Kaum Frauen: Verzerrung in Forschung und Entwicklung

Mainz (dpa/lrs) – Der Frauenanteil in den sogenannten Mint-Fächern an Hochschulen in Rheinland-Pfalz ist noch immer niedrig. Nur etwa eine von drei Studierenden und nur rund ein Viertel der Mitarbeitenden sind weiblich, wie aus einer Antwort des Wissenschafts-Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen Landtagsfraktion hervorgeht. Bei den Professuren ist sogar nur ungefähr jede siebte von einer Frau besetzt. Mint ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

«Digitale Entwicklungen finden an den Hochschulen bislang ohne eine gleichwertige Beteiligung von Frauen statt», sagte die hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion, Lea Heidbreder, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Auch eine fehlende Berücksichtigung von Frauen in der Datenerhebung und Innovationsentwicklung verursacht unbeabsichtigte Verzerrung von Forschung und Entwicklung.» Dies wirke sich für Frauen im Alltag nachteilig aus. «Ein einschlägiges Beispiel aus der Unternehmensforschung ist die Entwicklung von Medikamenten, ein anderes die Sicherheitssysteme in Autos, die zuvorderst auf die Bedürfnisse von Männern zugeschnitten sind», sagte Heidbreder.

Die Sprecherin für Bildung und Digitalisierung, Pia Schellhammer, ergänzte: «In manchen Informatik-Instituten im Land gibt es keine einzige Professorin.» Schülerinnen müssten noch stärker zu einer technisch-wissenschaftlichen Laufbahn ermutigt werden.

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