Prozess gegen mutmaßliche Bande wegen Kokainschmuggels

Berlin/Hamburg (dpa) – Wegen Kokainschmuggels im großen Stil steht eine mutmaßliche Bande seit Mittwoch in Berlin vor dem Landgericht.

Die zehn Männer im Alter von 33 bis 63 Jahren sollen das Rauschgift von Südamerika über den Hamburger Hafen nach Deutschland geschmuggelt und ihre illegalen Geschäfte über ein Geflecht von Scheinfirmen abgewickelt haben. Die Drogen sind laut Anklage in hohlen, eigens dafür angefertigten Metallplatten versteckt worden. Etwa vier Tonnen Kokain sollen in Deuschland angekommen sein. Drei mutmaßliche Haupttäter, die seit 2011 als Bande agiert haben sollen, haben laut Ermittlungen rund 9,3 Millionen Euro erlangt.

Die Taten sollen in Berlin und dem Umland geplant und koordiniert worden sein. Laut Ermittler nutzten die Beschuldigten zur Kommunikation den kanadischen Krypto-Messengerdienst Sky ECC. Es ist der erste Prozess in Berlin, bei dem dieses verschlüsselte Kommunikationssystem eine Rolle spielt. Für den Prozess wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln beziehungsweise Beihilfe dazu sind mehr als 30 Verhandlungstage bis Ende Januar 2023 geplant.

Die Berliner Staatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt (BKA) waren Ende November 2021 mit Durchsuchungen im In- und Ausland gegen die mutmaßliche Bande vorgegangen. 14 Haftbefehle wurden vollstreckt. Insgesamt sprachen die Ermittler damals von insgesamt 28 Verdächtigen im Alter von 22 bis 62 Jahren.

 

 

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