Gut 90 Prozent des Gesundheitspersonals grundimmunisiert gegen Corona

Im Umgang mit Kranken und Risikogruppen ist es besonders wichtig, dass Kontaktpersonen bestmöglich gegen das Coronavirus geschützt sind. Auf das Gesundheitspersonal trifft das laut Landesregierung weitestgehend zu und laut KV Nordrhein auch auf die Arztpraxen.

Düsseldorf (dpa/lnw) – Wenige Tage vor der Umsetzung der bundesweiten einrichtungsbezogenen Impfpflicht nach dem Stichtag 15. März sind in Nordrhein-Westfalen sehr hohe Impfquoten in mehreren der betroffenen Bereichen bekannt geworden. Die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich von NRW verfügen überwiegend über eine vollständige Immunisierung gegen das Coronavirus, wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervorgeht. Demnach liegt die Quote der vollständig Geimpften, Geboosterten oder Genesenen in diesem Bereich in fast allen Städten und Kreisen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes bei rund 90 Prozent oder darüber.

Die niedrigste Quote hatte der Tabelle zufolge in der ambulanten Pflege der Kreis Lippe mit rund 81,4 Prozent. In der stationären Pflege weist der Kreis Gütersloh die niedrigste Quote aus mit rund 87 Prozent. Nach Angaben der Landesregierung haben seit Einführung des Meldesystems im Januar 76 Prozent der ambulanten Pflegedienste und 92 Prozent der stationären Einrichtungen eine Meldung abgegeben.

Einer bundesweiten Befragung zufolge waren im vergangenen Herbst auch 92 Prozent des Krankenhauspersonals zweifach geimpft. «Eine NRW-bezogene Auswertung der Erhebungen liegt nicht vor», heißt es in der Antwort der Landesregierung. Da die allgemeinen Impfquoten in NRW im Vergleich zum Bundesdurchschnitt höher seien, könne aber auch in diesem Bereich von etwas höheren Werten ausgegangen werden. Daten zu Impfquoten in den Arztpraxen lägen ebenfalls nicht vor.

Nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein wird die einrichtungsbezogene Impfpflicht in den Arztpraxen keine spürbaren Einschränkungen für den Patienten haben. Nach einer Blitzumfrage verfügten über 95 Prozent der niedergelassenen Ärzte und knapp 95 Prozent der medizinischen Fachangestellten der Region über einen gesetzeskonformen Immunitätsnachweis, teilte KV-Vorstandschef Frank Bergmann am Donnerstag mit. Das kann nach Angaben eines KV-Sprechers neben Impfung beziehungsweise Boosterung auch eine Genesung sein. Bei der KV Westfalen-Lippe betragen die Quoten laut der Blitzumfrage ebenfalls um die 95 Prozent.

Nach Daten des Robert Koch-Instituts von Donnerstag lag die Quote der Grundimmunisierten in der Gesamtbevölkerung Nordrhein-Westfalens bei 78,4 Prozent (bundesweit: 75,5) und die Quote derer mit Auffrisch-Impfung bei 59,7 Prozent (bundesweit: 57,2).

Das Gesundheitsministerium geht laut einer Mitteilung von Mitte Februar davon aus, dass 800 000 bis eine Million Beschäftigte von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht betroffen sind. Dabei sei festzustellen, dass die Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeberufen ihrer besonderen Verantwortung Rechnung getragen hätten und der Anteil der Geimpften in dieser Gruppe bereits deutlich über der allgemeinen Impfquote liege. Schätzungsweise 50 000 bis 100 000 Menschen in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen verfügten nach damaliger Schätzung noch nicht über einen vollständigen Impfschutz. Die Gesundheitsämter sollen bei fehlenden Nachweisen aktiv werden.

 

 

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