Bayern fordert schnellere Visa-Verfahren

München/Berlin (dpa) – Der Fachkräftemangel in Deutschland wird nach Ansicht von Bayern durch zu lange Visa-Verfahren an den deutschen Auslandsvertretungen unnötig verstärkt.

«Die Visumverfahren an den deutschen Auslandsvertretungen dauern viel zu lange und bilden ein massives Hindernis für Unternehmen und Fachkräfte», heißt es in einem Brief von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), der der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt. Er verweist in dem Kontext auf gleichlautende Kritik von Unternehmern und «herausgehobenen politischen Akteuren», welche an ihn herangetragen werde.

Auslandsvertretungen fit machen

Er gehe davon aus, dass es sich bei den langen Wartezeiten für Visa um ein weit verbreitetes Problem handelt, das deutsche Auslandsvertretungen in den verschiedensten Ländern betreffe. Besonders gravierend seien die Probleme in den Westbalkan-Staaten, betonte Herrmann. Weiterlesen

Digitale Umwälzung: Gewerkschaften wollen mehr Mitbestimmung

Berlin (dpa) – Vor dem Digital-Gipfel der Bundesregierung mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordern Deutschlands Gewerkschaften mehr Mitbestimmung der Beschäftigten bei der Digitalisierung.

Unternehmen und Politik haben aus Gewerkschaftssicht bei der Einbeziehung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Umwälzungsprozesse bisher einiges versäumt, wie ein Papier des Deutschen Gewerkschaftsbunds zum Digital-Gipfel zeigt, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

«Oft scheitert eine präventive Mitgestaltung bereits an der mangelhaften Information betrieblicher Interessenvertretungen über die geplante Nutzung von algorithmischen oder KI-gestützten Systemen», so der DGB. Damit ist gemeint, dass Betriebsräte nicht informiert werden, bevor Unternehmen Abläufe digitalisieren. Weiterlesen

Umschulen und ausbilden, statt kündigen und suchen

Von Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Die deutsche Industrie steckt mitten in der digitalen Transformation. Siemens reagiert mit einer neuen Digitalisierungsakademie auf die sich verändernden Anforderungen an seine Mitarbeiter, wie der Konzern am Freitag mitteilte. In der «SiTecSkills Academy» sollen deutschlandweit 19 regionale Trainingszentren Kompetenzen für den «digitalen Wandel im Arbeitsumfeld» schärfen. Damit will Siemens die «Beschäftigungsfähigkeit» seiner Mitarbeiter sichern – also dafür sorgen, dass sie auch in Zukunft das können, was das Unternehmen braucht.

«Mit gezieltem Up- and Reskilling können wir sicherstellen, dass die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand sind», sagt Judith Wiese, die im Siemens-Vorstand unter anderem für Personalthemen und Nachhaltigkeit zuständig ist. Das sichere auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

«In passgenaue Fort- und Weiterbildung zu investieren, ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch aus Unternehmenssicht sinnvoller, da wir auf bereits bestehendem Know-how unserer Mitarbeitenden aufsetzen können», sagt Wiese. «Damit bieten wir einen Mehrwert für alle: die Menschen, das Unternehmen und unsere Gesellschaft.» Weiterlesen

DGB: Viele empfinden Digitalisierung im Job als Belastung

Berlin (dpa) – Nach einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) fühlen sich 40 Prozent der Beschäftigten in Deutschland durch die Digitalisierung in ihrer Arbeitswelt belastet. Das geht aus der repräsentativen Befragung «Index Gute Arbeit 2022» hervor, deren Ergebnisse der DGB an diesem Donnerstag vorstellen wird. Der Report lag dpa vorab vor.

Demnach gab fast die Hälfte der Befragten an (46 Prozent), dass die Anforderungen im Arbeitsalltag durch Multitasking – also durch das gleichzeitige Ausführen mehrerer Prozesse – gewachsen seien. Mehr als ein Drittel (33 Prozent) fühlt sich während der Arbeit stärker überwacht.

