«Stimme für Studierende»: Heidbreder zur Hochschulpolitik

Mainz (dpa/lrs) – Lea Heidbreder wirkt nicht mehr an der Uni, sondern im Landtag. Aber auch dort will die Abgeordnete der Grünen «eine starke Stimme für die Studierenden» sein, wie die 31-Jährige im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur in Mainz erklärt. «Sie werden in den hochschulpolitischen Entscheidungsprozessen zu oft vergessen.» Deshalb müssten sie stärker in den Blick genommen werden.

Positiv sieht die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion die noch in der vergangenen Wahlperiode verabschiedete Neufassung des Hochschulgesetzes. Die Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit um ein Semester aufgrund der Corona-Pandemie ermögliche es den Studierenden, länger BAföG zu beziehen. Überfällig sei auch die Abschaffung der Anwesenheitspflicht für Lehrveranstaltungen ohne praktische Übungen gewesen: «Das sind doch alles erwachsene Menschen, die sich für ein Studium entscheiden.» Und Grundlage für ein Studium sei vor allem die innere Motivation.

Der ehemaligen Kasseler Asta-Vorsitzenden liegt die Perspektive der Studierendenvertretungen am Herzen, sie ist deswegen mit der Landesastenkonferenz im Gespräch. Ein wichtiges Thema seien jetzt Initiativen für mehr Nachhaltigkeit. «Ökologie und schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen sollten sowohl in Forschung und Lehre stärker verankert werden als auch im Betrieb der Hochschulen umgesetzt werden.» Das fange beim Essen in den Mensen an und erstrecke sich bis zur umweltbewussten Mobilität.

Dazu passt, dass die gebürtige Bielefelderin auch Sprecherin ihrer Fraktion für Mobilitätspolitik ist – jetzt soll das 365-Euro-Ticket umgesetzt werden, zunächst für junge Menschen. «Ich war schon immer politisch aktiv, seit meinem 13. Lebensjahr», erinnert sich die Abgeordnete. Zuerst engagierte sie sich in der Greenpeace-Jugend, später in der Grünen-Hochschulgruppe, seit 2013 ist sie Mitglied bei den Grünen. In Landau stieg sie dann in die Kommunalpolitik ein.

Den Kontakt zu Initiativen der Zivilgesellschaft sieht Heidbreder als wichtigen Katalysator für politische Gestaltung. «Ich bin überzeugt, dass wir für politische Veränderung den Druck von der Straße ebenso brauchen wie die politische Ebene zur Umsetzung.» Um Dinge voranzubringen, sei ein gewisser Pragmatismus nötig, eine Bereitschaft für Kompromisse. «Es kann nicht nur darum gehen, das Bestehende zu verwalten.»

 

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