Söder weist Spekulationen um Kanzlerkandidatur zurück

München (dpa) – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Spekulationen um eine erneute Kanzlerkandidatur zurückgewiesen. «Meine Aufgabe ist Bayern», sagte Söder am Dienstag nach einer gemeinsamen Sitzung der Kabinette von Bayern und Nordrhein-Westfalen in München. Von Umfragen, die ihn derzeit als beliebtesten Unionskandidaten ausweisen, wolle er sich nicht leiten lassen. Er habe viele Umfragen erlebt, bessere und schlechtere, sagte Söder.

Eine Einigung auf einen Unionskandidaten für die Bundestagswahl 2025 werde an ihm «ganz sicher nicht scheitern», sagte Söder. Dazu werde es ein klares Verfahren innerhalb der Union unter Beteiligung der beiden Parteivorsitzenden und der Parteigremien geben.

Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte, Umfragen seien lediglich Momentaufnahmen. Das große Interesse an der K-Frage belege, wie unzufrieden die Menschen mit der jetzigen Bundesregierung seien. Wichtig sei, dass die CSU und CDU gemeinsam zusammenarbeiten und dass auch die CDU-Landesverbände ein gewichtiges Wörtchen mitreden könnten. Wüst ist Vorsitzender des größten und mächtigsten CDU-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen.

Merz: Entscheidung über K-Frage im Spätsommer 2024

CDU-Chef Friedrich Merz unterstrich, dass die Union aus seiner Sicht im Spätsommer 2024 entscheiden sollte, mit welchem Kanzlerkandidaten sie in die Bundestagswahl 2025 zieht. «Es ist von mir zu keinem Zeitpunkt irgendwann das Frühjahr 2024 genannt worden als Entscheidungsdatum», betonte der Unionsfraktionsvorsitzende. «Ich habe das auch mit (CSU-Chef) Markus Söder noch mal besprochen», fügte Merz hinzu.

Nach einer Umfrage des Insa-Instituts für «Bild» sehen 31 Prozent bei Söder die größeren Erfolgschancen für die Union, 21 Prozent bei Merz. Eine relative Mehrheit von 39 Prozent der 1002 Befragten glaubt jedoch, dass die Union weder mit Merz noch Söder als Spitzenkandidaten gute Erfolgschancen hat.

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