Mordanschlag vor 30 Jahren: mögliche Verbindungen prüfen

Hamburg/Saarbrücken (dpa/lrs) – Bei den Ermittlungen zu einem rassistischen Mordanschlag im Saarland vor mehr als 30 Jahren werden auch mögliche Zusammenhänge mit anderen Brand- und Sprengstoffanschlägen der damaligen Zeit geprüft. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung, die sich auf den Generalbundesanwalt beruft, auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner hervor. Der «Spiegel» berichtete am Freitag zuerst darüber.

Im April war ein Rechtsextremist aus dem Raum Saarlouis als Verdächtiger in dem Mordfall festgenommen worden. Bei dem Brandanschlag auf ein Asylbewerberwohnheim am 19. September 1991 war der 27 Jahre alte Samuel Kofi Yeboah (27) aus Ghana getötet worden. Laut Bundesanwaltschaft legte der Beschuldigte das Feuer «aus seiner rechtsextremistischen und rassistischen Gesinnung» heraus.

Der Generalbundesanwalt übernahm im April 2020 die Ermittlungen, weil er gravierende Anhaltspunkte auf einen rechtsextremistischen und rassistischen Hintergrund des Anschlags sah. Die Polizei im Saarland hat inzwischen Fehler bei den Ermittlungen damals eingeräumt.

Wie aus der parlamentarischen Anfrage hervorgeht, überprüfen die Ermittler im Saarland nun sechs weitere Anschläge genauer. Dazu zählen ein versuchter Sprengstoffangriff auf ein PDS-Büro 1990, eine Brandstiftung an einer Flüchtlingsunterkunft 1991 und der Bombenanschlag auf die sogenannte Wehrmachtsausstellung im Jahr 1999.

 

 

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