Obdachlosenarzt bei Steinmeier: «Emphatischer Austausch»

Berlin/Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert hat am Freitag mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die Situation von Obdachlosen in Deutschland gesprochen. Es sei «ein sehr empathischer, respektvoller und konstruktiver Austausch» gewesen, sagte Trabert der Deutschen Presse-Agentur. «Vielleicht können wir ja wirklich die Situation von obdachlosen, von armen Menschen, von Menschen auf der Flucht noch stärker ins öffentliche und insbesondere politische Bewusstsein rücken»

Trabert hatte am 13. Februar auf Vorschlag der Linken für das Amt das Bundespräsidenten kandidiert und wurde danach von Steinmeier zum Gespräch eingeladen. Unmittelbar vor dem Treffen mit dem Staatsoberhaupt war der Arzt an der polnisch-ukrainischen Grenze, um mit seinem Verein Armut und Gesundheit in Deutschland Hilfsmaterial für eine Armenküche in Lwiw (Lemberg) zu übergeben.

Er habe den Eindruck gehabt, dass die von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen «ein authentisches Anliegen des Bundespräsidenten» seien, sagte Trabert. Er habe mit Steinmeier über den Zusammenhang von Armut und Gesundheit, über Lücken in der Sozial- und Gesundheitsversorgung und über Hartz IV gesprochen. Dabei sei es auch um künftige gemeinsame Initiativen und Aktionen gegangen.

Trabert wiederholte seine bereits am Tag der Bundespräsidentenwahl ausgesprochene Einladung an den Bundespräsidenten, sich das Konzept der medizinischen Versorgung seines Vereins anzuschauen und einmal im Arztmobil mitzufahren. «Unser Verein begeht in diesem Jahr 2022 zudem sein 25-jähriges Jubiläum, noch ein Argument mehr»

 

 

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