Durchmarsch ins Oberhaus? Kaiserslautern mischt 2. Liga auf

Florian Reis, dpa

Kaiserslautern (dpa) – Der 1. FC Kaiserslautern mischt weiter die 2. Fußball-Bundesliga auf und bewirbt sich immer konkreter auf eine Rückkehr ins Oberhaus. Beim 2:1 (1:1)-Erfolg gegen Holstein Kiel feierten die Pfälzer bereits den fünften Sieg in Folge. Das gelang dem FCK in der 2. Liga zuletzt in der Spielzeit 2009/10. Mit 35 Punkten nach 19 Spielen ist der viermalige deutsche Meister zudem der beste Zweitliga-Aufsteiger seit 24 Jahren.

«Die Mannschaft hat mit viel Einsatz und viel Wille dieses Spiel gewonnen», sagte Trainer Dirk Schuster zum aktuellen Lauf des Fritz-Walter-Clubs, der nach komplizierten Jahren in die Erfolgsspur zurückgefunden hat. Im eigenen Stadion am Betzenberg kommen 40 000 Fans, auswärts reisen tausende Begeisterte quer durch die Republik: Der FCK wird derzeit – befeuert von einer fast nicht mehr gekannten Euphorie – in Richtung Bundesliga getragen. Schuster will davon aber nicht viel hören. «Wir sind unserem Ziel, die 40 Punkte zu holen, wieder ein Stückchen nähergekommen», relativierte der Coach. Tatsächlich ist der Relegationsrang drei nur noch einen Punkt entfernt.

Gegen Kiel startete die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster stark in die Partie. Folgerichtig gingen die Pfälzer auch bereits nach sechs Minuten in Führung. Daniel Hanslik verwertete per Kopf eine Flanke von Hendrick Zuck. «Wir haben heute in der ersten Halbzeit auf die Westkurve gespielt, da hat man immer dieses besondere Momentum. Entsprechend haben wir in den ersten Minuten richtig Gas gegeben. Und es war gut, dass es gleich mit der Führung geklappt hat», beschrieb Torschütze Hanslik.

Nach einer halben Stunde kamen die Kieler dann durch Finn Porath unter gütiger Mithilfe von FCK-Torwart Andreas Luthe zum Ausgleich. «Nach dem 1:0 haben wir das Spiel etwas abgegeben. Der Gegentreffer hatte sich dann angedeutet», sagte Schuster. «In der Pause haben wir gesagt, wenn wir weiter so spielen, erdrücken sie uns irgendwann. Wir mussten weiter nach vorne schieben und unsere Muster über die Flügel und über das Tempo wieder stärker zur Geltung bringen.»

Die Halbzeitansprache Schusters schien gewirkt zu haben, denn seine Mannschaft konnte das Spiel danach wieder offener gestalten. Terrence Boyd hatte bereits in der 57. Minute die große Chance zum 2:1, traf nach einer schönen Kombination über Jean Zimmer und Aaron Opoku aber das leere Tor nicht. «Das Selbstvertrauen war erstmal weg. Ich musste mich nach dieser Szene ein bisschen selbst anlügen, um wieder da zu sein und habe ein paar Situationen gebraucht, bis ich wieder im Spiel war» erzählte Boyd. «Naja, und dann sage ich einfach: Vielen, vielen Dank an Hendrick Zuck, dass er mich gesehen hat.»

Denn durch dessen Vorlage gelang dem nun mit zehn Saisontoren besten Lauterer Torschützen nach 71 Minuten doch noch der Siegtreffer. Über einen möglichen Durchmarsch in die Bundesliga wollte aber auch Boyd kein Wort verlieren. «Die Hälfte des Kaders hat letzte Saison noch 3. Liga gespielt. Es ist einfach gut, dass wir hoffentlich sorgenfrei spielen können und in der Geschäftsstelle keine Existenzänsgte herrschen.» Das sei momentan das Wichtigste.

Für Kaiserslautern geht es am kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter. Boyd äußerte schon eine gewisse Vorfreude auf den Auftritt am stimmungsvollen Millerntor: «Das wird richtig geil, dort zu spielen. Wir werden auch auf St. Pauli alles rausfeuern.»

 

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