Suche nach Azubis: Der Wille ist da – aber Bewerber fehlen

Ausbildung
Von Vanessa Reiber, dpa

Stuttgart/Berlin (dpa) – In der Küche, an der Rezeption oder im Service – überall im Mercure Hotel Stuttgart Airport Messe sollten eigentlich junge Leute stehen. Wunsch und Wirklichkeit klaffen im Fall von Hoteldirektor Gürkan Gür jedoch weit auseinander.

Es fehlen Auszubildende, und zwar einige. Gür würde gerne 10 bis 15 Menschen im kommenden August oder September eine Ausbildung anbieten. Doch davon ist er noch weit entfernt.

«Die Suche gestaltet sich schwer. Wir müssen heute den jungen Leuten hinterherlaufen», sagt Gür. Aktuell habe er vier Bewerbungen auf dem Tisch liegen. «Früher haben wir uns die Rosinen unter den Bewerbern rauspicken können, jetzt bin ich über jede Bewerbung froh», sagt der 52-Jährige. Weiterlesen

Ifo: Kurzarbeit steigt kräftig

München (dpa) – Das Ifo-Institut geht davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit in Deutschland deutlich gestiegen ist. Rund 900.000 Menschen waren den Schätzungen der Wirtschaftsforscher zufolge im Januar in Kurzarbeit, wie das Ifo-Institut in München mitteilte.

Im Dezember waren es demnach noch 780.000 gewesen. Vor allem Gastgewerbe und Einzelhandel verzeichneten demnach einen starken Anstieg. Weiterlesen

Arbeitgeber sehen Vertrauensbruch bei Mindestlohn-Erhöhung

Berlin (dpa) – Die Arbeitgeber haben der Bundesregierung wegen der geplanten Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns schwere Vorwürfe gemacht.

In einer Stellungnahme der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zum Gesetzesentwurf heißt es, die angestrebte Anhebung des Mindestlohns greife tief in die tarifautonome Lohnfindung in Deutschland ein.

Das Ergebnis eines juristischen Gutachtens im Auftrag der BDA soll in zwei Wochen vorliegen, wie es am Donnerstag in Arbeitgeberkreisen hieß. Es solle Argumente für mögliche Klagen etwa von Betrieben liefern. Gewarnt wurde außerdem vor einer Verlagerung von Jobs ins Ausland. Weiterlesen

Vor Impfpflicht: 12.000 Pflegekräfte arbeitssuchend gemeldet

Nürnberg (dpa) – Die Bundesagentur für Arbeit stellt vor der Einführung einer einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen Bewegung auf dem Arbeitsmarkt fest.

Aus dem Gesundheits- und Sozialsektor hätten sich im Dezember und Januar 25.000 mehr Menschen arbeitssuchend gemeldet als üblich, sagte Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach am Dienstag in Nürnberg. Arbeitssuchend sind Menschen, die eine drohende Arbeitslosigkeit bei der Arbeitsagentur anzeigen, aber noch im Job sind, erläuterte ein Sprecher der Bundesagentur. Eine Impfpflicht im Gesundheits- und Sozialwesen soll am 16. März in Kraft treten. Weiterlesen

Arbeitsmarkt: Weniger Arbeitslosengeld, mehr Hartz IV

Beschäftigung
Von Michael Donhauser, dpa

Nürnberg (dpa) – Der deutsche Arbeitsmarkt hat die Corona-Krise weitgehend verdaut. Im Januar 2022 gibt es weniger Menschen, die Arbeitslosengeld beziehen als in der Zeit vor der Krise. Die Zahl der Erwerbstätigen ist seit Beginn der Krise sogar noch kräftig gewachsen.

Der saisonübliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar war moderat. «In diesem Jahr fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit besonders gering aus», sagte Daniel Terzenbach, Mitglied im Vorstand der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit, am Dienstag bei der Vorstellung der Januar-Statistik. Weiterlesen

Nahles soll neue Chefin der Bundesagentur für Arbeit werden

Berlin/Nürnberg/Mendig (dpa/lrs) – Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich auf ein Personalpaket bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) geeinigt mit einer neuen Chefin Andrea Nahles aus Rheinland-Pfalz. Das geht aus einer Mitteilung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Deutsche Gewerkschaftsbunds (DGB) am Dienstag hervor. Die Bundesregierung muss den Personalien noch zustimmen.

