehe daher für die Weltwirtschaft dieses Jahr nur von einem moderaten Wachstum aus. Weiterlesen

BASF legt Jahreszahlen für 2022 vor

Ludwigshafen (dpa) – Der Chemiekonzern BASF legt am Freitag in Ludwigshafen seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vor. Unternehmenschef Martin Brudermüller und Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel erläutern die Ergebnisse bei einer Pressekonferenz (10.45 Uhr).

BASF hatte im Januar mitgeteilt, dass der Konzern wegen Abschreibungen auf das Russland-Geschäft seiner Fördertochter Wintershall Dea im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht sei. Unter dem Strich häufte das Dax-Unternehmen den vorläufigen Zahlen zufolge einen Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro an Weiterlesen

Ewigkeitschemikalien PFAS vielerorts nachweisbar

Von Valentin Frimmer, dpa

Berlin (dpa) – Weit verbreitet, langlebig, potenziell giftig und in der Breite noch gar nicht untersucht: So in etwa könnte man ganz knapp die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS (gesprochen: Pifas) beschreiben. Die von der Industrie breit genutzten Substanzen werden derzeit intensiv diskutiert, denn sie sollen einem Vorstoß zufolge in der EU weitgehend verboten werden. Dabei geht es Schätzungen zufolge um insgesamt mehr als 10.000 einzelne Stoffe.

An mehr als 1500 Orten in Deutschland PFAS nachgewiesen

Die extrem stabilen Chemikalien, die natürlicherweise nicht vorkommen, können sich in der Umwelt anreichern, auch in Deutschland. Viele mit PFAS – das steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen – verunreinigten Orte sind nach Einschätzung des Umweltbundesamtes (Uba) noch unbekannt.

«Was wir sehen ist vermutlich die Spitze des Eisberges», heißt es in einer Antwort von Uba-Präsident Dirk Messner an die «Süddeutsche Zeitung» («SZ»), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Den veröffentlichten Recherchen von «SZ», NDR und WDR zufolge lassen sich an mehr als 1500 Orten in Deutschland PFAS nachweisen. Messner sprach von einem «wichtigen Beitrag, um das Mosaik weiter zusammenzusetzen».

Einige PFAS finden unter anderem über Kläranlagen ihren Weg in Flüsse, Seen und Meere. Im vergangenen Jahr ergab eine Studie, dass PFAS selbst in den entlegensten Weltregionen im Regenwasser nachweisbar sind. «Mit der Aufnahme von PFAS aus verunreinigten Böden und Wasser in Pflanzen und der Anreicherung in Fischen werden diese Stoffe auch in die menschliche Nahrungskette aufgenommen», schreibt das Uba. Menschen können PFAS zudem über die Luft und Trinkwasser aufnehmen.

Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften – die Stoffe sind unter anderem sehr stabil und öl- wie auch wasserabweisend – werden sie breit verwendet. Sie finden sich in Alltagsgegenständen wie Anoraks, Pfannen und Kosmetik, sind aber auch Teil von Industrieprozessen und technischen Anwendungen.

«Mittel- bis hochtoxisch»

Einige PFAS sind bereits weitgehend verboten, weil sie als gefährlich gelten. «Von den relativ wenigen gut untersuchten PFAS gelten die meisten als mittel- bis hochtoxisch, vor allem für die Entwicklung von Kindern», schreibt die Europäische Umweltagentur (EEA).

Behörden mehrerer Länder, darunter Deutschland, streben ein weitgehend vollständiges Verbot der Stoffgruppe in der EU an. Dabei handelt es sich um eine Art Vorsichtsmaßnahme. Der Gedanke dabei: Wenn einige der Substanzen nachweislich schädlich sind, könnten es viele andere Vertreter der Stoffgruppe auch sein.

Aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) ginge ein Komplettverbot zu weit, da dann auch viele Anwendungen untersagt wären, von denen gar keine Gefahr ausgehe. «Ich gehe davon aus, dass die Auswirkungen der Beschränkung für viele Industriezweige erheblich wären», sagte Mirjam Merz, Expertin für Chemikalienpolitik und Gefahrstoffrecht beim BDI, der dpa.

