Ukraine-Krieg: Jung für «Verantwortungspazifismus»

Frankfurt/Main (dpa) – Kirchenpräsident Volker Jung hat sich angesichts des Kriegs in der Ukraine für einen «Verantwortungspazifismus» ausgesprochen. Einerseits dürfe das Selbstverteidigungsrecht des Landes nicht in Frage gestellt werden, sagte Jung am Freitag auf der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Frankfurt. Anderseits müssten Waffenlieferungen und Sanktionen immer mit dem Bemühen verbunden sein, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

Ukrainer würden «entsetzliche Gewalt und Krieg erfahren», heißt es in einer Resolution, die die 120 Synodalen am Freitag einstimmig verabschiedetet haben. «Mit Recht verteidigen sie ihr Leben, ihr Land und ihre Freiheit. Wir halten es für legitim, sie in ihrer Verteidigung durch wirtschaftliche Sanktionen gegen den Aggressor und durch Waffenlieferungen zu unterstützen. Ziele müssen dabei ein Waffenstillstand und Verhandlungen sein, die ein friedliches Zusammenleben ermöglichen.»

Die Kirchensynode – das Gremium ist mit einem Parlament vergleichbar – tagt noch bis Samstag in Frankfurt. Erstmals seit Gründung der EKHN vor 75 Jahren wurde eine Frau zur Präses – zur Vorsitzenden – der Synode gewählt: die Mainzer Medizinerin Birgit Pfeiffer (61). Sie ist Gleichstellungsbeauftragte des Mainzer Universitätsklinikums.

 

 

 

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