Arbeitsmarktforscher: Deutschland braucht mehr Zuwanderung

Nürnberg (dpa) – Deutschland tut sich einer zufolge zunehmend schwerer, genügend Zuwanderer zu gewinnen.

Die Bundesrepublik brauche jährlich 400.000, um die Zahl der Erwerbspersonen konstant zu halten, teilte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit. Das Statistische Bundesamt gab die Zahl der Nettozuwanderer für 2020 mit 208.586 an. Weiterlesen

DIHK: Personalengpässe in Betrieben nehmen zu

Berlin (dpa) – In Betrieben in Deutschland nehmen Personalengpässe nach einem Report des Deutschen Industrie- und Handelskammertags zu.

In den kommenden Jahren werde es für Unternehmen immer mühsamer, sich gegen den Fachkräftemangel zu stemmen, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks am Montag in Berlin. Engpässe beim Personal drohten zu einer Wachstumsbremse zu werden.

Nach dem aktuellen DIHK-Fachkräftereport, der auf Antworten von rund 23.000 Unternehmen basiert, ist der Fachkräftemangel für die Firmen das größte Geschäftsrisiko. 51 Prozent können demnach zumindest teilweise Stellen nicht besetzen, weil sie keine passenden Arbeitskräfte finden. Im Herbst hatten davon coronabedingt nur 32 Prozent der Unternehmen berichtet, vor der Pandemie waren es 47 Prozent. Die größten Lücken bei qualifiziertem Personal gibt es den Angaben nach es in der Bauwirtschaft, in der Gesundheitswirtschaft sowie im Maschinenbau. Weiterlesen

Corona-Krise kostet Bundesagentur für Arbeit bisher 52 Milliarden

Die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern, ist teuer. Allein die Bundesagentur für Arbeit musste Milliardensummen auf den Tisch legen. Das Polster aus besseren Zeiten ist längst aufgebraucht.

Berlin/Nürnberg (dpa) – Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre bisherigen Aufwendungen für die Corona-Krise auf die immense Summe von rund 52 Milliarden Euro beziffert. In den Jahren 2020 und 2021 seien 24 Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld, 18 Milliarden Euro für Sozialleistungen aus der Kurzarbeit und zehn Milliarden für pandemiebedingtes Arbeitslosengeld ausgegeben worden, sagte BA-Vorstandsmitglied Christiane Schönefeld in Berlin.

«Das hat alles in den Schatten gestellt, was wir bis dahin kannten», betonte Schönefeld. In der Spitze sei an einem Tag soviel ausgezahlt worden wie im gesamten Jahr 2019. Damals hatten 157 Millionen Euro im Haushaltsansatz gestanden. Weiterlesen

Mangelware Fachkraft – der deutsche Arbeitsmarkt droht auszubluten

Von Michael Donhauser, dpa 

Die Angst der Arbeitnehmer um den Job ist der Angst der Unternehmer vor leeren Werkbänken gewichen. Fachkräftemangel ist die große Herausforderung auf dem Arbeitsmarkt. Wo sollen sie herkommen, die Menschen, die Digitalisierung und Transformation voranbringen.

Berlin/Nürnberg (dpa) – Fünf Millionen Arbeitslose, Hunderttausende weitere in Qualifizierungen und Weiterbildungen versteckt – Deutschlands Arbeitsmarkt kannte vor gut 15 Jahren nur ein Ziel: Stellen schaffen, wo immer es geht. Doch schon damals war für die Wissenschaft absehbar, was heute bittere Realität ist. Nicht die Arbeitsplätze sind längerfristig das Problem, sondern die Arbeitskräfte. Dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen die Leute, und das Problem dürfte sich in den nächsten Jahren verschärfen. Schon jetzt hat sich die Arbeitslosigkeit halbiert – trotz Corona. Weiterlesen

Medien: Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose

Berlin (dpa) – Materialmangel und Lieferengpässe bremsen die Erholung der deutschen Wirtschaft nach dem coronabedingten Einbruch des Vorjahres ab.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet nun, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 2,7 Prozent wächst, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am Montag in einer Vorabmeldung. Dies gehe aus dem neuen Gutachten der sogenannten Wirtschaftsweisen hervor, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll und der Zeitung dem Bericht zufolge vorliegt. In ihrem Frühjahrsgutachten waren die Ökonomen noch von einem Wachstum von 3,1 Prozent für dieses Jahr ausgegangen. Weiterlesen

Umfrage: Fachkräftemangel größer als erwartet

Gütersloh (dpa) – Der Fachkräftemangel ist für zunehmend viele Unternehmen in Deutschland einer Umfrage zufolge ein Problem. Zwei Drittel (66 Prozent) der befragten Entscheider aus unterschiedlich großen Unternehmen gaben an, Fachkräfteengpässe zu haben. 29 Prozent sehen sich davon zurzeit nicht betroffen.