«Gespräche werden geführt mit Andrea Nahles als Vorstandsvorsitzende, vorgeschlagen durch die Arbeitnehmergruppe, Dr. Katrin Krömer und Vanessa Ahuja als Vorstandsmitglieder, vorgeschlagen durch die Arbeitgebergruppe», hieß es. Diese Personen müssten durch den Verwaltungsrat und alle dort vertretenen Gruppen gewählt werden. Die in Mendig geborene frühere SPD-Chefin und Bundesarbeitsministerin Nahles würde damit Nachfolgerin von BA-Chef Detlef Scheele. Weiterlesen

Heil will stabile Renten ohne Kostenschub

Altersversorgung
Von Basil Wegener und Fatima Abbas, dpa 

Berlin (dpa) – Streit um die Zukunft der Rente: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hält stabile Renten auch in Zukunft ohne ausufernde Kosten für erreichbar.

«Die entscheidende Schlacht zur Stabilisierung der Rente findet am Arbeitsmarkt statt», sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Im Bundestag rief der Rentenkurs der Ampelkoalition aber heftige Kritik hervor: Die Union warnte vor höheren Beiträgen und einer Gefahr für die Jobs in Deutschland.

Unionsfraktionsvize Hermann Gröhe (CDU) mahnte: «Steigende Beiträge gefährden Arbeitsplätze und belasten gerade die Bezieher kleinerer Einkommen» Sozialexperte Stephan Stracke (CSU) kritisierte: «Das was Linksgrün tut, ist zu wenig, es ist falsch, und es reicht nicht, um die Rente zu sichern» Die AfD warf der Regierung vor, das Ziel fairer Renten zu verfehlen.

Heil betonte hingegen: «Die Stabilisierung der gesetzlichen Rente ab 2025, also in der Zeit, in der die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten Babyboomer verstärkt in Rente gehen, gelingt nicht allein über Beiträge und Steuergeld.» Nötig sei es, möglichst viele Menschen im erwerbsfähigen Alter in gut bezahlter Arbeit zu haben. Im Plenum ließ sich der Minister vertreten, weil er sich nach Kontakt zu einer positiv auf Corona getesteten Person in Quarantäne begeben hatte.

Das Problem mit den Babyboomern 

Ein Blick auf den Altersaufbau der Bevölkerung nach den Daten des Statistischen Bundesamts zeigt das Zukunftsproblem der Rente deutlich: Heute sind die stärksten Jahrgänge im Alter zwischen 55 und 60 – und somit oft noch mitten im Arbeitsleben. Mit ihrem Übertritt in die Rente verschiebt sich der Aufbau. 2035 sind die stärksten Jahrgänge um die 70 Jahre – und zählen dann in der Regel zu den Empfängern von Überweisungen aus der Rentenkasse.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte der Politik deshalb zum Jahreswechsel «unterlassene Reformen» und einen «kompletten Blindflug» vorgeworfen. Die Rechnung der Spitzenfunktionäre der Wirtschaft ist: Wenn das Rentenniveau wie von der Ampel angekündigt bei 48 Prozent gesichert und auf eine Anhebung des Alters für den Renteneintritt verzichtet werden soll, wären höhere Beiträge oder mehr Steuersubventionen die Folge. Schon heute fließen mehr als 100 Milliarden Euro vom Bund in die Rentenkasse.

Heil verspricht «Doppelstrategie»

Heil verteidigte die Rentenpläne hingegen als «Doppelstrategie». «Wir stabilisieren die Alterssicherung finanziell, auch durch den Aufbau des Kapitalstocks.» So will die Ampelkoalition mit zunächst zehn Milliarden Euro im neuen Jahr in die Kapitalbildung bei der Rentenkasse einsteigen. «Und wir werden gleichzeitig am Arbeitsmarkt unsere Hausaufgaben machen», sagte Heil.

