Studie: Fast 78.800 Saarländer profitieren von Mindestlohn

Saarbrücken (dpa/lrs) – Von der Erhöhung des Mindestlohns an diesem Samstag (1. Oktober) werden im Saarland laut einer Studie fast 78.800 Menschen und damit mehr als jeder sechste Beschäftigte profitieren. So viele Menschen verdienten zurzeit weniger als zwölf Euro pro Stunde, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB in Mainz am Dienstag die Berechnungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mitteilte.  Danach helfe die neue Lohnuntergrenze vor allem Frauen und geringfügig Beschäftigten. Besonders betroffen seien das Gastgewerbe, Lieferdienste und der Einzelhandel. Quer durch alle Branchen erhalten laut DGB jedoch nach wie vor viele den gesetzlichen Mindestlohn nicht. Nötig seien daher mehr Kontrollen.

 

Umfrage: Lust am Arbeiten schwindet

Hannover (dpa) – Einer steigenden Zahl von Menschen in Deutschland vergeht nach einer neuen Umfrage die Lust am Arbeiten. Knapp die Hälfte der Arbeitnehmer (48 Prozent) würde demnach in Teilzeit wechseln, wenn ihr Arbeitgeber das erlaubte. Und 56 Prozent erklärten, dass sie schnellstmöglich die Arbeit an den Nagel hängen würden, wenn sie finanziell nicht auf den Job angewiesen seien.

Das hat das Umfrageinstitut Yougov für eine alljährliche Berufestudie ermittelt, die der Versicherer HDI am Dienstag in Hannover veröffentlichte. Die Demoskopen befragten im Juni und Juli 3891 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 15 Jahren. Weiterlesen

Ex-Innovationsbeauftragter verklagt Landesregierung

Saarlouis (dpa/lrs) – Der frühere Bevollmächtigte für Innovation und Strategie des Saarlandes, Ammar Alkassar, verklagt die Landesregierung. Die Klage sei am 10. Juli beim Verwaltungsgericht des Saarlandes eingegangen, bestätigte Christoph Schmit, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht in Saarlouis, am Montag. Alkassar wehre sich gegen seine im April erfolgte Entlassung aus dem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. Wann über die Klage entschieden wird, ist nach Angaben des Gerichts noch nicht absehbar. Zunächst hatten der Saarländische Rundfunk (SR) und die Saarbrücker Zeitung darüber berichtet. Weiterlesen

Aktion gegen Schwarzarbeit: Zoll überprüft Taxiunternehmen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Mit Kontrollen im Taxigewerbe ist der Zoll auch im Saarland und im südlichen Rheinland-Pfalz gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vorgegangen. Wie das Hauptzollamt Saarbrücken am Montag mitteilte, überprüften die Beamten am Samstag insgesamt 58 Taxiunternehmen und befragten 66 Fahrerinnen und Fahrer nach dem Beschäftigungsverhältnis. Unter anderem ergab sich in zwölf Fällen ein Verdacht auf Schwarzarbeit. In zehn weiteren Fällen wurde mutmaßlich der gesetzliche Mindestlohn von 10,45 Euro pro Stunde unterschritten. Mehreren Taxifahrern wurde außerdem von der Polizei die Weiterfahrt untersagt, da Personenbeförderungsscheine abgelaufen oder die Fahrzeuge mangelhaft waren. Hintergrund der Aktion war eine bundesweite Schwerpunktprüfung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, die beim Zoll angesiedelt ist.

 

Schwarzenegger: Europa bei Energie «sehr, sehr verwundbar»

München (dpa) – US-Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger hat sich auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg für Atomkraft ausgesprochen. «Ich denke, dass wir weit zurück in den 70ern und 80ern den großen Fehler gemacht haben, Kernkraft auslaufen zu lassen», sagte der ehemalige Gouverneur Kaliforniens am Sonntag auf der Gründermesse «Bits & Pretzels» in München. Den Europäern sagte der ehemalige Gouverneur mit Blick auf den Krieg in der Ukraine: «Ihr habt Euch sehr, sehr verwundbar gemacht, Euch in Bezug auf Energie auf Russland zu verlassen.» Weiterlesen

EuGH entscheidet über Verjährung von Urlaubsansprüchen

Luxemburg (dpa) – Der Europäische Gerichtshof (EuGH) könnte am Donnerstag den Anspruch auf Urlaub von Arbeitnehmern stärken. Das höchste EU-Gericht urteilt über die Frage, ob der Anspruch auf Urlaub in bestimmten Fällen doch nicht verjährt. Knackpunkt ist dabei unter anderem, wie sehr der Arbeitgeber seinen Teil dazu beitragen und beispielsweise darauf hinweisen muss, dass der Urlaub bald verfällt.

