Süddeutschland befürchtet Nachteile bei Gasnotstand

Stuttgart/München/Wien (dpa) – Im reichen Süden Deutschlands werden bei einem Gasnotstand besonders harte Folgen für die Wirtschaft befürchtet.

Die Industrie wolle wissen, ob der Süden bei einer Notfallverteilung von Gas gegenüber dem Norden benachteiligt werde, es seien «große Ängste» im Spiel, warnte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Montag in Stuttgart bei einem Krisengipfel zur Gasversorgung. Der Grünen-Politiker will für den Fall vorbeugen, dass Russland seine Gaslieferungen an Deutschland weiter drosselt. Weiterlesen

Verletzte und Millionenschaden bei Brand – Hochzeitsfeuerwerk schuld?

Eigentlich wollten sie nur Hochzeit feiern – samt DJ Ötzi und Feuerwerk. Doch dann wird der schönste Tag im Leben zu einem Inferno.

Gammertingen (dpa/lsw) – Nach einem Großbrand auf dem Gelände eines Reifenhändlers in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) mit fünf leicht verletzten Menschen waren Einsatzkräfte auch in der Nacht zum Montag noch mit Löscharbeiten beschäftigt. Die Feuerwehr sorge dafür, dass mögliche Glutnester den Brand nicht wieder aufflammen ließen, teilte die Polizei mit. Am Morgen sollten Gutachter auf dem Gelände die genaue Brandursache ermitteln. Zu vier Personen, die bei dem Großbrand wohl giftige Rauchgase eingeatmet hatten, seien noch keine weiteren Informationen bekannt. Sie wurden laut Angaben der Feuerwehr Sigmaringen vorsorglich in eine Klinik gebracht. Der Brand war bereits am Samstagabend ausgebrochen. Weiterlesen

Baden-Württemberg: Verletzte und Millionenschaden bei Brand

Gammertingen (dpa) – Bei einem Großbrand auf dem Gelände eines Reifenhändlers in Gammertingen in Baden-Württemberg sind fünf Menschen leicht verletzt worden. «Der entstandene Schaden kann bislang nicht genau beziffert werden, wird aber auf mehrere Millionen Euro geschätzt», teilte die Polizei mit. Weiterlesen

Porsche-Absatz geht merklich zurück

Stuttgart (dpa) – Der Autobauer Porsche hat beim Absatz im ersten Halbjahr einen Dämpfer hinnehmen müssen.

Die Auslieferungen der Volkswagen-Tochter sanken zwischen Januar und Juni zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 145.860 Fahrzeuge, wie das Unternehmen mitteilte. Neben den Einschränkungen durch den erneuten Ausbruch der Corona-Pandemie in China und anderen Märkten hätten sich anhaltende Engpässe bei Bauteilen und Probleme im Logistikbereich negativ ausgewirkt. Porsche blieb trotz aller Schwierigkeiten optimistisch. Es werde davon ausgegangen, dass sich das zweite Halbjahr dynamisch entwickeln werde.

In Europa stieg die Anzahl der Verkäufe in den ersten sechs Monaten um sieben Prozent auf 43.087 Autos. Auf dem Heimatmarkt legte Porsche um fünf Prozent auf 13.785 Fahrzeuge zu. In China, dem größten Einzelmarkt, wurden 40.681 Sportwagen verkauft, ein Rückgang von 16 Prozent infolge monatelanger Lockdowns in vielen Städten.

In den USA wurden 32.529 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Minus von zehn Prozent zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Im ersten Quartal war ein Frachter mit 4000 Autos der VW-Gruppe, darunter auch zahlreiche der Marke Porsche, auf dem Weg in die USA ausgebrannt und anschließend gesunken. Das ist ein Grund für den dortigen Absatzrückgang gewesen.

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Bosch investiert Milliarden in sein Halbleiter-Geschäft

Dresden (dpa) – Bosch will bis 2026 drei Milliarden Euro in sein Halbleitergeschäft investieren.

«Wir wappnen uns auch im Interesse unserer Kunden für eine unvermindert wachsende Chip-Nachfrage. Für uns steckt in den kleinsten Bauteilen großes Geschäft», sagte Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung am Mittwoch in Dresden. In Reutlingen und Dresden sollen für zusammen mehr als 170 Millionen Euro neue Halbleiter-Entwicklungszentren entstehen.

Zum Anteil der Fördergelder an der Investitionssumme wurden keine Zahlen genannt. Weltweit erhielten alle Chipwerke eine Förderung, betonte Hartung. Ohne Förderung wäre das Werk in Dresden so nicht entstanden.

