Urteil erwartet im Prozess um Mord an 87-Jähriger

Ein Mann bricht nachts in eine Wohnung ein und schlägt die ältere Bewohnerin, um seine Tat zu vertuschen – so der Vorwurf an einen 27-Jährigen vor Gericht. Am Ende starb die Seniorin. Nun soll in dem Mordprozess das Urteil fallen.

Ellwangen (dpa) – Im Prozess um den Mord an einer 87 Jahre alten Frau in Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim) wurden am Donnerstag (9.00Uhr) die Plädoyers und das Urteil erwartet.

Der 27 Jahre alte Angeklagte brach nach Auffassung der Staatsanwaltschaft im März dieses Jahres nachts in die Wohnung der Seniorin ein, um Wertgegenstände zu stehlen. Als die Frau versuchte, die Polizei zu rufen, trat und schlug der damals 26-jährige Grieche laut Anklage auf sie ein. Die Seniorin starb später an ihren Verletzungen.

Grün-Schwarz wehrt Entlassungsantrag gegen Strobl ab

SPD und FDP fahren noch mal großes Geschütz gegen den Innenminister auf. Der CDU-Mann habe Recht gebrochen und sei eine «Schande» für die Landespolizei. Kretschmann lobt dagegen seinen Minister und warnt vor «moralischem Furor».

Stuttgart (dpa/lsw) – Die grün-schwarze Koalition im Südwesten hat die Reihen hinter Innenminister Thomas Strobl geschlossen und einen Entlassungsantrag aus der Opposition gegen den CDU-Politiker abgelehnt. Bei der namentlichen Abstimmung am Mittwoch lehnten 92 von 145 Abgeordneten den Antrag von SPD und FDP ab. Dafür stimmten 52, es gab eine Enthaltung. Für einen Rauswurf hätten zwei Drittel der Abgeordneten für den Antrag stimmen müssen. 7 der 100 Abgeordneten der Koalition nahmen nicht an der Abstimmung teil, der CDU-Mann Reinhard Löffler enthielt sich. Zuvor warf sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für seinen Minister in die Bresche und lobte ihn für seine Arbeit für die Innere Sicherheit. Die Grüne Jugend widersprach Kretschmann und sieht das «Vertrauen in den Minister stark geschwächt». Weiterlesen

37 Jahre nach der Tat: Ex-US-Soldat gesteht Vergewaltigung

Ulm (dpa) – Fast vier Jahrzehnte nach der Tat hat ein 65-Jähriger vor dem Landgericht Ulm gestanden, eine junge Frau vergewaltigt und brutal niedergeschlagen zu haben. Ausführlich schilderte der ehemalige US-Soldat am Dienstag vor Gericht, wie er die damals 29-Jährige am 23. Oktober 1985 als Opfer ausgesucht und dann in einem Park in Göppingen vergewaltigt hat. Auch gab der Angeklagte zu, die Frau anschließend mit einem Ast niedergeschlagen zu haben.

Er sei auf seinem Balkon gestanden und habe die Frau vorbeilaufen sehen, schilderte der damals in Göppingen stationierte Ausbildungsoffizier. Dort habe er den Gedanken entwickelt, der Frau zu folgen und sie zu vergewaltigen. Doch das Warum bleibt auch nach all den Jahren unklar. Auf die wiederholten Fragen des Vorsitzenden Richters und des Staatsanwalts sagte der Angeklagte, er habe keine Antwort. Seine damalige Situation sei durch Alkohol, Drogen, Streit mit der Ehefrau und Probleme bei der Arbeit geprägt gewesen. Weiterlesen

OLG Stuttgart: Urteil nach Scheitern von Söldner-Plänen

Prozess
Von Martin Oversohl, dpa

Stuttgart (dpa) – Mit einer eigenen Söldnertruppe wollten zwei frühere deutsche Soldaten im seit Jahren tobenden Bürgerkrieg im Jemen mitmischen – für die gescheiterten Pläne sind die beiden Männer am Montag in Stuttgart zu Haftstrafen von 14 und 18 Monaten verurteilt worden. Beide Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Der Ideengeber und sein langjähriger Freund verfolgten nach eigenen Angaben und aus Sicht des Gericht ein naiv anmutendes Ziel: Mit einer bis zu 150 Mann starken Gruppe aus früheren oder auch noch aktiven Soldaten hatten die 53 und 61 Jahre alten Ex-Zeitsoldaten gehofft, den Frieden in dem zerrissenen afrikanischen Land erzwingen zu können. Die Kriegspartei Saudi-Arabien sollte die Truppe bezahlen – und wenn es gut gelaufen wäre, hätte das Ganze zum lukrativen Geschäftsmodell für andere Staaten werden können. Weiterlesen

Daimler Truck kritisiert langsamen Aufbau von Elektro-Infrastruktur

Daimler Truck geht der Aufbau einer Infrastruktur für E-Fahrzeuge in Europa viel zu langsam. Vorständin Karin Radström wirbt in Brüssel für die Transformation – und wünscht sich mehr Pilotprogramme.

München/Leinfelden-Echterdingen (dpa) – Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck nimmt die Politik bei der Infrastruktur für E-Fahrzeuge in die Pflicht. «Der Aufbau einer Infrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge in Europa geht viel zu langsam», sagte die Lkw-Chefin für Europa und Lateinamerika, Karin Radström, der Deutschen Presse-Agentur.

