Prozess gegen Ex-Pfarrer wegen Nötigung auf Zielgeraden

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der Saarbrücker Prozess wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung gegen einen früheren Pfarrer aus dem Bistum Trier ist auf der Zielgeraden eingebogen. Am Donnerstag begannen unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Plädoyers vor dem Landgericht in Saarbrücken. Der Vorsitzende Richter hatte zuvor die Öffentlichkeit ausgeschlossen mit der Begründung, der Prozess sei bereits zum Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden.

Offen war zunächst, ob im Anschluss an die Schlussvorträge am Donnerstag noch das Urteil gesprochen wird. Dazu werde die Öffentlichkeit dann wieder zugelassen, sagte der Richter.

Der angeklagte 69 Jahre alte Pfarrer im Ruhestand soll 1997 im saarländischen Freisen einen 14-jährigen Messdiener gedrängt haben, sexuelle Handlungen an sich zu dulden. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe zum Prozessauftakt am 13. Februar zurückgewiesen. Unter anderem hatte das mutmaßliche Opfer, das als Nebenkläger auftritt, hinter verschlossenen Türen ausgesagt.

Das Verfahren geht zurück auf eine Strafanzeige des Bistums Trier, nachdem der Geschädigte Angaben gegenüber dem erzbischöflichen Offizialat Köln, dem Kirchengericht, gemacht hatte. Gegen den Mann liegen seit Jahren mehrere Vorwürfe wegen sexualisierter Gewalt von unterschiedlichen Betroffenen vor. In dem Prozess hatten rund 20 Zeugen ausgesagt, darunter fünf weitere mutmaßliche Betroffene.

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