700 Mitarbeiter sind das Ziel in Dresden

In Dresden investiert Bosch im kommenden Jahr 250 Millionen Euro in die Erweiterung der Reinraum-Fläche um 3000 Quadratmeter. Hier soll die 300-Millimeter-Produktion wachsen. Bosch hatte in Dresden 2021 seine bis dato größte Einzelinvestition realisiert. In das Werk flossen rund eine Milliarde Euro. In Dresden sind derzeit 350 Mitarbeiter aus 20 Ländern beschäftigt, am Ende sollen es einmal 700 sein.

«Sachsen war und ist bei der Halbleiterproduktion weit vorn, weil es hier eine Art Ökosystem gab. Die Investitionen von Bund und Land in den Standort geschahen nicht irgendwo im luftleeren Raum, sondern fügten sich in ein bestehendes Netz ein», sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.

Bosch setze ein wichtiges Zeichen für den Mikroelektronik-Standort Sachsen. «Silicon Saxony will als führender Halbleiterstandort in Europa weiter wachsen. Es ist wichtig, die Produktionskapazitäten in Sachsen, Deutschland und in ganz Europa auszubauen, um damit unabhängiger vom Weltmarkt agieren zu können.»

Nach Einschätzung des Branchenverbandes Silicon Saxony wird das neue Entwicklungszentrum in Dresden mit rund 100 Beschäftigten den Standort für Toptalente aus aller Welt attraktiv machen.

Nach Reutlingen fließen bis 2025 auch rund 400 Millionen Euro in den Ausbau der Fertigung. So ist ein neuer Gebäudeteil mit zusätzlich rund 3600 Quadratmetern Reinraumfläche geplant. Insgesamt soll hier die Reinraumfläche von derzeit rund 35 000 Quadratmetern bis Ende 2025 auf mehr als 44 000 Quadratmeter wachsen. Ein komplett neues Testzentrum ist in Penang (Malaysia) vorgesehen. Ab 2023 sollen dort fertige Halbleiter-Chips und Sensoren getestet werden.

Mit seinen Investitionen in die Mikroelektronik will Bosch nach eigenem Bekunden neue Innovationsfelder erschließen. Dazu gehören etwa sogenannte Systems-on-Chip. Das betrifft unter anderem Radarsensoren, wie sie für die 360-Grad-Umfelderfassung eines Fahrzeugs etwa beim automatisierten Fahren gebraucht werden.

Die Reichweite von Elektroautos steigern

Ein weiterer Schwerpunkt seien neue Halbleiter-Technologien. In Reutlingen fertige man seit Ende 2021 Siliziumkarbid-Chips (SiC) in Serie, die in der Elektronik von Elektro- und Hybridautos zum Einsatz kommen. «Mithilfe dieser Chips konnte das Unternehmen die Reichweite von Elektroautos bereits um bis zu sechs Prozent steigern», hieß es. Die Nachfrage nach SiC-Chips sei hoch, die Auftragsbücher voll.

«Wir prüfen die Entwicklung von Chips für die Elektromobilität auf Basis von Gallium-Nitrid, wie sie bereits in Ladegeräten von Laptops und Smartphones stecken», sagte Hartung. Für den Einsatz in Fahrzeugen müssten diese Chips robuster werden und deutlich höhere Spannungen als bislang aushalten.

Nach Angaben von Hartung hat Bosch im vergangenen Jahr rund 6,1 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben – knapp acht Prozent des Umsatzes. In diesem Jahr sollen es fast sieben Milliarden Euro sein. Inzwischen seien 78 000 Beschäftigte im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt.

Hartung ordnete die Investition in des Programm «European Chips Act» ein. Damit soll der Anteil Europas an der weltweiten Chip-Produktion von derzeit zehn Prozent verdoppelt werden. Der Bosch-Chef sprach von einem «super-ambtionierten Ziel». Mit dem neu aufgelegten IPCEI- Programm Mikroelektronik und Kommunikationstechnologie (Important Project of Common European Interest on Microelectronics and Communication Technologies) sollen vor allem Forschung und Innovation gefördert werden.

 

 

 

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Ermittlungen nach Busunglück mit 19 Verletzten

Heidelberg (dpa) – Einen Tag nach dem schweren Heidelberger Unglück mit einem fahrerlosen Bus läuft die Ursachensuche. «Es wird ermittelt, ob menschliches Versagen oder ein technischer Defekt ursächlich waren», sagte am Donnerstag ein Polizeisprecher. Bei dem Unfall am Mittwoch wurden 19 Fahrgäste verletzt, eine Frau schwerst.

