CDU regt Verbesserungen beim Kinderschutz an

Mainz (dpa/lrs) – Nach einer Landtagsdebatte zum Kinderschutz im Juni hat die CDU-Fraktion jetzt weitere Verbesserungen vorgeschlagen, um Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt zu schützen. «Es gibt schon viele gute Strukturen hier im Land», sagte der CDU-Abgeordnete Michael Wäschenbach am Donnerstag in Mainz. Aber es gebe auch Raum für Verbesserungen.

Wäschenbach verwies auf zwei in diesem Monat geplante Ausschussanhörungen des Landtags – zu der im Juni diskutierten Einrichtung von Childhood-Häusern für die sensible Ermittlungsarbeit nach sexueller Gewalt an Kindern und zur Entbindung von Ärzten von ihrer Schweigepflicht in Missbrauchsfällen. Am Donnerstag schlug er zusätzliche verpflichtende Vorsorge-Untersuchungen im Anschluss an die Reihe der U1- bis U9-Untersuchungen beim Kinderarzt vor. «Zwischen dem sechsten und dem 16. Lebensjahr besteht eine Schutzlücke, die zu schließen ist», sagte Wäschenbach.

Für die Landesregierung sagte der Staatssekretär im Familienministerium, David Profit (Grüne), Rheinland-Pfalz und Thüringen seien die einzigen Länder mit Kinderschutzdiensten – niedrigschwellige Anlaufstellen für Mädchen und Jungen, die von sexualisierter Gewalt bedroht oder betroffen sind. «Wir wollen auch weiter mit den Kommunen und den Jugendämtern Vorreiter bleiben.» Gefahrenlagen veränderten sich. Auch wenn an einzelnen Stellen unterschiedliche Akzente gesetzt würden, bestehe Einigkeit im Landtag darin, den Kinderschutz weiter voranzubringen.

Etwa ein Prozent der Kinder und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz sei von Kindeswohlgefährdung betroffen, sagte Profit. «Jeder einzelne dieser Fälle ist schlimm.»

 

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