Das ergab eine Analyse im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, für die das Forschungsunternehmen Civey von August bis Oktober rund 7500 Entscheider befragt hatte.

Im Vergleich zur Erhebung 2020, bei der 55 Prozent Engpässe sahen und 38 Prozent nicht, bedeute das eine Verschärfung der Lage. Der derzeit beschriebene Mangel an qualifizierten Arbeitskräften falle auch deutlich größer aus, als ihn die Unternehmen vor Jahresfrist erwartet hätten, hieß es in Gütersloh. Dabei unterscheide sich die Lage je nach Branche, Region, Berufsbild und Qualifikation. Weiterlesen

Ausbildungskrise trübt Freude über Belebung am Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt
Von Michael Donhauser, dpa 

Nürnberg (dpa) – Die Konjunktur ist vor allem bei den Dienstleistungen stark, die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt hält an, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist so hoch wie nie: Trotz solch positiver Signale ist der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit nicht vollends zufrieden.

«Es können nicht alle Menschen in gleicher Weise davon profitieren», beklagte Detlef Scheele am Donnerstag in Nürnberg.

Scheele meint Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, die sich besonders schwer täten, nach der Corona-Krise in einen Job zurückzukehren. Und er meint Schulabgänger, die noch auf eine Ausbildung warten. Die Vermittler des Ausbildungsjahrganges 2021 lief schlecht: pandemiebedingt weniger Ausbildungsbörsen, schwieriger Zugang für Berufsberater zu Schulen, weniger Praktika. Weiterlesen

Mittelstand will mehr Einwanderung aus dem Ausland

Berlin (dpa) – Mit Blick auf die fehlenden Fachkräfte sieht der Bundesverband mittelständische Wirtschaft die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bedroht.

«Immer mehr Unternehmen aller Branchen finden derzeit weder Fachkräfte noch Azubis», sagte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Das gefährdet elementar die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands und damit des Standorts Deutschland insgesamt» Auch steigende Frachtraten und Engpässe bei Vorprodukten wie Halbleitern machen der deutschen Wirtschaft derzeit zu schaffen.

«Brauchen gezielte Einwanderung von Fachkräften»

Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels fordert Jerger mehr Einwanderung: «Wir brauchen die gezielte Einwanderung von Fachkräften, wobei die Betonung auf Fachkräfte liegt» Viele Unternehmen müssten bereits mangels qualifizierten Personals Aufträge ablehnen, sagte Jerger. Bei den Auszubildenden sehe es nicht besser aus. «Es gibt in Deutschland mehr als 390 anerkannte Ausbildungsberufe, und in nahezu allen fehlt es an neuen Auszubildenden» Weiterlesen

Coachs helfen arbeitssuchenden Menschen in Flutregion

Mainz (dpa/lrs) – Mit Coaching-Projekten sollen arbeitssuchende Menschen in der Flutregion im Ahrtal bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützt werden. Das Ziel der Programme sei, die Wohn- und Lebenssituation so zu verbessern, das die Jobsuche erleichtert werde, teilte das rheinland-pfälzische Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Die Projekte starten an diesem Freitag. Weiterlesen

Kombireform von Ehegattensplitting und Minijobs profitabel

Gütersloh (dpa) – Eine Kombireform von Ehegattensplitting und Minijobs könnte laut Bertelsmann Stiftung 124.000 Menschen in «gute» Beschäftigung bringen. Davon würden vor allem Frauen profitieren, an die rund 108.000 dieser zusätzlichen sozialversicherungs- und steuerpflichtigen Jobs gehen könnten. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des beauftragten Ifo-Instituts, die die Stiftung in Gütersloh am Mittwoch veröffentlichte. Weiterlesen

Nachfrage nach ausländischen Fachkräften in Unternehmen

Mainz (dpa/lrs) – Mehr als die Hälfte der Betriebe in Rheinland-Pfalz will laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern gezielt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland anwerben, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Schon jetzt beschäftigten etwa zwei Drittel der Betriebe Mitarbeitende aus der EU oder Drittstaaten, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz am Dienstag mit. Weiterlesen

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