Der tonnenschwere Linienbus war auf abschüssiger Strecke etwa 100 Meter führerlos gerollt und in ein Haus gekracht. Zuvor war der Fahrer ausgestiegen, um nach einem Türdefekt zu schauen. Weiterlesen

Gratisbrezeln für Pendler in Baden-Württemberg

Stuttgart (dpa) – Mit Gratisbrezeln hat die Landesregierung in Baden-Württemberg auch in diesem Jahr versucht, Pendler aufs Fahrrad zu locken und den Berufsverkehr klimafreundlicher zu machen.

Schmackhaft für die Fahrradfahrer, nicht ganz umsonst für den Steuerzahler: Denn nach Angaben des Verkehrsministeriums sind die teilnehmenden Bäckereien mit 45 Cent pro Gratisbrezel finanziell unterstützt worden, Kosten für Personal und Werbematerialien kamen noch hinzu. Insgesamt standen am Ende Ausgaben von 58.882,50 Euro, wie aus einer Antwort des Ministeriums an die Landtagsfraktion der AfD hervorgeht. Weiterlesen

Gärtnern wird teurer

Von Marco Krefting, dpa

Marxzell (dpa) – Die Folgen des Ukraine-Kriegs machen sich bis in den heimischen Garten bemerkbar. Weil einige Bestandteile von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln vorrangig aus der Ukraine und Russland kommen, steigen die Preise deutlich, wie Anna Hackstein, Geschäftsführerin des Industrieverbands Garten, sagt. Da der Dünger Blumenerde beigemischt wird, sei diese genauso von Preissteigerungen betroffen. Hinzu kämen auch beim Thema Garten höhere Energiepreise. Die Verarbeitung von Holzfaserprodukten als Alternative zu Torf etwa ist Hackstein zufolge sehr energieintensiv. «Da war die Lage vorher schon angespannt, jetzt ist sie noch angespannter.» Weiterlesen

Evangelische Kirchen wollen wieder «Vertrauensraum» werden

Karlsruhe/Speyer (dpa/lrs) – Die Vorbereitungen für eine Missbrauchs-Kommission der evangelischen Landeskirchen in Baden, Württemberg, der Pfalz und Bayern sind auf der Zielgeraden. Der Entwurf einer Vereinbarung der vier Südkirchen liege vor und werde bis zum Sommer mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dann mit der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung abgestimmt, teilte eine Sprecherin der badischen Landeskirche in Karlsruhe mit. Die Pfälzer Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm sagte: «Menschen wurde im Raum Kirche Schlimmes angetan, damit haben wir Schuld auf uns geladen.» Kirche müsse wieder ein verlässlicher Schutz- und Vertrauensraum für Kinder, Jugendliche und alle anderen Menschen werden.

Die Karlsruher Sprecherin betonte, ein wesentliches Ziel sei, Betroffene in die Arbeit der Kommission einzubinden. «Personen aus dem Kreis der Betroffenen werden gleichberechtigte Mitglieder der Kommission sein», hieß es. Um eine unabhängige Aufarbeitung zu gewährleisten, solle eine kirchlich unabhängige, gesellschaftlich bekannte und anerkannte Person den Vorsitz der Aufarbeitungskommission übernehmen. Die Landesregierungen sollen diese und weitere Experten benennen. Weiterlesen

Curevac gegen Biontech: Vorwurf der Patentrechtsverletzung

Tübingen (dpa/lsw) – Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac hat in Deutschland eine Klage gegen den Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech SE und zwei Tochterunternehmen eingereicht. Das Unternehmen spricht von Patentrechtsverletzung. Wie Curevac am Dienstag weiter mitteilte, fordert es eine «faire» Entschädigung für die Verletzung einer Reihe der geistigen Eigentumsrechte aus mehr als zwei Jahrzehnten Pionierarbeit in der mRNA-Technologie, die bei der Herstellung und dem Verkauf des Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer (Deutschland/USA) verwendet wurden. Die Klage wurde vor dem Landgericht Düsseldorf erhoben. Weiterlesen

Länder: Abtreibung nach Online-Beratung rechtssicher machen

Stuttgart/Hamburg (dpa) – Schwangere Frauen können womöglich künftig in ganz Deutschland nach einer ärztlichen Online-Beratung selbst mit einem Medikament abtreiben. Die Länder wollen nun gemeinsam mit dem Bund eine rechtssichere Grundlage für diese Möglichkeit erarbeiten, die teilweise schon praktiziert werde.

Das haben die Minister für Gleichstellung und Frauen bei ihrer Konferenz in Hamburg beschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Es gibt bereits Angebote von Ärzten, etwa in Berlin, bei denen Frauen nach der Online-Sprechstunde Medikamente zum Schwangerschaftsabbruch zugeschickt bekommen – egal, wo sie in Deutschland wohnen. Der Antrag für die Initiative ging von Baden-Württemberg aus. Weiterlesen

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