Weitere Zeugin im IS-Prozess in Koblenz sagt aus

Koblenz (dpa/lrs) – Im Koblenzer Prozess um eine als IS-Anhängerin angeklagte Frau hat eine weitere Zeugin ausgesagt. Sie lebte nach eigener Aussage ein «paar Wochen» im selben Haus wie die Angeklagte und eine mutmaßliche Sklavin in Mossul im Irak. Am Mittwoch erzählte sie vor dem Oberlandesgericht (OLG) von ihrer Zeit dort. Auf die Frage, warum sie der mutmaßlich in dem Haus als Sklavin lebenden Jesidin nicht geholfen habe, sagte die Zeugin: «Warum soll ich mein Leben riskieren?»

Die Bundesanwaltschaft wirft der Angeklagten vor, IS-Mitglied gewesen zu sein. Der 37-Jährigen, die einst in Idar-Oberstein gelebt hat, werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Beihilfe zum Völkermord und Kriegsverbrechen zur Last gelegt.

Der Anklage zufolge war die Deutsche 2014 mit ihrem syrischen Ehemann von Deutschland nach Syrien ausgereist, um sich dem IS anzuschließen. 2015 zog das Paar nach Mossul um. Es soll zu Hause Sprengstoff, Handgranaten und Kalaschnikows gelagert haben. Der Ehemann der Angeklagten soll die Jesidin als Sklavin in das Haus gebracht haben.

Der Prozess soll am 26. April fortgesetzt werden. Die Verteidigung kündigte an, dass sich die Angeklagte am 3. Mai zu den Vorwürfen äußern werde – in welcher Form ist allerdings noch unklar.

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