Auch zwischen 2025 und 2040 solle es fair zwischen den Generationen zugehen und das Alterssicherungssystems stabil bleiben. «Das kann uns gelingen – und zwar ohne Horrorszenarien und ohne die gesetzliche Rente kaputt zu reden, wie das einige Ideologen schon seit Jahren versuchen», sagte Heil.

Schmalere Rentenerhöhung im Juli

Zunächst einmal – rechtzeitig vor der nächsten Rentenerhöhung am 1. Juli – will Heil den Nachholfaktor reaktivieren, wie er sagte. Mit dieser bereits angekündigten Änderung der Berechnung soll die Rentenerhöhung dieses Jahr etwas kleiner ausfallen als ursprünglich vorhergesagt. Dennoch werde es nach all dem, was bisher geschätzt werde, in diesem Jahr «eine kräftige Rentenerhöhung» geben, sagte Heil. Den Nachholfaktor bezeichnete der Minister als Ausgleich dafür, «dass es im Jahr 2021 trotz Corona-Einbruch keine Rentenkürzung gab». Tatsächlich hatte eine geltende Rentengarantie vergangenes Jahr für eine Nullrunde gesorgt.

Die Rentenentwicklung folge weiter der Lohnentwicklung, betonte Heil. «In diesem Sommer dürfte das nach jetzigem Stand eine Steigerung über vier Prozent sein» Ende November hatte Heil 4,4 Prozent genannt. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte der dpa: «Eine wirklich kräftige Rentenerhöhung, wie sie der Minister jetzt versprochen hat, kann es aber nur geben, wenn die Ampel den Nachholfaktor nicht wieder aktiviert, damit die Renten wieder der Lohnentwicklung folgen» Die endgültige Höhe der Anpassung steht erst im Frühjahr fest.

«Echte Reform dringend notwendig»

Der Vorsitzende der Unions-Arbeitnehmergruppe Axel Knoerig (CDU) sagte, die von Heil angekündigte «kräftige Rentenerhöhung» werde es zwar geben. «Ironie dabei: Die Preise steigen und steigen, und die Regierung dreht Däumchen» Der CDU-Sozialpolitiker Gröhe kritisierte den zunächst auf zehn Milliarden Euro begrenzten Kapitalstock als «bei weitem» nicht ausreichend, um einen Anstieg des Beitrags – heute 18,6 Prozent – künftig zu verhindern. «Hier darf nicht zu kurz gesprungen werden» Aus der Ampelkoalition wurde Heil aufgefordert, bei den Reformen Tempo zu machen. Ohne teilweise Kapitaldeckung sei die Rente nicht generationengerecht zu finanzieren, sagte der FDP-Sozialexperte Pascal Kober der dpa: «Deshalb muss hierfür schnell ein Konzept erarbeitet werden»

Mehr Menschen zahlen in die Rentenkasse ein

Heils Argument, dass es vor allem auf den Arbeitsmarkt ankommt, wurde von der Rentenversicherung ein Stück weit untermauert. Zumindest in den vergangenen Jahren führten entsprechende Entwicklungen «zu steigenden Einnahmen in der Rentenversicherung», wie ein Sprecher sagte. So stieg der Anteil der versicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 60 und 64 nach Daten der Rentenversicherung von 2000 bis 2019 von 10 auf 42 Prozent. Die Zahl der Versicherungsjahre stieg binnen 20 Jahren von im Schnitt 27,7 auf 36,3 Jahre – auch wegen stärkerer Erwerbsbeteiligung von Frauen. Die Zahl der Ausländer in der deutschen Rentenversicherung stieg stark von 2,8 Millionen 2000 auf 6,8 Millionen 2019.

 

 

 

Koalition will Schwarzarbeit im Haushalt eindämmen

Arbeitsmarkt
Von Basil Wegener und Fatima Abbas, dpa

Berlin (dpa) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will mit den geplanten Zuschüssen für Haushaltshilfen Schwarzarbeit in Deutschlands Privathaushalten spürbar eindämmen.

