Einsatzbericht der Piloten liegt Staatsanwaltschaft vor

Mainz (dpa/lrs) – Der Einsatzbericht der Hubschrauberpiloten der Polizei über die Situation im Ahrtal bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr liegt der Staatsanwaltschaft Koblenz vor. «Eine E-Mail zur Übermittlung des Einsatzberichts der Hubschrauberbesatzung an das Lagezentrum beim Innenministerium befindet sich bei den Akten», teilte die Behörde am Montag auf Anfrage mit. Nach den vorliegenden Erkenntnissen sei sie am 15. Juli 2021 nach 0.00 Uhr versandt worden.

Das rheinland-pfälzische Innenministerium hatte am Wochenende Medienberichte bestätigt, dass ein schriftlicher Lagebericht der Polizei über die Lage an der Ahr bereits in der Nacht der Katastrophe per Mail im Lagezentrum einging. Innenminister Roger Lewentz (SPD) habe der Bericht in der Nacht nicht vorgelegen. Der Bericht sei ebenso wie die erst kürzlich aufgetauchten Polizeivideos vom Abend des 14. Juli 2021 vor drei Wochen dem Untersuchungsausschuss des Landtags zur Flutkatastrophe übermittelt worden.

Laut Staatsanwaltschaft war der Einsatzbericht Ende August 2021 durch das Landeskriminalamt (LKA) nach einer Sichtung von Daten des Lagezentrums digital gesichert worden. Der Bericht sei ausgedruckt – gemeinsam mit einer Vielzahl anderer bei den Ermittlungen angefallenen Unterlagen – am 9. Dezember 2021 durch das LKA der Staatsanwaltschaft vorgelegt und dort zu den Akten genommen worden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit mehr als einem Jahr gegen den früheren Ahrweiler-Landrat Jürgen Pföhler (CDU) und einen weiteren Verdächtigen wegen womöglich zu später Warnungen und Evakuierungen. Pföhler wies die Vorwürfe zurück. Bei der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer kamen im Ahrtal mindestens 134 Menschen ums Leben.

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