Rehlinger: «Nehmen diesen Wählerauftrag an»

Saarbrücken (dpa) – Nach der Landtagswahl im Saarland läuft dort alles auf eine SPD-Alleinregierung hinaus. In der Vergangenheit sei die Zusammenarbeit mit der CDU in der großen Koalition zwar gut gewesen, sagte die sozialdemokratische Spitzenkandidatin Anke Rehlinger am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Aber nun hätten die Wählerinnen und Wähler ganz offenkundig ihre Entscheidung getroffen. «Das ist nicht nur eine knappe Mehrheit, die wir jetzt hier als Saar-SPD erreicht haben, sondern das ist ja schon eine deutliche Mehrheit mit 29 Sitzen. Insofern nehmen wir diesen Wählerauftrag an.»

Sie habe die Saarländerinnen und Saarländer um ein eindeutiges Regierungsbildungsmandat gebeten, sagte die bisherige Saar-Wirtschaftsministerin Rehlinger weiter. «Das, kann ich nun feststellen, hat man uns auf den Weg gegeben.» Dies sei eine große Verantwortung, in dem Ergebnis stecke auch ein Vertrauensvorschuss. «Wir wollen dem gerecht werden und werden jetzt sehr zügig alles Notwendige tun, um eine neue Regierung zu bilden.»

Die SPD hat bei Landtagswahl im Saarland laut vorläufigem Endergebnis 43,5 Prozent der Stimmen erreicht, kommt auf 29 der 51 Sitze im Landtag und wäre somit nicht auf einen Koalitionspartner angewiesen. Die CDU des bisherigen Ministerpräsidenten Tobias Hans stürzte auf 28,5 Prozent ab, nachdem sie vor fünf Jahren noch 40,7 Prozent geholt hatte. Neben SPD und CDU gelang laut vorläufigem Ergebnis nur noch der AfD mit 5,7 Prozent der Einzug in den Landtag; FDP und Grüne schaffen dies ebenso wenig wie die Linke, die mit 2,6 Prozent nur noch etwa ein Fünftel der Wählerschaft von 2017 (12,8) mobilisieren konnte. Die Partei hatte sich an der Saar schwere Querelen geleistet – bis hin zum Austritt ihres Ex-Bundesvorsitzenden Oskar Lafontaine.

Rehliner sagte mit Blick auf die Linke, deren zweistellige Ergebnisse im Saarland in der Vergangenheit seien für ein Bundesland im Westen eher eine Besonderheit gewesen, nun sei eher wieder der Normalfall eingetreten. «Die Besonderheit bestand eben darin, dass der ehemalige Ministerpräsident dieses Landes, der sehr viel für dieses Land in dieser Zeit erreicht hat, dort das Gesicht schlechthin war», sagte Rehlinger mit Blick auf Lafontaine. «Man hat sich ganz offenkundig auseinandergelebt, so will ich das mal vorsichtig formulieren.»

 

 

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