Erfüllt der Behörden-Antrag alle Formalitäten, sollen am 22. März öffentliche Konsultationen starten. Dabei können sich beispielsweise Industrievertreter für Ausnahmen stark machen. Die Entscheidung trifft am Ende die Europäische Kommission gemeinsam mit den EU-Mitgliedsstaaten. Mit einem Entschluss wird 2025 gerechnet.

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Überraschender Vorstandswechsel bei BASF: Dubourg geht

Ludwigshafen (dpa) – Zwei Tage vor Vorlage der Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr hat der Chemiekonzern BASF einen überraschenden und kurzfristigen Wechsel im Vorstand gemeldet. Saori Dubourg werde das Unternehmen zum 28. Februar verlassen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit. Dubourg war 2017 in den Vorstand bestellt worden und zuletzt für die Unternehmensbereiche Monomers, Performance Materials und Petrochemicals sowie Intermediates verantwortlich. Zudem war sie für die Region Europa zuständig. Weiterlesen

BASF will Teil der Ammoniak-Produktion stilllegen

Düsseldorf/Ludwigshafen (dpa) – Der Chemiekonzern BASF will einem Bericht zufolge einen Teil seiner Ammoniak-Produktion in Ludwigshafen stilllegen. BASF betreibt in der pfälzischen Stadt bisher zwei Ammoniak-Anlagen. Die Produktion war 2022 wegen gestiegener Gaspreise gedrosselt worden. Die ältere der Anlagen wolle der Konzern nach Informationen aus Unternehmenskreisen nicht wieder in Betrieb nehmen, berichtete das «Handelsblatt» (Mittwoch). Demnach will der Konzern die Entscheidung am Freitag auf seiner Bilanzpressekonferenz bekanntgeben. BASF teilte dazu auf Anfrage mit: «Wir kommentieren die Aussagen im «Handelsblatt» beziehungsweise Marktgerüchte nicht.» Ammoniak wird zum Beispiel für die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft gebraucht. Weiterlesen

Wechsel im Vorstand bei BASF

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Beim Chemiekonzern BASF gibt es einen Vorstandswechsel. Der Aufsichtsrat habe Stephan Kothrade mit Wirkung zum 1. März zum Mitglied des Vorstands bestellt, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Er folge Saori Dubourg, die das Unternehmen überraschend zum Monatsende verlassen wird. Dubourg wurde 2017 in den Vorstand bestellt und war zuletzt für die Unternehmensbereiche Monomers, Performance Materials und Petrochemicals sowie Intermediates verantwortlich. Zudem war sie für die Region Europa zuständig. Sie verlasse BASF im besten Einvernehmen, hieß es weiter.

Dietmar Bartsch fordert Ende der Gas- und Strompreisbremsen

Berlin (dpa) – Linksfraktionschef Dietmar Bartsch fordert ein Ende der Gas- und Strompreisbremsen. «Die Preisbremsen der Bundesregierung auf Strom und Gas verhindern sinkende Preise für die Verbraucher», sagte Bartsch der Deutschen Presse-Agentur. «Will die Bundesregierung nicht weitere Gewinnrekorde bei den Multis möglich machen, sollte sie diese Bremsen aufheben.»

Bundestag und Bundesrat hatten Ende vergangenen Jahres die Preisbremsen beschlossen, um Verbraucher zu entlasten. Bei der Gaspreisbremse beispielsweise bekamen Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen für 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs einen Bruttopreis von 12 Cent pro Kilowattstunde garantiert. Für die restlichen 20 Prozent des Verbrauchs soll der normale Vertragspreis gelten. Die Strompreisbremse funktioniert ähnlich. Weiterlesen

Bartsch fordert Ende der Gas- und Strompreisbremsen

Berlin (dpa) – Linksfraktionschef Dietmar Bartsch fordert ein Ende der Gas- und Strompreisbremsen. «Die Preisbremsen der Bundesregierung auf Strom und Gas verhindern sinkende Preise für die Verbraucher», sagte Bartsch der Deutschen Presse-Agentur. «Will die Bundesregierung nicht weitere Gewinnrekorde bei den Multis möglich machen, sollte sie diese Bremsen aufheben.» Weiterlesen

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