Zunächst sollen Familien, Alleinerziehende und pflegende Angehörige bei der Beschäftigung einer Haushaltshilfe 40 Prozent der Kosten vom Staat bezuschusst bekommen. «Wir rechnen mit einem Aufwand von 400 Millionen Euro im Jahr in der Anfangsstufe», sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

In den kommenden Jahren solle das System Schritt für Schritt ausgebaut und für andere Haushalte geöffnet werden, so Heil. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drang darauf, dass Haushalte mit schmalem Budget nicht leer ausgehen. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte der dpa, es müsse sichergestellt werden, «dass die Förderung Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen erreicht, die sich legal beschäftigte Haushaltshilfen ohne Zuschuss nicht leisten können». Weiterlesen

Behörde: Unwägbarkeiten bei Entwicklung des Arbeitsmarkts

Saarbrücken/Mainz (dpa/lrs) – Trotz der Corona-Pandemie: Der Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz und auch im benachbarten Saarland hat sich 2021 robust gezeigt. «Die Zahl der Arbeitslosen ging zurück, und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen war im Vergleich zum Vorjahr spürbar gestiegen», sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken. Wie geht es 2022 weiter? Bei der Prognose ist sie vorsichtig. «Wie sich der Arbeitsmarkt in beiden Bundesländern entwickeln wird, hängt von vielen Unwägbarkeiten ab»

An erster Stelle stehe das Infektionsgeschehen. «Die Pandemie wirkt sich ja nicht nur auf die Gesundheit aus, sondern auch auf die Beschäftigungsentwicklung. Je nach Branche kann dies sehr unterschiedlich sein. So schränken zum Beispiel die derzeitigen Materialengpässe zum Teil die Industrieproduktion ein und verlangsamen somit den wirtschaftlichen Erholungsprozess» Weiterlesen

«Aufbruch schaffen»: Wie die Politik Fachkräfte sichern will

Arbeitsmarkt
Von Basil Wegener und Fatima Abbas, dpa

Berlin (dpa) – Angesichts immer größerer Lücken bei Ingenieuren, Handwerkern oder Pflegekräften will die Bundesregierung neue Fachkräfte in großem Stil aus dem In- und Ausland gewinnen.

«Fachkräftemangel darf nicht zur dauerhaften Wachstumsbremse in Deutschland werden», sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zum Start ins neue Jahr hatten die Spitzenverbände der Wirtschaft wegen breitflächig fehlender Fachkräfte Alarm geschlagen. Heil sagte: «Wir müssen einen Aufbruch schaffen und viel mehr Weiterbildung und damit Weiterentwicklung jedes Einzelnen in Deutschland ermöglichen» Bei ihm sei Fachkräftesicherung ein künftiger zentraler Schwerpunkt. Weiterlesen

Unsicherheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt nimmt zu

Bundesagentur für Arbeit
Von Michael Donhauser, dpa 

Nürnberg (dpa) – Die Furcht vor länger anhaltenden Corona-Einschränkungen, drohende Quarantäne fürs Personal und Lieferengpässe in Industrie und Handwerk trüben die Freude über einen stabilen Arbeitsmarkt zur Jahreswende.

Die Anzeigen für Kurzarbeit seien im Dezember deutlich gestiegen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, am Dienstag bei der Vorstellung der Dezember-Statistik in Nürnberg.

Im Dezember gab es bei den Nürnberger Statistikern noch Grund zum Jubeln – die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland stieg zwar im Vergleich zum November um 12 000 auf 2,330 Millionen. Der Dezember-Anstieg sei aber schwächer ausgefallen als um die Jahreszeit üblich. Er spielt sich fast ausschließlich im Osten Deutschlands ab, wo die Arbeitslosigkeit um 11 000 Personen zunahm. Im Vergleich zum Dezember 2020 waren bundesweit 378 000 Menschen weniger arbeitslos. Weiterlesen

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