Hintergrund sind mehrere Fälle aus Deutschland. Zwei davon betreffen den Urlaubsanspruch bei Krankheit. Die Kläger machen geltend, dass sie einen Anspruch auf bezahlten Urlaub für das Jahr haben, in dem sie aus gesundheitlichen Gründen erwerbsgemindert beziehungsweise arbeitsunfähig waren. Zum einen geht es um einen Mitarbeiter, der klagte, weil ihm sein Arbeitgeber für das Jahr 2014 seiner Ansicht nach noch 34 Arbeitstage Urlaub schulde, die er aus gesundheitlichen Gründen nicht nehmen konnte. Der Arbeitgeber argumentiert, der nicht genommene Urlaub sei nach Ablauf des Übertragungszeitraums im Jahr 2016 erloschen. Weiterlesen

So funktioniert mobiles Arbeiten im Ausland

Arbeitswelt
Von David Hutzler und Robin Wille, dpa

Gerlingen (dpa) Eigentlich wollte Klara Krieg nur ein langes Wochenende in Barcelona verbringen. Es wurde dann eine Woche. Die 26-Jährige war auf ein Angebot ihres Arbeitgebers Bosch gestoßen, das mobiles Arbeiten im Ausland ermöglicht. «Vor Ort konnte ich prima arbeiten», sagt die Wirtschaftsinformatikerin, die ein Trainee-Programm für künftige Führungskräfte absolviert. Sie benötige nur einen Laptop und eine gute WLAN-Verbindung. Klara Krieg sieht viele Vorteile. Die Zeitzonen seien gleich, in Barcelona herrsche super Klima und es gebe richtig gutes Essen. Und: «Die Feierabende habe ich am Strand verbracht – das war super zum Abschalten!» Weiterlesen

Studie: Arbeitnehmer weltweit mögen Heimbüro

München (dpa) – Nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie ist das Heimbüro zum weltweit verbreiteten Arbeitsplatz geworden. Nach einer vom Ifo-Institut veröffentlichten Umfrage von Wirtschaftswissenschaftlern sind im Schnitt aller Branchen und Arbeitnehmer in den abgefragten 27 Ländern 1,5 Tage Homeoffice pro Woche üblich. Deutschland liegt mit 1,4 Tagen knapp darunter. In Frankreich sind es laut Ifo 1,3 Tage, in den USA 1,6 und in Japan 1,1 Tage.

«Nie zuvor hat irgendein Ereignis in so kurzer Zeit derart umfassend das Arbeitsleben umgekrempelt», kommentierte Ifo-Wissenschaftler und Mitautor Mathias Dolls. Der deutsche Wissenschaftler arbeitete mit Kollegen aus fünf weiteren Forschungseinrichtungen in den USA, Großbritannien und Mexiko zusammen, darunter die zwei US-Universitäten Stanford und Princeton. Die Ergebnisse seien Durchschnittswerte, da in manchen Branchen die Arbeit im Homeoffice gar nicht möglich sei, sagte Dolls auf Anfrage. Weiterlesen

Energiekrise: Debeka-Chef befürchtet weniger Altersvorsorge

Koblenz/Berlin (dpa/lrs) – Angesichts explodierender Energiepreise und hoher Inflation befürchtet der Chef der Debeka-Versicherungsgruppe branchenweit einen Einbruch bei der privaten Altersvorsorge. «Wir merken etwa seit Juni, dass die Menschen verunsichert sind», sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Brahm am Stammsitz Koblenz der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn sie nicht wissen, ob sich ihre Gaskosten im Winter verdoppeln oder verdreifachen und wie es mit der Teuerung im Supermarkt weitergeht, dann kann es zu einem deutlichen Spardruck kommen», ergänzte der Chef einer der größten deutschen Versicherungsgruppen. «Das wäre verheerend mit Blick auf eine zunehmende Altersarmut und die Schwierigkeiten der gesetzlichen Sicherungssysteme in Deutschland.» Weiterlesen

Junge Arbeitnehmer leiden häufiger an Depression

Garching (dpa) – Jüngere Arbeitnehmer erkranken nach einer Umfrage der Versicherung Swiss Life häufiger an Depressionen als die ältere Generation der Babyboomer.

In der Altersgruppe 55+ hat demnach ein gutes Drittel (34 Prozent) schon einmal unter einer Depression gelitten, wie das Umfrageinstitut YouGov im Auftrag des Unternehmens ermittelt hat. In den jüngeren Altersgruppen von 18 bis 54 hingegen sagten das jeweils zwischen 38 und 40 Prozent. YouGov befragte im Juni 2865 Männer und Frauen ab 18 Jahren. Die Ergebnisse der am Freitag veröffentlichten Umfrage sind dem Unternehmen zufolge repräsentativ. Weiterlesen

Konzertierte Aktion: Beratungen im Kanzleramt haben begonnen

Berlin (dpa) – In Berlin haben am Donnerstag die Beratungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Vertretern von Gewerkschaften und Wirtschaft zur aktuellen Energiekrise begonnen. Die Teilnehmer trafen gegen 13.00 Uhr im Kanzleramt ein, wie der dpa bestätigt wurde.

Mit dem zweiten Treffen zur sogenannten Konzertierten Aktion will Bundeskanzler Scholz zusammen mit den Sozialpartnern über Lösungen beraten, die Betriebe und Beschäftigte in der aktuellen Inflationskrise stützen sollen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte am Donnerstagmorgen vor den Gesprächen betont, dass es wichtig sei, in dieser Zeit «die Kräfte zwischen Wirtschaft, Gewerkschaften und Staat» zu bündeln. Weiterlesen

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