Vor einigen Wochen sei sie in Brüssel gewesen und hätte Politiker getroffen. «Es ist wichtig, dort zu sein, denn ich habe das Gefühl, dass einige die Größe der Herausforderung noch nicht richtig einschätzen», sagte die Vorständin des Dax-Konzerns. Ein langsamer Ausbau wäre eine riesige verpasste Chance, «denn es ist eigentlich gar nicht so schwierig, unseren gesamten Sektor zu dekarbonisieren, wenn man bereit ist zu investieren». Sie sei eher Optimistin und glaube fest daran, dass die Transformation zu schaffen sei. «Aber es ist ein bisschen frustrierend, dass manche Dinge außerhalb unserer Kontrolle liegen.» Weiterlesen

Kommando Spezialkräfte genießt Lambrechts vollstes Vertrauen

Reformprozess
Von Carsten Hoffmann, dpa

Calw (dpa) – Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat dem Kommando Spezialkräfte nach dem wegen rechtsradikaler Vorfälle verordneten Reformprozess ihr «vollstes Vertrauen» ausgesprochen. «Es gab in diesem Reformprozess 60 Maßnahmen, die umgesetzt werden sollten, und das ist geschehen», sagte die Ministerin am Montag bei ihrem ersten Besuch in der der Kaserne des Verbandes in Calw (Baden-Württemberg).

Korrigiert wurden dabei auch Unregelmäßigkeiten im Umgang mit Munition sowie Fehler in der Führungskultur. Lambrecht sagte: «Ich kann den Frauen und Männern hier bei dem KSK mein vollstes Vertrauen aussprechen.» Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, die in Calw lebt, war bei dem Besuch dabei. Weiterlesen

Palmer möchte auch nach Tübinger Wahlsieg streitbar bleiben

Tübingen (dpa) – Boris Palmer gibt sich nach seinem Sieg bei der Oberbürgermeisterwahl in Tübingen weiter streitlustig. «Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine», sagte er der Deutschen Presse-Agentur und zitierte damit einen Spruch des verstorbenen Altkanzlers Helmut Schmidt (SPD).

Palmers Mitgliedschaft bei den Grünen ruht derzeit wegen Streitereien um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe. «Die negative Bewertung des Wortes Streit halte ich für einen schweren Fehler», sagte Palmer. «Ich finde, diese Partei sollte streiten.»

Am Sonntag war Palmer für weitere acht Jahre als Oberbürgermeister gewählt worden. Er setzte sich nach Angaben der Stadt mit einer absoluten Mehrheit von 52,4 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenten durch. Und das gegen den Widerstand der eigenen Partei: Palmer war wegen innerparteilichen Zoffs nicht für die Grünen, sondern als unabhängiger Kandidat angetreten. Seine Parteimitgliedschaft ruht noch bis Ende 2023. Weiterlesen

Patentamt: Der Süden ist erfinderisch

München (dpa) – Hochburgen der Erfinder in Deutschland sind Bayern und Baden-Württemberg. In den beiden süddeutschen Bundesländern melden unabhängige Tüftler gemessen an der Bevölkerung die meisten Patente an. In Bayern waren es im vergangenen Jahr 4,8 Patentanmeldungen pro 100 000 Einwohner, in Baden-Württemberg 3,8, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) am Montag anlässlich der Nürnberger Erfindermesse mitteilte. Dahinter folgten Rheinland-Pfalz und als erstes nicht-südliches Bundesland Hamburg mit jeweils 3,5. Schlusslicht war Sachsen-Anhalt mit 1,5. Weiterlesen

Dekra-Chef: Infrastruktur noch nicht bereit für Wasserstoff

Stuttgart (dpa) – Für einen breit angelegten Einsatz von Wasserstoff ist die Infrastruktur in Deutschland nach Ansicht des Chefs der Prüforganisation Dekra noch nicht bereit. «Wasserstoff ist eine hochexplosive Chemikalie. Und es ist eine Chemikalie, die die Behälter, in denen sie transportiert wird, sehr aggressiv angreift», sagte Dekra-Vorstandsvorsitzender Stan Zurkiewicz der Deutschen Presse-Agentur. Die Materialien könnten verspröden und Gas könne austreten.

In Zukunft müssten vor allem Erdgas-Pipelines für den Transport von Wasserstoff umfunktioniert werden. Dabei müsse auch die Frage gestellt werden, ob die bestehende Infrastruktur angesichts der chemischen Eigenschaften von Wasserstoff sicher genug sei. «Ich würde sagen: Noch nicht.» Auch Autohersteller und andere Industrien, die Wasserstoff als Energiequelle nutzen wollen, müssten sich mit diesem Thema befassen. Weiterlesen

Showdown in Tübingen – Wird Palmer wiedergewählt?

Stuttgart (dpa) – Für ihn ist es eine Wahl ohne Netz und doppelten Boden: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer kämpft am Sonntag um eine dritte Amtszeit – und damit auch um seine politische Zukunft.

Sollte er im ersten Wahlgang nicht an erster Stelle liegen, werde er im zweiten Wahlgang gar nicht mehr antreten, hatte der bundesweit bekannte Politiker angekündigt. Palmer tritt als unabhängiger Kandidat an, weil er sich mit seiner Partei verkracht hat. Die Mitgliedschaft des 50-Jährigen bei den Grünen ruht bis Ende 2023 wegen Streits um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe. Weiterlesen

Tod nach Schlägerei in Kehl – Fahndung nach Täter

Kehl (dpa/lsw) – Nach dem Tod eines 37-jährigen Mannes infolge einer Schlägerei in Kehl sucht die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter. Es werde nach einem 22 Jahre alten Mann gefahndet, der zuletzt in Frankreich lebte, teilten die Ermittler am Freitag mit. Ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge zur Last gelegt. Der Streit ereignete sich bereits am 30. September. Gut eine Woche später starb das Opfer. Der Hintergrund der Auseinandersetzung war zunächst unklar. Die Ermittler zeigten sich jedoch sicher, dass sich mutmaßlicher Täter und Opfer – beides bulgarische Staatsangehörige – gekannt haben.

 

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