Drogengeschäfte unter syrischer Kontrolle? Angeklagte wollen reden

In Syrien werden Container mit Drogen verschifft. Das Regime des Landes hat angeblich mitverdient. Jetzt stehen vier der mutmaßlichen Täter in Essen vor Gericht.

Essen (dpa/lnw) – Nach Drogengeschäften unter angeblicher Beteiligung des syrischen Regimes müssen sich vier der mutmaßlichen Täter seit Mittwoch in Essen vor Gericht verantworten. Die Angeklagten aus Gladbeck, Speyer und Straubing sollen Teil einer internationalen Bande gewesen sein, die containerweise Amphetamin und Haschisch geschmuggelt hat.

Die Drogen sollten laut Anklage von Syrien nach Rumänien und von dort weiter nach Saudi-Arabien verschifft werden. Der Verkaufswert des Rauschgifts hat sich nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft auf rund 130 Millionen Euro belaufen. Zum Prozessauftakt haben die drei Syrer und ein ebenfalls angeklagter Deutsch-Algerier geschwiegen. Sie wollen sich jedoch an einem der nächsten Verhandlungstage zu den Vorwürfen äußern.

Der Anklage zufolge sind pro Schmuggelcontainer umgerechnet rund 340 000 Euro an die 4. Division des syrischen Heeres abgeführt worden, die vom Bruder des syrischen Präsidenten kommandiert werde. Die beiden Hauptlieferungen, die in drei Containern versteckt gewesen sein sollen, waren in Rumänien vom Zoll abgefangen worden. Eine weitere Lieferung mit 20 bis 30 Kilo Kokain aus Südamerika soll dagegen nicht entdeckt worden sein. Mit den Urteilen ist voraussichtlich Anfang September zu rechnen.

 

 

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