Ministerin: Schulschließungen bei Bildungsstudie spürbar

Saarbrücken/Berlin (dpa) – Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) sieht die Ergebnisse einer Bildungsstudie zum Leistungsstand von Viertklässlern auch als erwartbare Folge von coronabedingten Schulschließungen. Dies unterstreiche unter anderem die hohe Bedeutung von Präsenzunterricht, sagte sie am Montag in Saarbrücken. Ihr Ziel sei es, für mehr Personal an den Schulen zu sorgen und mehr individuelle Förderung zu ermöglichen.

Nach den Ergebnissen des IQB-Bildungsmonitor für das Jahr 2021 haben Viertklässlerinnen und Viertklässler deutschlandweit gesehen zunehmende Rechtschreib-, Lese- und Matheprobleme. Sie sind im Vergleich zum Leistungsstand vor zehn und fünf Jahren, als die Studie schon jeweils erhoben wurde, deutlich zurückgefallen.

Die Kernergebnisse der aktuellen Studie waren bereits im Juli verkündet worden. Am Montag veröffentlichte die Kultusministerkonferenz nun auch die detaillierten Länderanalysen.

Grundlage waren Tests an fast 1500 Schulen in ganz Deutschland mit etwa 27.000 Viertklässlern zwischen April und August 2021.

Die Erhebung zeigt, dass deutschlandweit die Leistungen in allen untersuchten Bereichen im Jahr 2021 deutlich schlechter waren als 2016. Ausnahmen bilden die Länder Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz, wo es nur im Bereich Zuhören signifikant Verschlechterungen gegenüber 2016 gab.

Streichert-Clivot zufolge bewegen sich die Saar-Viertklässler beim Erreichen des Regelstandards leicht über dem Bundesschnitt. Getestet wurden Kompetenzen in den Fächern Mathe und Deutsch. So verfehlten etwa im Bereich Lesen 17,4 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler im Saarland den Mindeststandard. 2016 hatte dieser Anteil noch bei 11,5 Prozent gelegen.

 

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