Knapp ein Viertel (23 Prozent) äußerte sich dagegen positiv und gab an, dass digitale Arbeitsmittel den Entscheidungsspielraum bei der eigenen Tätigkeit vergrößert hätten. Weiterlesen

Arbeits- und Sozialminister berichten über Ergebnisse

Perl (dpa/lrs) – Die Arbeits- und Sozialminister der Länder stellen heute die Ergebnisse ihrer zweitägigen Konferenz im saarländischen Perl vor. Unter anderem haben sie sich mit den Folgen der Energiekrise und Inflation für Bürgerinnen und Bürger beschäftigt. Sie sehen eine «Verschärfung sozialer Probleme», die «nur in gemeinsamer Verantwortung von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft bewältigt» werden könne, hieß es in einem Leitantrag, der vorab beschlossen worden war. Weiterlesen

DIHK: Fachkräfte-Einwanderung muss einfacher werden

Berlin (dpa) – Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) pocht auf unkompliziertere Verfahren zur Fachkräfte-Einwanderung. «Auch in der aktuellen Krise ist der Fachkräftemangel für die Unternehmen nach den Energiekosten das zweitgrößte Geschäftsrisiko», sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der Deutschen Presse-Agentur.

Weil Arbeitskräfte fehlten, müssten Unternehmen immer öfter Aufträge ablehnen und Leistungen reduzieren. «Viele Unternehmen setzen daher darauf, dass der Zuzug von Fachkräften aus Drittstaaten weiter erleichtert wird.» An einer entsprechenden Reform des 2020 gestarteten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes arbeitet die Bundesregierung derzeit. Weiterlesen

Schere zwischen Top- und Geringverdienenden öffnet sich mehr

Bad Ems (dpa/lrs) – Mehr Lohnspreizung: Der Verdienst der Besserverdienenden ist in Rheinland-Pfalz zwischen April 2018 und April 2022 etwas stärker gestiegen als derjenige der Geringverdienenden. Das Statistische Landesamt in Bad Ems definierte dabei nach Mitteilung vom Freitag Geringverdienende als das Zehntel aller Beschäftigten mit den niedrigsten Bruttostundenverdiensten. Sie bekamen 2022 maximal 10,50 Euro pro Stunde. Weiterlesen

EU-Frauenquote für Aufsichtsräte endgültig beschlossen

Brüssel (dpa) – Ab 2026 gilt in der EU eine Quote für mehr Frauen an der Spitze börsennotierter Unternehmen. Das EU-Parlament nahm am Dienstag ein entsprechendes Gesetz an, wie die Institution mitteilte.

Da die EU-Staaten diesem ebenfalls schon zugestimmt haben, ist der Weg nun endgültig frei. Die EU-Länder müssen die Bestimmungen innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umsetzen, die Frist beginnt, 20 Tage nachdem die Richtlinie im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde. Weiterlesen

Leistungsprämien fördern aggressives Verhalten im Job

Hamburg (dpa) – Leistungsprämien fördern einer Studie von drei Hochschulen in Hamburg und Oslo zufolge aggressives Verhalten im Berufsleben. Solche Vergütungssysteme können Beschäftigte zwar motivieren, sich ins Zeug zu legen und noch mehr zu leisten, heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Untersuchung der Kühne Logistics University (KLU), der Universität Hamburg und der BI Norwegian Business School in Oslo. Doch die Schattenseite sei, dass Beschäftigte mit leistungsorientierter Vergütung gedanklich in einen Kampfmodus gerieten und sich gegenüber Kollegen und Kolleginnen aggressiver verhielten als Mitarbeitende ohne solche Anreize. Weiterlesen

Berücksichtigung von Urlaub bei Mehrarbeitszuschlägen

Erfurt (dpa/th) – Zeitarbeiter haben nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts einen Anspruch darauf, dass bei der Berechnung von Mehrarbeitszuschlägen auch Urlaubstage berücksichtigt werden. Die tarifliche Regelung für die Zeitarbeitsbranche sei so auszulegen, «dass bei der Berechnung von Mehrarbeitszuschlägen nicht nur tatsächlich geleistete Stunden, sondern auch Urlaubsstunden» mitzählen sind, entschied das Bundesarbeitsgericht in einem Fall aus Nordrhein-Westfalen (10 AZR 210/19). Weiterlesen

Weihnachtsgeld für große Mehrheit der Tarifbeschäftigten

Wiesbaden (dpa) – Die große Mehrheit der Tarifbeschäftigten in Deutschland kann auch in diesem Jahr mit einem Weihnachtsgeld rechnen.

Im Schnitt werden 2747 Euro überwiesen, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Das ist eine Steigerung von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit weit unter der allgemeinen Teuerung. Im Osten erhalten mit 88,5 Prozent anteilig etwas mehr Tarifbeschäftigte Weihnachtsgeld als im Westen mit 85,3 Prozent. Dafür fallen im Westen die Zahlungen durchschnittlich um 157 Euro höher aus. Weiterlesen

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