Polizistenmord: 33-Jähriger bricht womöglich sein Schweigen

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Der Mordprozess um tödliche Schüsse auf zwei Polizisten Ende Januar bei Kusel in der Pfalz wird an diesem Montag (11.00 Uhr) vor dem Landgericht Kaiserslautern fortgesetzt.

Mit Spannung wird erwartet, ob der Nebenangeklagte sein Schweigen in der Verhandlung bricht. Der 33-Jährige hatte zwar kurz nach seiner Festnahme ausgesagt, schweigt aber seit Prozessbeginn. Das könnte sich ändern: Seinem Verteidiger zufolge ist der Mann bereit, auf schriftlich eingereichte Fragen des Gerichts zu antworten. Auf Fragen der Verteidigung des Hauptangeklagten werde er aber nicht antworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Nebenangeklagten versuchte Strafvereitelung vor – er habe beim Verwischen der Spuren geholfen. Hauptangeklagter in dem im Juni begonnenen Prozess ist ein 39 Jahre alter Mann. Er soll eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen fünf Jahre älteren Polizeikommissar bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle auf einer abgelegenen Kreisstraße erschossen haben. Die Anklage geht davon aus, dass er Jagdwilderei vertuschen wollte.

Zuletzt hatte das Gericht mehrstündige Video-Aufzeichnungen abspielen lassen, auf denen die ersten Vernehmungen des Nebenangeklagten dokumentiert sind. Sie stammen aus der Zeit kurz nach der Festnahme und vor Prozessbeginn. Darin macht der 33-Jährige seinen damaligen Komplizen für den Tod der beiden Polizisten verantwortlich.

Der Hauptangeklagte hatte die Vorwürfe im Prozessverlauf zurückgewiesen und seinerseits gesagt, der Nebenangeklagte habe die Polizistin erschossen. Er selbst habe zwar den Polizisten getötet, dieser habe aber zuvor auf ihn gefeuert.

Der Fall sorgte bundesweit für Entsetzen. Die beiden Männer waren kurz nach der Tat im nahe gelegenen Saarland festgenommen worden.

Als Zeuge wird am Montag auch ein Mitgefangener des Hauptangeklagten gehört. Er soll Auskunft geben über angebliche Aussagen zur Tat, die der 39-Jährige während der Untersuchungshaft gemacht haben soll.

 

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