Kleine Gärten, mehr Onlinehandel, immer weniger Baumschulen

Mainz (dpa/lrs) – Bäume, Sträucher und Rosen für den Verkauf hegen und pflegen: Die Zahl der Baumschulen ist in Rheinland-Pfalz deutlich gesunken. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Fläche dieser Betriebe im Land mehr als halbiert. 2021 gab es laut dem Statistischen Landesamt (Bad Ems) noch 59 derartige Betriebe mit einer Gesamtfläche von 461 Hektar. Damit bewirtschafteten diese im Durchschnitt 7,8 Hektar.

Das rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerium in Mainz nannte in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der AfD mehrere Gründe für die gesunkene Zahl von Baumschulen. Private Baugrundstücke und Gärten werden demnach tendenziell kleiner. Daher würden hier weniger Pflanzen benötigt. Gleiches gelte für die Flächen neben Verkehrswegen wegen des «reduzierten Straßenneubaus». Außerdem setze die Forstverwaltung im Wald zunehmend auf Naturverjüngung mit herabgefallenen und herangewehten Baumsamen.

Der Trend zu gut versandfähigen Containerpflanzen und der allgemein boomende Onlinehandel setzen die Baumschulen laut Ministerium weiter unter Druck. Wegen günstiger Klimabedingungen mit ausreichender Boden- und Luftfeuchte lägen zudem «die wichtigsten Baumschulstandorte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie in den Benelux-Ländern».

In Rheinland-Pfalz bekommen Baumschulen laut dem Landwirtschaftsministerium «weder Direktzahlungen noch andere Flächenzahlungen» und auch keine sogenannte investive Förderung.

 

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